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Ausgabe 11/2013 - Kulturnews

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Indiepop<br />

London Grammar<br />

Der XX-Faktor<br />

Der Pianist Dot Major stöhnt schon jetzt über die Kosten des Ruhms.<br />

Dabei hat sein Indietrio London Grammar gerade erst sein Debüt vorgelegt.<br />

Dot, wie fühlt es sich an, Mitglied der derzeit hippsten Band zu sein?<br />

Dot Major: Bedeutet Hippness nicht, dass uns dann in zwei Wochen alle<br />

hassen? Mir wäre es lieber, wenn sich die Leute wirklich mit unserer Musik<br />

beschäftigen würden. Aber prinzipiell ist es natürlich das, was wir uns<br />

erträumt haben – auch wenn es unglaublich anstrengend ist. Schon als<br />

wir letztes Jahr im Dezember mit „Hey now“ unseren ersten Song ins Netz<br />

gestellt haben, wurde uns diese Frage gestellt. Damals habe ich sie nicht<br />

verstanden. Natürlich war mir bewusst, dass wir durch die Blogs gereicht<br />

wurden, aber erst seit uns bei den Festivals immer mehr Leute sehen wollten,<br />

war die Aufregung nicht mehr abstrakt. Und als das Album von null auf<br />

zwei in die britischen Charts gegangen ist, wurde es zu unserer Haupt -<br />

beschäftigung, Freiräume zu erkämpfen.<br />

Wie bleibst du auf dem Boden? Hast du einen Freund, den du jederzeit<br />

anrufen kannst und der dir dann sagt, dass du unsportlich bist und nicht<br />

kochen kannst …?<br />

Major: Unverschämtheit, ich kann ganz gut kochen! Mir fehlt nur die<br />

Zeit dazu. Solche Freunde brauchst du nicht, wenn du mit Hannah und<br />

Dan in einer Band spielst. Wir haben ein extrem enges Verhältnis, und<br />

das be deutet eben auch, dass wir mit uns gegenseitig sehr hart ins<br />

Gericht gehen.<br />

Versucht ihr Jungs zurzeit, eure Sängerin zu beschützen, indem ihr sie<br />

komplett abschirmt?<br />

Major: Ihre Stimme ist bei London Grammar das Allerwichtigste. Gerade<br />

haben wir unsere US-Tour hinter uns, jetzt stehen England und der Rest<br />

von Europa auf dem Plan, und überhaupt wird das ganze nächstes Jahr<br />

vor allem von Konzerten bestimmt werden. Deswegen versuchen wir, Hannah<br />

so gut wie möglich zu schonen, indem wir die Interviews übernehmen.<br />

… in denen ihr euch dann immer wieder nervige Vergleiche mit The XX<br />

anhören müsst …<br />

Major: Ich habe gar nichts gegen The XX: Unser Gitarrist Dan hat ihr Debüt<br />

ziemlich gefeiert, und wir haben auch schon ein Konzert mit ihnen ge -<br />

spielt. Seit The XX ist ein reduzierter Sound ganz allgemein wieder sehr<br />

beliebt, ansonsten sehe ich aber keine Parallelen zwischen uns. Vielmehr<br />

kann ich es nachvollziehen, wenn Referenzen wie Massive Attack oder<br />

Aretha Franklin genannt werden.<br />

Hannahs Texte sind sehr nachdenklich und melancholisch. Glaubst du,<br />

euer großer Erfolg ist damit zu erklären, dass sich viele Frühzwanzigjährige<br />

in diesem Gefühl des Verlorenseins wiederfinden?<br />

Major: Hannah hat „Wasting my young Years“ über ihren Exfreund ge -<br />

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