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9/10 - Verein österreichischer Gießereifachleute

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GIESSEREI-RUNDSCHAU 54 (2007) HEFT 9/<strong>10</strong><br />

Virtuelle Produktentwicklung * )<br />

Möglichkeiten der Simulation betriebsfestigkeitsrelevanter<br />

Einflüsse bei Gussstrukturen<br />

Possibilities of Implementation of Influences to the Durability Behaviour of Cast Structures<br />

Dipl.-Ing. Helmut Dannbauer<br />

Absolvent des Maschinenbaues an der TU<br />

Wien mit Schwerpunkt auf numerische Ingenieursmethoden.<br />

Seit 1990 im Technologie<br />

Zentrum Steyr tätig. Mehrjährige Erfahrung in<br />

verschiedenen Bereichen der Finite Elemente<br />

Analyse und Lebensdauerberechnung sowie<br />

Beteiligung an der Entwicklung der Software<br />

FEMFAT. Seit 1998 Leiter der Abteilung Strukturmechanik<br />

im Engineering Center Steyr.<br />

Dipl.-Ing. Markus Kaltenböck<br />

Absolvent des Maschinenbaues an der TU<br />

Wien. Seit 1998 im Technologie Zentrum<br />

Steyr, Abteilung Strukturmechanik tätig. Mehrjährige<br />

Erfahrung in verschiedenen Bereichen<br />

der Finite Elemente Analyse und Lebensdauerberechnung.<br />

Seit 2006 Gruppenleiter der Festigkeitsberechnung<br />

innerhalb der Abteilung<br />

Strukturmechanik.<br />

Zusammenfassung<br />

Dipl.-Ing. Bernhard Unger<br />

Absolvent des Maschinenbaues an der TU<br />

Wien. Nach siebenjähriger Tätigkeit als Sachbearbeiter<br />

im Technologie Zentrum Steyr im Bereich<br />

Strukturmechanik sowie Verantwortlicher<br />

für die Entwicklung und für den Vertrieb der<br />

Software FEMFAT ab 1997 Leiter der Abteilung<br />

Strukturmechanik. Seit 1999 Leitung des Technologie<br />

Zentrums Steyr (TZS), einem Geschäftsbereich<br />

des Engineering Center Steyr (ECS).<br />

Dipl.-Ing. Klaus Puchner<br />

Absolvent der Mechatronik an der Johannes<br />

Kepler Universität Linz. Seit 1998 imTechnologie<br />

Zentrum Steyr, Abteilung Strukturmechanik<br />

tätig. Zuständig für Projektleitung und<br />

Durchführung von Finite Elemente Analysen<br />

und Lebensdauerberechnungen an Bauteilen<br />

aus den Bereichen Nutzfahrzeuge und Automobilbau<br />

sowie für die Spezialgebiete Formund<br />

Topologieoptimierung.<br />

Dipl.-Ing. (FH) Werner Aichberger<br />

Absolvent der Mechatronik an der Fachhochschule<br />

Wiener Neustadt. Seit 2005 im Technologie<br />

Zentrum Steyr, Abteilung Strukturmechanik<br />

tätig. Zuständig für Durchführung von<br />

Finite Elemente Analysen und Betriebfestigkeitsuntersuchungen<br />

an Fahrzeugkomponenten.<br />

Die Forderung nach immer genaueren Simulationsergebnissen, um<br />

im Bereich Produktentwicklung die Vorhersagegenauigkeit zu erhöhen<br />

und damit kürzere Entwicklungszeiten sowie geringere Entwicklungskosten<br />

zu ermöglichen, ist so alt wie die computerunterstützte<br />

Simulation selbst.<br />

*) Vorgetragen von M. Kaltenböck auf der 51. Österr. Gießereitagung am<br />

19.4.2007 in Steyr /OÖ<br />

Die Finite Elemente Methode kombiniert mit Mehrkörpersimulation<br />

und der numerischen Betriebsfestigkeitsbewertung, hat sich in den<br />

letzten Jahren als sehr hilfreiches Werkzeug herauskristallisiert, um<br />

komplexe Strukturen schon lange vor dem Vorhandensein realer<br />

Prototypen bewerten zu können.<br />

Diese Programme werden ständig durch Erweiterungen, Neuentwicklungen<br />

und nützliche Zusatzwerkzeuge ergänzt. Um dabei immer<br />

auf dem letzten Stand der Technik zu bleiben, bedarf es einer<br />

Spezialisierung einzelner Institute bzw. Abteilungen einer Firma bei<br />

gleichzeitiger starker Vernetzung dieser Spezialisten untereinander.<br />

Die derzeit zur Verfügung stehenden Möglichkeiten der virtuellen<br />

Methoden und Prozesse haben aber noch lange nicht die Spitze erreicht<br />

und befinden sich in einem rasanten Verbesserungsprozess.<br />

Durch die Leistungsexplosion der Computerhardware können nunmehr<br />

numerische Berechnungen sehr exakte bzw. umfassende Ergebnisse<br />

liefern.<br />

Nichtsdestotrotz kommt es immer wieder zu Abweichungen zwischen<br />

den Resultaten von Bauteiltests und den Simulationsergebnissen.<br />

Der Unterschied ist sehr oft darin begründbar, dass die zum Zeitpunkt<br />

der Berechnungen verfügbaren Belastungsdaten mangelhaft<br />

sind. Es ist aber in den letzten Jahren eine stetig bessere Verknüpfung<br />

der Mehrkörpersimulation und der Finiten Elemente Methodik beobachtbar,<br />

wodurch sich die Genauigkeit im Bereich der Lasten erhöht.<br />

Einen weiteren wesentlichen Einfluss auf die Betriebsfestigkeit haben<br />

die lokalen Materialeigenschaften, bedingt durch den Herstellprozess.<br />

Im Regelfall fließen diese noch nicht in das Simulationsergebnis<br />

ein, wodurch es ebenfalls zu markanten Unterschieden zwischen Simulation<br />

und Test kommen kann. Erst in jüngster Zeit kommt es zu<br />

einer zunehmenden Implementierung möglicher Einflüsse auf die Betriebsfestigkeit,<br />

wodurch sich die möglichen Unsicherheiten bzw.<br />

Streubreiten der Simulationsergebnisse verringern.<br />

Themen wie Topologieoptimierung, Randschichtmodelle, Umformsimulation<br />

gewinnen jedoch im alltäglichen Simulationsprozess nur<br />

langsam an Bedeutung. Eine entsprechende Forcierung des Zusammenwirkens<br />

der bereits in verschiedenen Abteilungen auf verschiedene<br />

Aussagen spezialisierten Simulationen, würde die Aussagequalität<br />

noch weiter steigern.<br />

Der entsprechende wirtschaftliche Nutzen muss jedoch erst in den<br />

Köpfen der Entscheidungsträger Fuß fassen. Eine Vielzahl an Vorteilen<br />

(wie Risikoverminderung, Prototypenkostenreduktion, systematische<br />

Bauteiloptimierung anstatt „Trial and Error“-Entwicklung, Herstellprozesssicherungsvorgaben)<br />

steht den Mehrkosten der Entwicklung<br />

des Know-hows und somit der konsequenten Anwendung dieser<br />

detaillierteren Simulationen gegenüber.<br />

Der Beitrag zeigt an Hand einiger Beispiele, welche Einflüsse derzeit<br />

Berücksichtigung finden, wie sich diese auf die Ergebnisse auswirken<br />

und wie sich zukünftig noch höhere Vorhersagequalität erzielen lässt.<br />

Der Einsatz von Simulationswerkzeugen<br />

Im Engineering Center Steyr (ECS) –einem Mitglied der MAGNA<br />

Powertrain Gruppe –bearbeitet im Bereich Strukturmechanik ein<br />

Team von ca. 40 Mitarbeitern Festigkeits-, Dynamik- und Akustikberechnungsprojekte<br />

sowohl in Form von externen Dienstleistungen,<br />

als auch im Rahmen von abteilungsübergreifenden Engineeringprojekten<br />

für Kunden aus der gesamten Welt.<br />

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