ALPHA QUINTO Diplomarbeit - Landesarbeitsgemeinschaft anderes ...
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Die Lehrkräfte in den Fächern Deutsch und Mathematik sollten angeben, welche einfacheren<br />
Aufgaben von welchem Anteil der erfolgreichen Absolventen bewältigt werden<br />
können. 32 Ein wichtiges Ergebnis der nach dem oben skizzierten Maßstab ausgewerteten<br />
deutschen IALS-Teilstudie besagt, dass 9,3% der erwerbsfähigen Bevölkerung in<br />
mindestens einem der untersuchten Bereiche 33 Defizite aufweist (vgl. Lehmann 1999,<br />
S. 70). Weitere, für das spätere Vorgehen in dieser Arbeit wichtige Befunde sind: 34<br />
- In den Risikogruppen ist die Selbsteinschätzung hinsichtlich der eigenen<br />
Lesefähigkeit vergleichsweise gering.<br />
- Personen der Risikogruppen verfügen über erheblich weniger eigene Bücher.<br />
- Besonders oft sind sie ausländischer Herkunft, ca. ein Drittel von ihnen sind<br />
Ausländer gegenüber 6,5% der übrigen Befragten.<br />
- Die Bildungsabschlüsse der Eltern von Angehörigen der Risikogruppen<br />
sind niedriger (vgl. Lehmann 1999, S. 70).<br />
Laut Lehmann (1999, S. 72) ist es nicht überraschend, welchen Einfluss die Bildungsnähe<br />
des Elternhauses auf die Entwicklung der Literalität hat, ebenso wie es<br />
theoretisch nicht überraschen kann, viel häufiger Migranten in den Risikogruppen anzutreffen.<br />
Für Lehmann zeichnet sich hier ein „besonders wichtiges Handlungsfeld“ ab<br />
(Lehmann 1999, S. 72; vgl. auch Lehmann/Peek 1996, S. 985f.). Im Folgenden werden<br />
nun zwei Möglichkeiten vorgestellt, wie man sich dem Ausmaß von funktionaler Illiteralität<br />
auf der Basis von quantitativen Daten annähern kann.<br />
Nimmt man die oben beschriebenen Mindestanforderungen zum Maßstab, meint<br />
man Fähigkeiten, wie sie üblicherweise mit dem Hauptschulabschluss nachgewiesen<br />
werden. Somit ist die Anzahl der Personen, die von der Schule ohne Hauptschulabschluss<br />
abgehen, eine wichtige Größe. Die dem Verfasser dieser <strong>Diplomarbeit</strong> vorliegende<br />
Literatur bezieht sich fast ausschließlich auf die Zahlen des Datenreports von<br />
1999 des Statistischen Bundesamtes (vgl. Döbert/Hubertus 2000, S. 37; vgl. Linde<br />
2001, S. 9). Von daher liegt es nahe, die Zahlen des Jahres 1999 mit den Zahlen des<br />
aktuellsten Datenreports zu vergleichen, um hierbei eventuell Rückschlüsse auf die<br />
Entwicklung der letzten Jahre ziehen zu können. 1998 verließen 82.968 Schüler – das<br />
ist ungefähr jeder 13. Schüler – die Schule ohne Hauptabschluss, was 9% der Gesamtabgänger<br />
entspricht. Betrachtet man diese Gruppe genauer, dann fällt hierbei besonders<br />
der hohe Anteil von 19,5% von Schülern nicht deutscher Herkunft auf (vgl.<br />
Datenreport 1999, S. 61; vgl. Döbert/Hubertus 2000, S. 37f.).<br />
32 Für genauere Informationen bezüglich des Vorgehens vgl. Lehmann (1999, S. 67f.).<br />
33 Siehe den Abschnitt über die IALS-Studie in dieser Arbeit (vgl. S. 25ff.).<br />
34 Eine komplette Auflistung der Befunde vgl. Lehmann (1999, S. 70).<br />
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