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150 Jahre - Buxtehuder SV

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<strong>150</strong> <strong>Jahre</strong><br />

So lädt der MTV 1902 zum Winterfest<br />

als „geselliger Abend mit Ball“<br />

und langer „Vortragsordnung“:<br />

Musikvortrag, Ansprache, Gemeinschaftliches<br />

Lied und Freiübungen,<br />

Riegenturnen, Gemeinschaftliches<br />

Lied und Kürturnen, Humoristischer<br />

Reigen, Massenquartier,<br />

Schwant in einem Aufzug,<br />

Musikvortrag, Lanzen- und<br />

Schwerter-Reigen, Musikvortrag.<br />

1912: Ein Fest<br />

der Superlative!<br />

Gauturnfeste gibt es in der Stadt be reits<br />

1873, 1884 und 1891. Aber das Fest 1912 –<br />

zum 50jährigen MTV-Jubiläum – übertrifft<br />

alles:<br />

Mehr als 900 Turner, davon 361 Wett turner,<br />

eine Zahl, „welche bisher auf keinem<br />

Gauturnfest annähernd erreicht ist…“,<br />

schwärmt das Wochenblatt.<br />

„Ein ganz besonderes Festgewand hat<br />

diesmal Buxtehude zu Ehren seiner Gäste<br />

angelegt, und außer der reichen Beflaggung<br />

und Aussschmückung der Häuser, Straßen<br />

und Plätze sind gro ße, majestätische Ehrenpforten<br />

an den Toren der Stadt errichtet, die<br />

mit ihrem prächtigen, duftenden Tannen -<br />

grün und bunten Wimpeln den Turnern …<br />

ein freundliches Willkommen bieten…“<br />

Die Turner werden mit Musik vom Bahnhof<br />

abgeholt, beim Festkommers findet ein<br />

„hübsch ausgeführter Matrosenreigen der<br />

Zöglings abteilung ungeteilten Bei fall“ und<br />

„reich wurden die vorbeimarschierenden<br />

Tur ner von zarter Frauen hand durch Zu werfen<br />

von Blumen … bedacht.“<br />

Trotz „der hohen Unkosten von 2.670<br />

Mark“ gibt es einen Überschuss, so dass der<br />

MTV auf die vom „wohllöblichen Magistrat“<br />

bewilligte Garantie summe verzichten kann.<br />

Traditionsbewusst schreibt Peter En gel -<br />

ken in seiner Chronik:<br />

„Wir wollen der Männer gedenken, die<br />

in den verflossenen 50 <strong>Jahre</strong>n dem Ver ein<br />

sein Geprä ge gegeben haben. Sie hätten heute<br />

unter uns gehört… Mit Wehmut nenne<br />

ich ihre Namen:<br />

1. Kaufmann August Schumann, Mitgrün<br />

der, viele <strong>Jahre</strong> Vor turner, Schrift- und<br />

Kassenwart, Vorsitzender, Ehren mitglied.<br />

2. Seifenfabrikant Ferdinand Wehde, 1864<br />

eingetreten, von da bis zur Wahl als Vorsitzender<br />

(August 1896) 2. bzw. 1. Turnwart.<br />

Er wird gleichzeitig mit Schumann zum<br />

Ehrenmitglied ernannt.<br />

3. Realschul-Oberlehrer Roth ist mit<br />

Unterbrechung von 1878 an bis zum Lebensende<br />

1891 Vorsitzender gewesen.<br />

Unvergeßlich sind und bleiben diese<br />

Männer, unvergeßlich ihr rastloser Eifer und<br />

ihre unendliche Mühe, welche sie dem Verein<br />

und seinen Be stre bungen gewidmet<br />

haben. Und wenn wir am 50-jährigen Jubeltage<br />

des MTV einen Wunsch aussprechen<br />

sollen, so kann es nur der sein, daß der Geist<br />

dieser edlen Männer im Ver ein fortleben<br />

mö ge immerdar: Dann ist es um unsere gute<br />

Sache wohl bestellt. Gut Heil!“<br />

23<br />

History<br />

ERST MTV. DANN VFL. JETZT B<strong>SV</strong>.<br />

1912<br />

Weil den Fußball-Begeisterten im MTV eine<br />

eigene Abteilung verweigert wird, gründet<br />

sich im April ein neuer Verein: Der „Sportclub<br />

Buxte hude“ setzt sich zusammen aus<br />

Spielern vom MTV, TV „Gut Heil“ Altkloster<br />

(ge grün det 1899) und des TV Techniker<br />

(gegründet 1901 an der Bauge werk schule).<br />

1913<br />

12. Deutsches Turnfest in Leipzig. Am<br />

sternförmigen „Eilbotenlauf“ zur Einweihung<br />

des Völkerschlacht-Denkmals<br />

beteiligen sich 37.835 Turner – darunter<br />

vier MTVer.<br />

MTV und Frauenturnverein zählen<br />

zusammen über 300 Mitglieder.<br />

„Der Festball währte bis zum frühen Morgen<br />

und getanzt wurde – wann aber wäre dies<br />

in Buxtehude nicht der Fall! – recht fleißig<br />

und erfreulicherweise auch anständiger, als<br />

es auf verschiedenen Festlichkeiten in diesem<br />

Winter der Fall war. Wir wollen doch die<br />

Hamburger Unsitten hier nicht einführen<br />

und lieber bei unserer alten soliden Sitte<br />

und Haltung bleiben.“<br />

aus: <strong>Buxtehuder</strong> Wochenblatt

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