Ergotherapie - Repository of the LBI-HTA - Ludwig Boltzmann ...
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Ergebnisse der systematischen Reviews der American Occupational Therapy Association<br />
anzupassen und zu erhalten, auf die Lebensqualität der PatientInnen,<br />
auf den Gesundheitszustand und die Zufriedenheit der PatientInnen<br />
und die Zufriedenheit der (angehörigen) Pflegepersonen? 63<br />
4.1.1 Aktivita¨ten des ta¨glichen Lebens<br />
Zu Interventionen, die auf Aktivitäten des täglichen Lebens (activities <strong>of</strong><br />
daily living ADL) abstellen, lagen nur fünf Studien des Evidenzlevels III<br />
vor.<br />
ADL-Interventionen werden am häufigsten bei der Unterstützung beim Essen<br />
(feeding) gesetzt. Evidenz dazu liegt vor allem für PatientInnen in mittleren<br />
und späteren Stadien ihrer Demenzerkrankung vor. Obwohl ergo<strong>the</strong>rapeutische<br />
Hilfsmittel (assistive devices) in der Praxis wohl häufig zum<br />
Einsatz kommen, konnte nur eine Studie dazu identifiziert werden. Insgesamt<br />
ist die Evidenz tendenziell positiv aber schwach (keine Level I Evidenz).<br />
… activities <strong>of</strong> daily<br />
living<br />
… keine Level I Evidenz<br />
… Evidenz positiv aber<br />
schwach<br />
4.1.2 Instrumentelle Aktivita¨ten des ta¨glichen<br />
Lebens<br />
Zu Interventionen mit Fokus auf instrumentelle Aktivitäten des täglichen<br />
Lebens (instrumental activities <strong>of</strong> daily living IADL) lagen drei Studien des<br />
Evidenzlevels I (siehe Tabelle 4.1-1) und zwei Studien des Evidenzlevels II<br />
vor.<br />
… instrumental<br />
activities <strong>of</strong> daily living<br />
Level I Evidenz<br />
Zwei der 3 RCTs mit 40 bzw. 135 PatientInnen untersuchten Interventionen<br />
im niedergelassenen Bereich (im häuslichen Umfeld), ein kleiner RCT mit<br />
nur 12 Patientinnen in einer spezifischen stationären Betreuungseinheit<br />
(Pflegeheim). Die beiden Interventionen im niedergelassenen Bereich (eine<br />
nicht näher spezifizierte ergo<strong>the</strong>rapeutische Beratung zu Hause bzw. eine<br />
fünfwöchige „community occupational <strong>the</strong>rapy“) wurden gegen keine Intervention<br />
verglichen, während PatientInnen der Kontrollgruppe in der stationären<br />
Einrichtung im Studienverlauf ebenfalls an der Intervention (einer<br />
zweiwöchigen Kochgruppe) teilnahmen.<br />
Gesamtevidenz (AOTA)<br />
Insgesamt ist die Evidenz zu ergo<strong>the</strong>rapeutischen Interventionen in der eigenen<br />
Wohnung für DemenzpatientInnen und deren Betreuungspersonen<br />
hinsichtlich der instrumentellen ADL vielversprechend. Es zeigten sich positive<br />
Effekte auf die Zufriedenheit beider Zielgruppen, sowohl bei einer Intervention<br />
mit 10 Besuchen innerhalb von 5 Wochen (Graff 2006) als auch<br />
bei einer anderen Intervention, die nur aus zwei Besuchen bestand (Dooley<br />
2004). Es wären weitere Studien notwendig, um das notwendige Mindestmaß<br />
zum Erzielen längerfristiger positiver Effekte zu bestimmen. Andere<br />
IADL-Interventionen mit positivem Trend sind <strong>the</strong>rapeutische Kochgruppen<br />
in einem Pflegeheim und für die Bedürfnisse Dementer modifizierte<br />
Telefone.<br />
… Level I Evidenz aus<br />
niedergelassenem und<br />
stationa¨ren Bereich<br />
… Evidenz fu¨r<br />
niedergelassenen<br />
Bereich<br />
vielversprechend …<br />
weitere Studien fu¨r<br />
Bestimmung der<br />
Interventionsintensita¨t<br />
notwendig<br />
63 Vgl. dazu Letts (2011b), Literatur eingeschlossen von 1994 – 2010, Details zur<br />
Suchstrategie: Arbesman (2011), Tabelle 2<br />
<strong>LBI</strong>-<strong>HTA</strong> | 2012 25