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Berliner Effektengesellschaft AG Geschäftsbericht 2008

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80<br />

KONZERNL<strong>AG</strong>EBERICHT<br />

Liquiditätsrisiko und Cashflow Risiko<br />

Unter dem Liquiditätsrisiko sind die Gefahren zu verstehen, seinen<br />

Zahlungsverpflichtungen nicht, nicht rechtzeitig oder nicht in vollem<br />

Umfang nachkommen oder Vermögensgegenstände aufgrund illiquider<br />

Märkte nicht oder nicht zu einem angenommenen Preis<br />

veräußern zu können.<br />

Die Steuerung der Zahlungsbereitschaft erfolgt mit Liquiditätsplanungen<br />

und anderen dem jeweiligen Geschäftsfeld angemessenen<br />

Instrumenten. Sofern gruppenangehörige Unternehmen im Berichtsjahr<br />

den Regelungen der Liquiditätsverordnung, der die Mindestliquidität<br />

von Instituten regelt, unterlagen, wurden diese eingehalten.<br />

Die Kennziffern der Tradegate <strong>AG</strong> Wertpapierhandelsbank schwankten<br />

im vergangenen Jahr zwischen 5,91 und 11,39 bei einer Mindestkennziffer<br />

von 1. Für den Konzern wird diese Kennziffer nicht ermittelt.<br />

Die gehaltenen festverzinslichen Wertpapiere (6.671 T¤, Vj. 8.436 T¤)<br />

sind, soweit zum Bilanzstichtag keine Wertminderung festgestellt<br />

wurde, als ohne wesentlichen Verlust veräußerbar anzusehen.<br />

Der Konzern ist im Wesentlichen durch Eigenkapital finanziert. Sollten<br />

sich die zukünftigen Zahlungsströme infolge der Änderung des Zinsniveaus<br />

ändern, ist nur eine unwesentliche Auswirkung auf die<br />

Liquiditätslage des Konzerns zu erwarten, da sich die Änderungen<br />

der Zinszuflüsse und -abflüsse im Wesentlichen ausgleichen werden.<br />

Die finanziellen Verbindlichkeiten weisen folgende Fälligkeitsstruktur<br />

auf:<br />

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten<br />

Verbindlichkeiten gegenüber Kunden<br />

Handelspassiva<br />

in T¤<br />

bis zu einem<br />

Monat<br />

838,1<br />

145,0<br />

Marktpreisrisiken<br />

Unter Marktpreisrisiken werden negative Abweichungen von erwarteten<br />

Marktpreisentwicklungen verstanden. Marktpreise sind<br />

Zinsen, Aktienkurse und Devisenkurse. Aus der Änderung resultieren<br />

Veränderungen des Wertes von im Bestand befindlichen Finanzinstrumenten,<br />

wie Aktien, Anleihen oder Bankguthaben in Fremdwährung,<br />

die zu ergebniswirksamen Abschreibungen führen können.<br />

Marktpreisrisiken sind für die Gruppe <strong>Berliner</strong> <strong>Effektengesellschaft</strong><br />

von zentraler Bedeutung, da das Segment Skontroführung / Wertpapierhandel<br />

wesentlich zum Ergebnis der Gruppe beiträgt. Da außerdem<br />

ein Schwerpunkt der Geschäftstätigkeit im Handel und der<br />

Vermittlung von Wertpapiergeschäften in Aktien ausländischer<br />

Unternehmen liegt, insbesondere in US-amerikanischen Titeln, kommt<br />

hier zudem ein indirektes Fremdwährungsrisiko zum Tragen. Änderungen,<br />

zum Beispiel des Devisenkurses des US-$, ziehen bei idealen Märkten<br />

entsprechende Änderungen des Aktienkurses in ¤ nach sich. Im Rahmen<br />

des Risikomanagementsystems des Wertpapierhandels wird dieses<br />

Risiko aus Wertpapiergeschäften implizit im Rahmen des Aktienkursrisikos<br />

betrachtet. Grundsätzlich erfolgt die Steuerung der Marktpreisrisiken<br />

dezentral in den operativ tätigen Gesellschaften.<br />

–<br />

in T¤<br />

von<br />

einem Monat<br />

bis zu<br />

drei Monaten<br />

in T¤<br />

von<br />

drei Monaten<br />

bis zu<br />

einem Jahr<br />

GESCHÄFTSBERICHT <strong>2008</strong> | BERLINER EFFEKTENGESELLSCHAFT <strong>AG</strong><br />

Im Segment Skontroführung / Wertpapierhandel wird ein spezielles<br />

Risikoüberwachungssystem eingesetzt. Zum einen bestehen handelsinterne<br />

Limite, die der zeit- und marktnahen Steuerung und Überwachung<br />

der Geschäfte dienen. Daneben sind Controllinglimite eingerichtet,<br />

die von einem unabhängigen Risikocontrolling überwacht<br />

werden. Aufgrund der Ergebniserwartung für <strong>2008</strong> und des zugerechneten<br />

Eigenkapitals wurde eine absolute Verlustobergrenze für<br />

alle Geschäfte seitens des Vorstandes der Gesellschaft beschlossen.<br />

Ein Teil dieser Verlustobergrenze wurde als Controllinglimit auf die<br />

Handelsbereiche Ausland, Inland und Frankfurt a. M. aufgeteilt. Mit<br />

diesen Controllinglimiten werden die schwebenden Verluste aus den<br />

offenen Positionen begrenzt. Die schwebenden Verluste errechnen<br />

sich aus dem Wert der offenen Position und dem aktuellen Wert<br />

anhand eines Referenzpreises. Dieser Referenzpreis wird laufend<br />

ermittelt und in das Überwachungssystem eingespielt. In <strong>2008</strong> kam<br />

es zu gelegentlichen, kurzfristigen Überschreitungen der meistens<br />

nur gering ausgelasteten Limite. Hintergrund der Limitüberschreitungen<br />

war in fast allen Fällen eine fehlerhafte Versorgung des Überwachungssystems<br />

mit Referenzpreisen. Bei einer Benachrichtigung des dezentralen<br />

Risikocontrollings über eine Limitüberschreitung wird die<br />

Ursache ermittelt und der Controllingvorstand der Tradegate <strong>AG</strong><br />

Wertpapierhandelsbank entsprechend informiert. Er hält dann Rücksprache<br />

mit dem betroffenen Handelsvorstand der Tradegate <strong>AG</strong><br />

Wertpapierhandelsbank über die zu treffenden Maßnahmen und<br />

informiert das dezentrale Risikocontrolling über das Ergebnis. Bei<br />

realisierten Verlusten, die bestimmte Schwellenwerte überschreiten,<br />

erfolgt automatisch eine Reduzierung des betreffenden Limits.<br />

–<br />

–<br />

–<br />

–<br />

–<br />

78,2<br />

in T¤<br />

mehr als<br />

ein Jahr<br />

bis<br />

fünf Jahre<br />

255,8<br />

–<br />

8,2<br />

in T¤<br />

mehr als<br />

fünf Jahre<br />

in T¤<br />

ohne Ablauf<br />

In einem nachfolgenden Abgleich des aktuellen Ergebnisses des<br />

Segments Skontroführung / Wertpapierhandel mit dem geplanten<br />

Ergebnis wird über die Beibehaltung oder die Änderung der Limitanpassung<br />

entschieden. In <strong>2008</strong> erfolgten keine Anpassungen der<br />

Controllinglimite für den Wertpapierhandel.<br />

Die Bestände der Liquiditätsreserve werden gesondert betrachtet.<br />

Im vergangenen Geschäftsjahr erfolgten im Zuge der Finanzmarktkrise<br />

Anhebungen des Controllinglimits der Tradegate <strong>AG</strong> Wertpapierhandelsbank<br />

für diese Bestände. Die Bemessung der Höhe der Risiken<br />

wird analog der Betrachtung bei den Handelsbeständen gehandhabt.<br />

Bei Limitüberschreitungen wird der Vorstand der Tradegate <strong>AG</strong> Wertpapierhandelsbank<br />

unverzüglich informiert, der über die weitere<br />

Behandlung der Wertpapiere der Liquiditätsreserve beschließt.<br />

Der Wertpapierbestand des BEG-Fonds 1 Nordinvest beinhaltet ebenfalls<br />

Marktpreisrisiken. Diese werden durch das Fondsmanagement<br />

und seinen Berater, die Tradegate <strong>AG</strong> Wertpapierhandelsbank, überwacht<br />

und gesteuert. Im Fonds sind festverzinsliche Wertpapiere<br />

in Höhe von 6.671 T¤ enthalten, die einem Zinsänderungsrisiko unterliegen.<br />

Ferner sind hier Eigenkapitalinstrumente in Höhe von 2.940 T¤<br />

enthalten.<br />

–<br />

–<br />

–<br />

–<br />

–<br />

2.014,3

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