Ausgabe 11/2013 - Kulturnews
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Musik<br />
Das Leben und die Lust<br />
Nach längerer Verletzungspause will<br />
Lady Gaga (27) zurück an die Spitze. Ihr<br />
Hauptargument: Sex.<br />
Lady Gaga, in „Sex Dreams“ singst du über Selbstbefriedigung, auch<br />
„Man-I-Cure“ ist freizügig. Ist der Sex eine neue Facette in deiner Musik?<br />
Lady Gaga: Ich denke nicht, dass diese Texte besonders explizit sind.<br />
Aber ich fühle mich in der Tat endlich sexy, viel sexier als früher. Das<br />
liegt daran, dass ich durch meine Beziehung eine größere Harmonie<br />
mit mir selbst spüre. Es ist ein himmelweiter Unterschied, ob du in deiner<br />
Musik nur vorgibst oder wirklich vermittelst, dein Leben sei sexuell<br />
aufregend. Aber natürlich gibt es auch jetzt schon Menschen, die meinen,<br />
ich würde nur sexy tun.<br />
Du kannst es den Leuten einfach nicht recht machen, was?<br />
Lady Gaga: Sieht so aus. Vor Jahren wollte man von mir, dass ich sexy<br />
bin. Aber ich war nicht bereit dazu. Ich hatte Dinge erfahren und durch -<br />
gemacht, die wirklich meine Seele zerstört hatten. Ich wollte niemanden<br />
verführen, nicht mit meiner Musik, nicht mit meinem Körper.<br />
Und jetzt?<br />
Lady Gaga: Feier ich die Lust! Aber ohne große Botschaft nach dem<br />
Motto: Seht her, ich befreie den weiblichen Körper und den Sex. Mir geht<br />
es darum, sich wohl zu fühlen in seinem Körper, sich zu akzeptieren, zu<br />
mögen, sich selbst zu lieben, glücklich darüber zu sein, wer man ist.<br />
Lady Gaga<br />
Foto: Inez and Vinoodh<br />
Die Künstlerin Marina Abramovic hat ein eigenartiges Video von dir ge -<br />
dreht, in dem du nackt durch den Wald läufst. Ist das der hochkulturelle<br />
Kommentar zum Nacktsein etwa einer Miley Cyrus?<br />
Lady Gaga: Nein, gar nicht! Die Menschen ziehen sich schon seit Ewig -<br />
keiten aus, auch und gerade in der Kunst. Seit mehr als 2 000 Jahren<br />
gibt es Kunstwerke, die nackte Menschen darstellen.<br />
Artpop erscheint am 8. November.<br />
Interview: Steffen Rüth<br />
Lieber (ein bisschen) so<br />
Das einstige „GZSZ“-Sternchen Yvonne Catterfeld (33) wird<br />
gerade zur ernst zu nehmenden Songwriterin. Deshalb schämt<br />
sie sich auch für ihren einst von Dieter Bohlen produzierten Hit<br />
„Für dich“. „Mit dem Frauenbild darin kann ich nichts mehr<br />
anfangen“, sagt Catterfeld, viel zu unterwürfig und schmachtend<br />
ist der Erfurterin inzwischen die Ich-Erzählerin. Auf die<br />
kulturnews-Frage, ob sie bei einer künftigen Tour den Song also<br />
nicht mehr spielen werde, geriet sie allerdings in Stottern und<br />
wollte sich nicht festlegen. Eine konsequente Vergrämerin der<br />
alten Fans ist Frau Catterfeld also noch nicht. Ihr Album „Lieber<br />
so“ erscheint am 22. November. (mw)<br />
Yvonne Catterfeld<br />
Foto: Universal<br />
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