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150 Jahre - Buxtehuder SV

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36 <strong>150</strong> <strong>Jahre</strong><br />

History<br />

ERST MTV. DANN VFL. JETZT B<strong>SV</strong>.<br />

1978<br />

Mit der Halle Nord wird die erste Drei-Fach-<br />

Halle in Buxtehude eröffnet – endlich können<br />

Handball-Punktspiele auch in Buxtehude ausgetragen<br />

werden. Hier finden jetzt auch die<br />

B<strong>SV</strong>-Sportschauen statt.<br />

Eine Tradition stirbt – nach 27 <strong>Jahre</strong>n in Folge<br />

wird die letzte Blau-Gelbe-Nacht als B<strong>SV</strong>-Maskerade<br />

in der Pausenhalle der Realschule Nord<br />

gefeiert.<br />

1979<br />

Am 25. August spielt der B<strong>SV</strong> zum ersten –<br />

und bis heute einzigen Male – in der 1.<br />

Hauptrunde des DFB-Pokals. Vor 3.000(!)<br />

Zuschauern im Jahnstadion verliert der B<strong>SV</strong><br />

gegen Bundesligist Bayer Uerdingen 0:6.<br />

1981<br />

Letzter Herbst-Ball in der Walhalla in Hedendorf.<br />

Später gibt es noch drei Fest bälle in der<br />

<strong>Buxtehuder</strong> Fest halle – bis diese Tradition<br />

ausläuft…<br />

1982<br />

Mit Gründung der Herzsport-Gruppe beginnt<br />

eine neue Epoche im B<strong>SV</strong> – der Gesundheitssport!<br />

Als Generalprobe zur 125-<strong>Jahre</strong>-Feier steigt in<br />

der Festhalle ein 120-<strong>Jahre</strong>-Ball. Die Turn-<br />

Abteilung zeigt vier Beiträge zum Thema „Turnen<br />

im Wandel der Zeit“ und die Tanzsport-<br />

Abteilung (gerade 10 <strong>Jahre</strong> alt) Kostproben<br />

ihres Könnens. 20 Mitglieder der Turnabteilung<br />

geben der Festhalle mit Birkengrün und<br />

Papierblumen eine „nie dagewesene Pracht“<br />

(Chronik von 1987).<br />

1984<br />

Es gründet sich eine Integrations-Sportgruppe<br />

mit der Lebenshilfe.<br />

1985<br />

Die Geschäftsstelle zieht zum Sta ven ort,<br />

immer noch mit Karteikarten!<br />

1987<br />

Der B<strong>SV</strong> feiert 125. Geburtstag – u.a. mit<br />

Festakt in der Halepaghen-Schule und Festball<br />

in der Schützen halle (siehe Bericht rechts).<br />

53 B<strong>SV</strong>er starten im Reisebus zum Deutschen<br />

Turnfest nach Berlin und die Fußballer fliegen<br />

in die Karibik, spielen dort gegen National-<br />

Teams von Barbados und Trinidad/Tobago.<br />

1988<br />

Solveig Pribnow belegt bei der Junioren-WM<br />

in Kanada als Schlußläuferin der deutschen<br />

4 x 100 Meter Staffel den 7. Platz.<br />

1989<br />

Der B<strong>SV</strong> ist ab sofort ein Bundes liga-Verein!<br />

Die Handball-Frauen steigen in die 1. Liga auf.<br />

Zusammen mit der Lebenshilfe organisiert der<br />

B<strong>SV</strong> ein Integrations-Sportfest – mit knapp<br />

300 Kindern.<br />

Der 8. April 1989 ist ein historisches<br />

Datum der B<strong>SV</strong>-Ge -<br />

schichte: Seit dem Tag spielen<br />

die Handball-Frauen in der 1. Bundesliga.<br />

Vater dieses Erfolges ist Hans Dornbusch<br />

(damals 50, jetzt 73).<br />

„Dorni“ führt als Manager und Trainer<br />

die Handball-Frauen an die Spit ze.<br />

13 <strong>Jahre</strong> braucht er, um aus einer Mannschaft<br />

der 3. Hamburger Liga ein Top-<br />

Team zu formen. Bis heute ist er der einzige<br />

Trai ner in Deutschland, der durch<br />

fünf Ligen marschiert ist…<br />

Sein Lebens motto, „Wer rastet der<br />

ros tet“ sitzt ihm damals, 1976, wohl im<br />

Nac ken. Denn als er an sein Meister werk<br />

geht, hat er selbst als Sportler und Trainer<br />

schon eine be acht liche Karriere hinter<br />

sich.<br />

Leichtathletik und Handball – zwei<br />

Sport arten, in denen nach dem 2. Weltkrieg<br />

viele Jugendliche in Deutsch land<br />

aktiv sind. Hans Dorn buschs Heimat -<br />

verein ist der <strong>SV</strong> Beck dorf. Hier, in der<br />

kleinen Nachbar ge meinde, wächst er<br />

auf, wird als talentierter Sportler gefördert<br />

und im Mehr kampf zu sportlichen<br />

Höchstleistungen angetrieben.<br />

Als Handballer und<br />

Leichtathlet erfolgreich<br />

Sein Schul-Direktor Ludolf Lüh mann,<br />

hat das Kugel stoßen in sein Blickfeld<br />

ge rückt. Lühmanns Sohn Wulf ist auch<br />

erfolgreicher Ku gel stoßer.<br />

Ganz sicher sind es solche Persön -<br />

lich keiten, die als Vorbilder und Mentoren<br />

Sportkarrieren prägen: Dornbusch<br />

steht 1955 in der deutschen Bes -<br />

ten liste der Kugelstoßer und erzielt auch<br />

im Speerwerfen sehr gute Resultate.<br />

Da ist es nur eine Frage der Zeit, bis<br />

der B<strong>SV</strong> auf den Jun gen aufmerksam<br />

wird. Rolf Schier holz holt „Dorni “ 1958<br />

zum B<strong>SV</strong>: „Spiel doch bei uns Hand ball“,<br />

heißt es eines Tages.<br />

Die Stadt kennt der junge Mann gut<br />

– hier absolviert er von 1955 bis 1957<br />

bei den Müh lenwerken seine Lehre als<br />

Erst großer Leichtathlet und erfolgreicher Handballer –<br />

Die vielen Karrieren<br />

8. April 1989, der Tag des größten sportliches Erfolges für Hans Dornbusch (damals 50):<br />

Stunden vorher haben seine Handball-Frauen den Aufstieg in die 1. Bundesliga perfekt<br />

gemacht. Jetzt wird in der Festhalle gefeiert – hier mit den Spielerinnen Anja Ivers<br />

(links) und Jara Ivancikova.<br />

Industriekaufmann. Schierholz ist Studienrat<br />

an der Berufs schule. Für Dornbusch<br />

ist er rückblickend „der Ur-Vater<br />

des Handballs in Buxtehude“.<br />

Die Handball-Männer spielen Ende<br />

der 50er-<strong>Jahre</strong> in der zweit höchsten<br />

Klas se Deutschlands –und das ohne eine<br />

eigene Halle! Die Heimhalle des Ver eins,<br />

damals schon Mitglied im Ham burger<br />

Handballverband, ist die Halle in der<br />

Ritterstraße in Hamburg.<br />

Heute völlig unvorstellbar: Die Spieler<br />

reisen zum Spiel mit der Bahn an oder<br />

nutzen die 40km lange Anreise als Konditionstraining:<br />

„Viele von uns stiegen<br />

einfach aufs Rad und fuhren da mal eben<br />

hin - und nach dem Spiel zurück“, erinnert<br />

sich Dornbusch.<br />

Als aktiver Handballspieler ist Hans<br />

Dornbusch von 1958 bis 1963 für den<br />

B<strong>SV</strong> im Einsatz. Dann stoppt ein dramatischer<br />

Arbeitsunfall seine sportliche<br />

Karriere. Hans Dornbusch verliert da -<br />

bei seinen rechten Arm.<br />

Lange liegt er im Krankenhaus, wiegt<br />

nur noch 38 Kilo. Eines Tages stehen<br />

seine behandelnden Ärzte, Oberarzt Dr.<br />

Roßdeutscher und Chefarzt Dr. Kühl, an<br />

Hans Dornbusch und sein Nachfolger als Trainer der Handball-Frauen: Wolfgang<br />

Poetzsch 1990<br />

seinem Bett mit einem Appell: „Du<br />

musst zum Sport zurückfinden, wieder<br />

das Leben lernen!“<br />

Die zweite Karriere, die des Trainers<br />

und Machers Dornbusch, beginnt wieder<br />

in Beckdorf. Unter denkbar ungünstigen<br />

Bedingungen.<br />

Hans Dornbusch erin nert sich: „Der<br />

Ver ein hatte nur noch 12 Mitglieder. Eine<br />

Halle fürs Trai ning gab es auch nicht.“<br />

Dorni legt los. Und zwar richtig.<br />

1971 steigen die Beckdorfer Männer<br />

in die Oberliga Nordsee auf, im Feld<br />

damals höchste deutsche Spiel klasse.<br />

Erneut wiederholt sich die Ge schichte:<br />

Wie 1958 ist es auch 1975 Rolf Schierholz,<br />

der bei Hans Dornbusch anfragt.<br />

Er holt den erfolg reichen Trai ner zum<br />

B<strong>SV</strong> zurück. Zunächst nur für die Hand -<br />

ball-Männer, die er drei <strong>Jahre</strong> spä ter in<br />

die Hamburger Ober liga und zweimal<br />

zur Vize-Meister schaft führt. Mit Hartmut<br />

Beckmann als Leis tungs träger und<br />

„Dorni“ an seiner Seite.<br />

Ab 1976 trainiert Hans Dornbusch<br />

auch eine junge Frauen-Mannschaft im<br />

B<strong>SV</strong>. Nur Helga Delamotte und Dag mar<br />

von der Lieth stammen aus dem Verein,<br />

die meisten kommen aus der erfolgreichen<br />

weiblichen A-Jugend des <strong>SV</strong><br />

Beckdorf, von Dorni über <strong>Jahre</strong> ge formt:<br />

Sonja Doliwa, Brigitte Lührs, Flinte,<br />

Rosita Helms und Ga by Holst. Später<br />

stoßen B<strong>SV</strong>-Talente hinzu.<br />

Es sind diese Frauen aus der Region,<br />

später auch aus anderen norddeutschen<br />

Vereinen, die ihr Trainer und Ma na ger<br />

„Dorni“ zu sportlichen Höhen flügen<br />

motiviert. Und dem Ma cher Dornbusch<br />

gelingen sensationelle Trans fers wie die<br />

Verpflichtung von Svet lana Kitic 1987,<br />

Olympia siegerin und Welt handballerin<br />

aus Jugosla wien.<br />

1989 ist das Dream-Team perfekt und<br />

Hans Dornbusch am Ziel: Mit einer her-

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