14.04.2014 Aufrufe

Materialheft zu den Internationalen Wochen gegen Rassismus 2014 ...

Materialheft zu den Internationalen Wochen gegen Rassismus 2014 ...

Materialheft zu den Internationalen Wochen gegen Rassismus 2014 ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

4 Internationale <strong>Wochen</strong> <strong>gegen</strong> <strong>Rassismus</strong> <strong>2014</strong><br />

Anerkennen statt Ausgrenzen<br />

■Im März <strong>2014</strong> sind bei <strong>den</strong> <strong>Internationalen</strong> <strong>Wochen</strong><br />

<strong>gegen</strong> <strong>Rassismus</strong> wieder tausende Menschen aktiv<br />

<strong>gegen</strong> Ausgren<strong>zu</strong>ng und Diskrimi nierung. Eine starke, aber<br />

notwendige Bewegung – <strong>den</strong>n <strong>Rassismus</strong> nimmt <strong>zu</strong>, nicht<br />

nur hier<strong>zu</strong>lande, auch europaweit: Ob in Russland oder<br />

Frankreich, Finnland oder Großbritannien, Ungarn oder<br />

Österreich. Immer mehr europäische Regierungen lassen<br />

sich auf eine Zusammenarbeit mit Rechtspopulisten und<br />

Rechtsextremisten ein und tragen da<strong>zu</strong> bei, dass diese Parteien<br />

hoffähig wer<strong>den</strong> – so sehr, dass bei <strong>den</strong> Europawahlen<br />

im Mai <strong>2014</strong> eine deutliche Stärkung der rechtsgerichteten<br />

Kräfte im EU-Parlament droht. Zugleich erleben wir immer<br />

mehr Gewalttätigkeiten <strong>gegen</strong> Ju<strong>den</strong>, Roma, Muslime,<br />

Schwarze oder Flüchtlinge. Die Überwindung von <strong>Rassismus</strong><br />

ist damit <strong>zu</strong> einer der großen Herausforderungen für Europa<br />

und uns Europäerinnen und Europäer gewor<strong>den</strong>.<br />

Auch in Deutschland setzen sich <strong>Rassismus</strong> und Rechts -<br />

extremismus immer stärker in der Mitte der Gesellschaft<br />

fest. Zugleich haben die Erkenntnisse über die Morde des<br />

rechtsterroristischen NSU und die jahrelangen Versäumnisse<br />

der ermitteln<strong>den</strong> Behör<strong>den</strong> viele Menschen <strong>zu</strong>tiefst entsetzt.<br />

<strong>Rassismus</strong> und das notwendige Handeln da<strong>gegen</strong><br />

wer<strong>den</strong> heute öffentlich so breit diskutiert wie nie <strong>zu</strong>vor.<br />

Das wird sich auch im Interesse an <strong>den</strong> <strong>Internationalen</strong><br />

<strong>Wochen</strong> <strong>gegen</strong> <strong>Rassismus</strong> im kommen<strong>den</strong> März bemerkbar<br />

machen. Denn viele Menschen haben erkannt, dass durch<br />

ihr Engagement eine gesellschaftliche Atmosphäre entstehen<br />

kann, in der rassistischer Ausgren<strong>zu</strong>ng von Minderheiten<br />

entschie<strong>den</strong> ent<strong>gegen</strong>getreten wer<strong>den</strong> kann.<br />

Bei <strong>den</strong> UN-<strong>Wochen</strong> <strong>gegen</strong> <strong>Rassismus</strong> gab es immer wieder<br />

Schwerpunkte: Schulen, Fußball und Sport, Kultur und Volkshochschulen.<br />

So wollen wir im Jahr <strong>2014</strong> ein besonderes<br />

Projekt <strong>gegen</strong> antimuslimischen <strong>Rassismus</strong> empfehlen: Weil<br />

Ressentiments <strong>gegen</strong> Muslime am besten durch persönliche<br />

Kontakte überwun<strong>den</strong> wer<strong>den</strong>, wollen Moscheegemein<strong>den</strong><br />

und muslimische Einrichtungen ihre Nachbarn und Vereine<br />

während der »<strong>Wochen</strong>« einla<strong>den</strong>, gemeinsam nach Wegen<br />

<strong>zu</strong> suchen, wie Vorurteile überwun<strong>den</strong> wer<strong>den</strong> können. Gefördert<br />

wird das Projekt von der Robert Bosch Stiftung und<br />

der Dr. Buhmann Stiftung.<br />

Der 21. März <strong>2014</strong>, der UN-Tag <strong>gegen</strong> <strong>Rassismus</strong>, ist ein Freitag.<br />

An diesem Tag fin<strong>den</strong> in Moscheen Mittagsgebete statt,<br />

<strong>zu</strong> <strong>den</strong>en Gäste eingela<strong>den</strong> wer<strong>den</strong>. Persönlichkeiten des<br />

öffentlichen Lebens wie Bürgermeister wer<strong>den</strong> nach <strong>den</strong><br />

Gebeten <strong>zu</strong>m UN-Tag <strong>gegen</strong> <strong>Rassismus</strong> sprechen. Damit<br />

wollen die Beteiligten da<strong>zu</strong> beitragen, dass Ausgren<strong>zu</strong>ngen<br />

überwun<strong>den</strong> wer<strong>den</strong> und anerkannt wird, dass Muslime <strong>zu</strong>r<br />

deutschen Gesellschaft gehören.<br />

<strong>Rassismus</strong> hat viele Gesichter. Im Jahr <strong>2014</strong> wird es auch<br />

besonders wichtig sein, für Roma und für Flüchtlinge ein<strong>zu</strong>treten.<br />

Die Ausgren<strong>zu</strong>ng von Flüchtlingen an Europas Grenzen<br />

muss überwun<strong>den</strong> wer<strong>den</strong>. Europas Politiker müssen<br />

um<strong>den</strong>ken und anerkennen, dass die Folgen von Kriegen<br />

und Hungersnöten, <strong>zu</strong> <strong>den</strong>en die reichen Staaten nicht selten<br />

beigetragen haben, nicht von Europa ferngehalten wer<strong>den</strong><br />

können.<br />

Die <strong>Internationalen</strong> <strong>Wochen</strong> <strong>gegen</strong> <strong>Rassismus</strong> sind stetig<br />

gewachsen. Ohne die breite finanzielle Unterstüt<strong>zu</strong>ng durch<br />

Sponsoren, zivilgesellschaftliche und staatliche Institutionen<br />

wäre das nicht möglich gewesen – ihnen gilt deshalb unser<br />

besonderer Dank. Um aber <strong>den</strong> wachsen<strong>den</strong> Herausforderungen<br />

<strong>zu</strong> begegnen, brauchen die <strong>Internationalen</strong> <strong>Wochen</strong><br />

<strong>gegen</strong> <strong>Rassismus</strong> mehr Unterstüt<strong>zu</strong>ng von der Basis. Am<br />

Ende dieses Heftes fin<strong>den</strong> Sie einen Förderantrag mit dem<br />

wir weitere Interessenten und Förderer für unsere Arbeit gewinnen<br />

wollen. Wir la<strong>den</strong> Sie herzlich ein, anderen davon <strong>zu</strong><br />

erzählen. Vielen Dank für Ihre Unterstüt<strong>zu</strong>ng!<br />

Dr. Jürgen Micksch<br />

Vorsitzender des Interkulturellen Rates

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!