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WIR - Fürst Donnersmarck Stiftung

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DAS THEMA<br />

Menschen für das Sporttreiben gewinnen …<br />

Zum Sporttreiben kann man niemanden<br />

zwingen, sondern nur einladen…<br />

Die Entscheidung Sport<br />

zu treiben muss jeder Mensch für sich<br />

selbst treffen. Sie kann von niemandem<br />

abgenommen werden.Wer Menschen für<br />

das Sporttreiben gewinnen möchte, muss<br />

sich auch fragen, wie Sport das Leben der<br />

Menschen bereichern und – vor allem bei<br />

jungen Menschen – ihre Entwicklung<br />

fördern kann. Das ist das pädagogische<br />

Anliegen des Sports. Sport wird dabei als<br />

ein sinnvolles Element der Lebensgestaltung<br />

verstanden. Sport ist für viele Menschen<br />

– egal ob junge oder ältere, ob<br />

behinderte oder nicht behinderte – offenbar<br />

attraktiv und anziehend, für andere ist<br />

er es (noch) nicht. Denn im Grunde ist<br />

Sport zwecklos… und stellt gerade deswegen<br />

für viele Menschen eine Herausforderung<br />

dar.<br />

Um zwischen Zwecklosigkeit und Herausforderung<br />

zu unterscheiden, muss man<br />

sich klar darüber werden, was Sport<br />

eigentlich ist – dazu ein Beispiel:Warum<br />

bezeichnen wir etwa das Laufen auf einer<br />

400-Meter-Bahn im Stadion klipp und<br />

klar als Sport, nicht aber das schnelle Laufen<br />

zur Haltestelle, um den ankommenden<br />

Bus zu erreichen? Sportliche Aktivitäten<br />

lassen sich von anderen Tätigkeiten<br />

des menschlichen Daseins offenbar<br />

ganz gut abgrenzen, denn: Sport besteht<br />

aus willkürlich geschaffenen Handlungen,<br />

die mit Bewegung verbunden sind. Sport<br />

stellt eine in sich geschlossene, fiktive –<br />

also eine „künstliche“ – Realität dar. Sport<br />

basiert auf vorher festgelegten Regeln, ist<br />

immer ichbezogen und somit auch nicht<br />

an andere delegierbar. Sport zielt nicht<br />

primär auf bestimmte materielle Zwecke<br />

und produziert schon gar nicht irgendwelche<br />

materiellen, also vorzeigbaren<br />

Güter oder Werke mit Gebrauchswert.<br />

Schließlich: Sport ist nicht lebensnotwendig<br />

und macht so gesehen nur um seiner<br />

selbst willen Sinn. Wir versprechen uns<br />

etwas von den Wirkungen des Sports, und<br />

zwar unmittelbar in der Gegenwart, aber<br />

auch längerfristig für die Zukunft.<br />

Worin liegt nun der Sinn des Sporttreibens?<br />

Diese wichtige Frage wird in der<br />

Sportpädagogik seit vielen Jahren diskutiert.<br />

Soviel steht fest: Den einzigen und<br />

typischen Sinn des Sports gibt es nicht.<br />

Vielmehr wird ein ganzes Set von unterschiedlichen<br />

Motiven und Begründungen<br />

unterschieden. Diese so genannten Sinnbezirke<br />

stellen den Versuch dar, die Erwartungen<br />

und Interessen genauer zu fassen,<br />

die Menschen ihrem persönlichen Sporttreiben<br />

jeweils unterlegen können. Sie<br />

sind demnach von Mensch zu Mensch<br />

unterschiedlich, können sich im Laufe des<br />

Lebens immer wieder verändern und finden<br />

sich mal mehr und mal weniger in<br />

<strong>WIR</strong><br />

1/2005

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