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Materialheft zu den Internationalen Wochen gegen Rassismus 2014 ...

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2 Internationale <strong>Wochen</strong> <strong>gegen</strong> <strong>Rassismus</strong> <strong>2014</strong><br />

Was geschah am 21. März 1960?<br />

Informationen <strong>zu</strong>m <strong>Internationalen</strong> Tag und<br />

<strong>zu</strong> <strong>den</strong> <strong>Internationalen</strong> <strong>Wochen</strong> <strong>gegen</strong> <strong>Rassismus</strong><br />

■Sharpeville, Südafrika: Am Vormittag des 21. März<br />

1960 fin<strong>den</strong> sich an verschie<strong>den</strong>en Orten der kleinen<br />

Stadt 50 km südlich von Johannesburg rund 20.000 Menschen<br />

<strong>zu</strong>sammen. Sie folgen einem Aufruf des Pan African<br />

Congress (PAC), der eine fünftägige gewaltfreie und friedliche<br />

Protestaktion an gekündigt hatte.<br />

Die Menschen demonstrierten <strong>gegen</strong> die Pass gesetze des<br />

Apartheid-Regimes. Diese regelten das »Auf enthaltsrecht«<br />

der schwarzen Südafrikaner/innen. Die Anzahl der Schwarzen<br />

außerhalb der »homelands« sollte so auf ein Minimum<br />

beschränkt wer<strong>den</strong>, ihre Arbeitskraft aber weiter <strong>zu</strong>r Ver -<br />

fügung stehen.<br />

Die Demonstrieren<strong>den</strong> setzen sich in Richtung Polizeistation<br />

im Sharpeviller Zentrum in Bewegung. Die Polizei hält die<br />

friedlich demonstrierende Menge mit niedrig fliegen<strong>den</strong><br />

Flugzeugen und Tränengas in Schach. Um kurz nach 13 Uhr<br />

eskaliert dann schließlich die Situation: Angeblich als Reaktion<br />

auf Steinewerfer schießt die Polizei in die Menge. Die<br />

Menschen fliehen in Panik, die Polizei schießt weiter.<br />

69 Menschen wer<strong>den</strong> getötet, darunter acht Frauen und<br />

zehn Kinder. Viele – die Angaben variieren von 180 bis <strong>zu</strong><br />

über 300 Personen – wer<strong>den</strong> verletzt, teilweise schwer.<br />

Als Ge<strong>den</strong>ktag an das Massaker von Sharpeville wurde<br />

sechs Jahre später, 1966, der 21. März von <strong>den</strong> Vereinten<br />

Nationen <strong>zu</strong>m »<strong>Internationalen</strong> Tag <strong>zu</strong>r Überwindung von<br />

rassistischer Diskriminierung« ausgerufen. 1979 wurde dieser<br />

Ge<strong>den</strong>ktag durch die Einladung der Vereinten Nationen<br />

an ihre Mitgliedstaaten ergänzt, eine alljährliche Aktionswoche<br />

der Solidarität mit <strong>den</strong> Gegner/innen und Opfern von<br />

<strong>Rassismus</strong> <strong>zu</strong> organisieren. 1996 wird schließlich von Nelson<br />

Mandela in Sharpeville die neue demokratische Verfassung<br />

Südafrikas in Kraft gesetzt. Der 21. März wird seither<br />

in Südafrika als South African Human Rights Day, als »Südafrikanischer<br />

Tag der Menschenrechte« begangen.<br />

Seit 1994 koordiniert der Interkulturelle Rat die Initiativen<br />

und Aktivitäten rund um <strong>den</strong> 21. März in Deutschland. Im<br />

Jahr 2008 wurde der Aktionszeitraum auf Grund der Vielzahl<br />

der Veranstaltungen und der steigen<strong>den</strong> Beteiligung auf<br />

zwei <strong>Wochen</strong> ausgeweitet. Seither wird von <strong>den</strong> <strong>Internationalen</strong><br />

<strong>Wochen</strong> <strong>gegen</strong> <strong>Rassismus</strong> gesprochen und mit dem<br />

ausgedehnten Aktionszeitraum allen Interessierten die Möglichkeit<br />

gegeben, unter dem Dach der Kampagne vielfältige<br />

Zeichen <strong>gegen</strong> <strong>Rassismus</strong> <strong>zu</strong> setzen.

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