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Berliner Effektengesellschaft AG Geschäftsbericht 2008

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78<br />

KONZERNL<strong>AG</strong>EBERICHT<br />

8. Risikobericht<br />

Risikopolitische Strategie und Risikomanagement<br />

Die Gruppe <strong>Berliner</strong> <strong>Effektengesellschaft</strong> ist als Finanzholdinggruppe<br />

mit den Schwerpunkten Skontroführung / Wertpapierhandel und<br />

Venture Capital tätig. Die Steuerung der Risiken in den Geschäftsfeldern<br />

obliegt den operativ tätigen Gesellschaften.<br />

Unter Risiko wird grundsätzlich die negative Abweichung eintretender<br />

Ereignisse von den erwarteten Ereignissen verstanden. Basis des<br />

Risikomanagementsystems ist die Einteilung der Risiken in Adressenausfallrisiken,<br />

Liquiditätsrisiken, Marktpreisrisiken, operationelle Risiken<br />

und sonstige Risiken.<br />

Das Risikomanagementsystem unterscheidet die unmittelbar mit<br />

den Risiken umgehenden Bereiche, das Risikomanagement im engeren<br />

Sinne und das Risikocontrolling, das die Risikosituation überwacht<br />

und das Risikomanagement insbesondere mit Informationen über<br />

eingegangene Risiken unterstützt. Der jeweilige Bereich Controlling<br />

hat auch die Weiterentwicklung des Risikomanagementsystems<br />

wesentlich mit zu verantworten.<br />

Auch die Risikolage der Gruppe <strong>Berliner</strong> <strong>Effektengesellschaft</strong> wird<br />

hauptsächlich von den Entwicklungen der Tochtergesellschaften<br />

und ihrer Rahmenbedingungen beeinflusst. Jede Gesellschaft legt<br />

im Rahmen ihrer Tätigkeit die für sie sinnvolle Risikostrategie fest.<br />

Hier frühzeitig Fehlentwicklungen zu erkennen und ihnen zu begegnen,<br />

muss das Ziel des Risikomanagements sein.<br />

Bedeutsam für die Risikolage sind aufgrund der Geschäftsfelder vor<br />

allem die Entwicklungen in der deutschen und der europäischen<br />

Börsenlandschaft. Insoweit ist die Beobachtung der Rahmenbedingungen,<br />

die für die jeweiligen Geschäftsfelder relevant sind,<br />

notwendig.<br />

Adressenausfallrisiko<br />

Das Adressenausfallrisiko ist die Gefahr, dass Forderungen nicht<br />

rechtzeitig, nicht in voller Höhe oder gar nicht zurückgezahlt werden.<br />

Die Gruppe <strong>Berliner</strong> <strong>Effektengesellschaft</strong> hat diese Risiken ganz überwiegend<br />

in den Forderungen an Kreditinstitute und im Beteiligungsund<br />

Wertpapierbestand. Die Bankkonten bestehen überwiegend bei<br />

inländischen Kreditinstituten, bei denen nur sehr geringe Ausfallwahrscheinlichkeiten<br />

angenommen werden. Neben diesen, dem Zahlungsverkehr<br />

und der Geldanlage dienenden Bankkonten, werden Wertpapiere<br />

des Bundes, festverzinsliche Wertpapiere von Kreditinstituten<br />

und anderen Unternehmen, Anteile an Geldmarktfonds, Aktien und<br />

Investmentfondsanteile gehalten. Der BEG-Fonds 1 Nordinvest wird<br />

voll konsolidiert. Die einzelnen Bestände des Fonds, der von der Pioneer<br />

Investments Kapitalanlagegesellschaft mbH gemanagt wird, gehen<br />

in die Konzernbilanz mit ihren Tageswerten ein. Der Fonds tätigt<br />

internationale Aktien- und Zinsanlagen. Daneben sind Bankguthaben,<br />

Geldmarktinstrumente und Investmentanteile möglich. Zu Investitionsund<br />

Absicherungszwecken können Derivate gehandelt werden. Das<br />

Management des Fonds wird durch die zum Konzern gehörende<br />

Tradegate <strong>AG</strong> Wertpapierhandelsbank unterstützt. Bei diesen Beständen<br />

bestehen Adressenausfallrisiken, die vom Emittenten und<br />

der Ausgestaltung der Anlage abhängig sind, sowie Forderungen an<br />

Kunden, die mit einem Adressenausfallrisiko behaftet sind.<br />

GESCHÄFTSBERICHT <strong>2008</strong> | BERLINER EFFEKTENGESELLSCHAFT <strong>AG</strong><br />

Als besondere Ausprägung des Adressenausfallrisikos ist das Beteiligungsrisiko<br />

oder Anteilseignerrisiko anzusehen. Das Beteiligungsrisiko<br />

ist, abgesehen von der Beteiligung der <strong>Berliner</strong> <strong>Effektengesellschaft</strong><br />

<strong>AG</strong> an der quirin bank <strong>AG</strong>, vorwiegend in der Ventegis Capital<br />

<strong>AG</strong> angesiedelt. Der Wert einer Beteiligung kann sich aufgrund von<br />

Entwicklungen, die in der Beteiligung liegen, verringern. So sind<br />

beispielsweise schlechtere wirtschaftliche Verhältnisse, negative<br />

öffentliche Berichterstattung, verschärfte rechtliche Rahmenbedingungen<br />

oder neue technische Entwicklungen Anhaltspunkte,<br />

die eine Überprüfung der Wertansätze nahe legen können. Um das<br />

Risiko rechtzeitig einschätzen zu können, erfolgt seitens der gruppenangehörigen<br />

Unternehmen, soweit sie Beteiligungen halten, eine<br />

regelmäßige und zeitnahe Einsichtnahme in die wirtschaftliche<br />

Entwicklung. Ergänzt wird dies durch Kontakte zum Management<br />

des Beteiligungsunternehmens. Ergeben sich aus den eingereichten<br />

Daten oder bekannten Änderungen der Rahmenbedingungen Fragen,<br />

werden diese mit der jeweiligen Gesellschaft besprochen und geklärt.<br />

Darüber hinaus wird gegebenenfalls ein Mitglied des Aufsichtsrates<br />

des beteiligten Unternehmens gestellt. Neue Beteiligungen werden<br />

nur nach sorgfältiger Prüfung eingegangen.<br />

Daneben besteht das Adressenausfallrisiko in Form des Abwicklungsund<br />

des Vorleistungsrisikos, insbesondere bei Handelsgeschäften.<br />

Das Abwicklungsrisiko bezeichnet die Gefahr, dass die gegenseitigen<br />

Lieferverpflichtungen nicht, nicht rechtzeitig oder nicht vollständig<br />

erfüllt werden. In der Folge ist ein entsprechendes Ersatzgeschäft<br />

zu gegebenenfalls ungünstigeren Konditionen abzuschließen. Beim<br />

Vorleistungsrisiko hat der Konzern seine Verpflichtung bereits erfüllt,<br />

die Vertragspartei hingegen noch nicht. Im Konzern kommt das Abwicklungsrisiko<br />

vor allem im Rahmen des Wertpapierhandels zum<br />

Tragen. Bei Geschäften, die an einer Börse abgeschlossen werden,<br />

kann aufgrund der Zulassungsvoraussetzungen und der in der Regel<br />

staatlichen Beaufsichtigung von einem sehr geringen Risiko ausgegangen<br />

werden. Bei außerbörslichen Geschäften müssen die Kontrahenten<br />

der Geschäfte hinsichtlich ihrer Zuverlässigkeit beurteilt<br />

werden. Außerbörsliche Geschäfte, insbesondere in Osteuropa, werden<br />

eng begleitet.<br />

Das maximale Ausfallrisiko wird durch die Buchwerte der in der<br />

Bilanz angesetzten finanziellen Vermögenswerte wiedergegeben<br />

(69.171 T¤, Vj. 75.016 T¤). Zum Abschlussstichtag liegen keine das<br />

maximale Ausfallrisiko mindernden Vereinbarungen vor.<br />

Da die Finanzholdinggruppe den Regelungen des Kreditwesengesetzes<br />

unterliegt, sind Risikokonzentrationen über die Vorschriften zu Großkrediten<br />

begrenzt. Außer bei den Forderungen an Kreditinstituten<br />

bestehen keine Großkredite der Gruppe. Hier ist insbesondere die<br />

quirin bank <strong>AG</strong> anzuführen, zu der im weiteren Verlauf Stellung genommen<br />

wird. Aufgrund der Regelungen zur Vergabe von Großkrediten<br />

bestehen Regularien, dass alle Adressenausfallrisiken dem übergeordneten<br />

Institut zur Kenntnis zu geben sind, sobald sie bezogen<br />

auf einen Schuldner einen bestimmten Betrag im Verhältnis zum<br />

Eigenkapital des Unternehmens erreichen.

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