Ergotherapie - Repository of the LBI-HTA - Ludwig Boltzmann ...
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1 Einleitung<br />
1.1 Demenz<br />
Demenzielle Erkrankungen führen zu Beeinträchtigung des Gedächtnisses<br />
und der Kognition, zu Verhaltensproblemen und zu Verlust von Eigeninitiative.<br />
Die Fähigkeit zum unabhängigen Erledigen der Aktivitäten des täglichen<br />
Lebens sowie die Fähigkeit zur Teilhabe an sozialen Aktivitäten werden<br />
durch Demenz negativ beeinflusst. 4 Demenzielle Erkrankungen verlaufen<br />
in Stadien chronisch degenerativ. Symptome und Verlauf variieren<br />
stark. 5 Das häufigste erste Symptom ist Vergesslichkeit in einem solchen<br />
Ausmaß, dass privates und/ oder berufliches Funktionieren der Person beeinträchtigt<br />
werden. Mit Fortschreiten der Erkrankung wird die Bewältigung<br />
des Alltags immer schwieriger, es treten Probleme mit Sprache und<br />
mit räumlicher und (tages)zeitlicher Orientierung auf. Weitere häufige<br />
Symptome sind herabgesetzte Urteilsfähigkeit, Schwierigkeiten beim abstrakten<br />
Denken oder das Verlegen von Dingen. Es kann zum Verlust von<br />
Eigeninitiative und zu Persönlichkeitsveränderungen kommen. Schlussendlich<br />
werden die einfachsten Verrichtungen des täglichen Lebens verunmöglicht.<br />
6<br />
Demenz als chronisch<br />
degenerative<br />
Erkrankung …<br />
… mit wachsenden<br />
Schwierigkeiten bei der<br />
Alltagsbewa¨ltigung<br />
Nach der Genese werden (neuro-) degenerative – am häufigsten Morbus<br />
Alzheimer – und vaskuläre Demenzformen sowie Mischformen unterschieden.<br />
7<br />
Demenz betrifft hauptsächlich ältere Menschen, obwohl es aktuell gesteigerte<br />
Aufmerksamkeit für Fälle, die vor dem 65. Lebensjahr beginnen, gibt. 8<br />
Weltweit leben derzeit schätzungsweise 36 Millionen Menschen mit Demenz,<br />
deren Zahl sich schätzungsweise alle 20 Jahre verdoppeln wird. 9 In<br />
Westeuropa liegt die altersstandardisierte Jahresprävalenz von Demenz für<br />
Menschen über 60 Jahren bei etwa 7%. 10 Derzeit dürften in Österreich etwa<br />
100.000 Menschen mit Demenz leben. Für das Jahr 2050 werden in Österreich<br />
zwischen 235.000 und 290.000 DemenzpatientInnen prognostiziert. 11<br />
Demenzielle Erkrankungen sind in der Regel nicht heilbar. 12 Derzeit gibt es<br />
für sie auch keine effektive Behandlungsmöglichkeit. 13 Trotz großer Forschungsanstrengungen<br />
in der Medikamentenentwicklung ist die optimale<br />
Anwendung von Demenzmedikamenten nach wie vor umstritten. 14 Kernelemente<br />
beim Hinauszögern der Institutionalisierung von DemenzpatientInnen<br />
sind nach wie vor nichtmedikamentöse Therapien und Betreuung in<br />
deutliche Zunahme der<br />
Demenz erwartet …<br />
… auch in O¨sterreich<br />
derzeit existiert keine<br />
effektive Behandlungsmo¨glichkeit<br />
gegen<br />
Demenz<br />
4 Graff (2008)<br />
5 Sarazin (2007) zitiert in Padilla (2011c)<br />
6 Padilla (2011c)<br />
7 Dt. Gesellschaft für Neurologie<br />
8 WHO (2012)<br />
9 ADI World Alzheimer Report (2009)<br />
10 WHO (2012), Tabelle 2.1<br />
11 WGKK (2009)<br />
12 Rieckmann (2008)<br />
13 Alzheimer’s Association (2009a) zitiert in Padilla (2011c)<br />
14 Cummings (2008) zitiert in Padilla (2011c)<br />
<strong>LBI</strong>-<strong>HTA</strong> | 2012 13