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150 Jahre - Buxtehuder SV

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38 <strong>150</strong> <strong>Jahre</strong><br />

History<br />

ERST MTV. DANN VFL. JETZT B<strong>SV</strong>.<br />

1992<br />

Mit Andrea Bölk (für Deutschland) und Tatiana<br />

Gorb (GUS) sind zwei B<strong>SV</strong>-Handballerinnen<br />

bei Olympia in Barcelona dabei!<br />

Im September gründen die Radsport ler eine<br />

Gruppe Mountain-Biker.<br />

1993<br />

Die Erweiterung der Halle Nord ist abgeschlossen,<br />

ab September stehen mit der FORD-Tribüne<br />

weitere 572, insgesamt also knapp 1.100<br />

Sitzplätze zur Verfügung.<br />

Aus Immenbeck kommt die erste Mannschaft<br />

der Volleyballer, damit spielt der B<strong>SV</strong> Regionalliga<br />

– wenn auch nur für ein Jahr.<br />

1994<br />

Die Beiträge für jetzt 3.350 Mitglieder werden<br />

erhöht: Passive 12 DM, Jugendliche 12 DM,<br />

Erwach sene 18 DM, Familien 40 DM.<br />

Zum Kinderfasching in der Halle Nord kommen<br />

über 350 Kinder!<br />

Die Handball-Bundesliga-Frauen gewinnen<br />

am 15. Mai in Oslo sensationell den Europa-<br />

Cup – der größte Erfolg in der<br />

Vereinsgeschichte.<br />

Bei der Handball-EM in Dänemark stehen drei<br />

B<strong>SV</strong>erinnen im Finale: Camilla Andersen siegt<br />

gegen Renate Zschau und Andrea Bölk.<br />

Die neue Sportlehrerin Kirsten Mommensen<br />

kündigt eine Neuerung an: Kurs-Angebote!<br />

Bei der Sportschau werden Kuchen spenden<br />

(von Eltern) vermisst, ein ortsansässiger Bäkker<br />

muss dem Verein aus der Klemme helfen.<br />

1995<br />

Helmut Frieling und Grete Bahlsen werden<br />

Ehrenmitglieder auf der JHV, stellen sich mit<br />

Rudi Funke zum Gruppen bild mit Dame.<br />

Die Volleyballer streben eine Beach anlage an,<br />

die Stadtver wal tung ist dagegen, will kein<br />

„Katzenklo“!<br />

Bußtag ist zwar kein Feiertag mehr, eine<br />

Sportschau gibt es dennoch…<br />

1996<br />

Im Februar organisiert das Tageblatt die erste<br />

(und letzte) Nacht des Sports in Buxtehude in<br />

der Festhalle.<br />

Am 23. Juni steigt der erste „B<strong>SV</strong>-Tag“, das<br />

ultimative Sportvergnügen für die ganze<br />

Familie, für jung und alt, u. a. mit Handtuchvolleyball<br />

und „Enzos kuriosem Zehnkampf“.<br />

Die B<strong>SV</strong>-Helfer-Crew um Emmi Peter ist im<br />

Groß-Einsatz beim Landesturnfest im Mai in<br />

Stade.<br />

Drei B<strong>SV</strong>-Handballerinnen – Andrea Bölk,<br />

Marlies Waelzer und Melanie Schliecker – sind<br />

bei Olympia in Atlanta dabei, belegen Platz 6.<br />

Reinhard Naugk († 73), erster hauptamtlicher Sportlehrer, sammelte<br />

Auf „Naugki“ hörte<br />

Als sich die Leichtathletik-Fa milie<br />

des B<strong>SV</strong> 2001 an lässlich Reinhard<br />

Naugks 70. Geburtstag in<br />

großer Zahl in dessen Haus in Im menbeck<br />

versammelt und zünftig feiert, lädt<br />

der Gast ge ber spontan zum Wie dersehen<br />

im näch sten Jahr in die Ovelgönner<br />

Was ser mühle ein. Dieses Treffen am<br />

Vor abend von Himmel fahrt findet wieder<br />

großen Zuspruch bei Jung und Alt<br />

und die Idee einer ständig wiederkehrenden<br />

„Fa mi li en feier“ ist geboren, auch<br />

hinsichtlich Termin und Ort.<br />

So ist es bis heute geblieben. Reinhard<br />

Naugk hat nur noch dreimal an diesem<br />

„Familienfest“ teilnehmen können. Im<br />

Januar 2005 er liegt er seiner Krebser -<br />

kran kung, noch mit ten im Ein satz für<br />

seine Kinder und Ju gendlichen im B<strong>SV</strong>,<br />

ob wohl er die gesetzliche Al tersgrenze<br />

längst überschritten hat.<br />

Seine „B<strong>SV</strong>-Familie“<br />

trifft sich jährlich<br />

So ist das Treffen in der Was sermühle<br />

stets sehr eng mit dem Ge denken an den<br />

be liebten und hochverehrten Ver eins -<br />

sportlehrer verbunden.<br />

Reinhard Naugk wird 1931 in Arnsdorf<br />

in der Nähe der Lutherstadt Witten<br />

berg ge boren. Nach Real schul ab -<br />

schluss beginnt er zunächst eine Lehre<br />

als Maschinen- und Moto ren -<br />

schlosser.<br />

Doch der begeisterte und erfolgreiche<br />

Skilangläufer, leidenschaftliche Handbal<br />

ler und Leicht athlet er kennt schnell,<br />

dass seine berufliche Zukunft in eine<br />

andere Richtung geht. Fol ge richtig<br />

schreibt er sich zu einem Stu dium am<br />

Institut für Körper er zie hung in Hal le ein,<br />

wo er zum Sport lehrer ausgebildet wird.<br />

Sehr schnell erreicht er nach dem Studium<br />

eine ver antwortungsvolle Stel lung<br />

beim Bezirk der Stadt Magdeburg.<br />

Engagiert bis zur Selbstaufgabe: „Naugki“<br />

auf der Bank<br />

Otto Waalkes & milky way<br />

Diedrich Hinrichs (52), Leichtathlet und Handballer, erst Aktiver, dann Trainer,<br />

kennt Reinhard Naugk seit 1966 vom Kinderturnen und würdigt ihn 2001 aus<br />

Anlaß des 70. Geburtstages mit eigenen Erinnerungen – Auszüge:<br />

„Der Transport von kompletten Handballmannschaften<br />

in einem PKW (Ford Taunus<br />

Capri) mit Rückwärtseinfahrt in die Einbahnstraße<br />

(Kerschensteinerstraße).“<br />

„Der durch den Trainer animierte Besuch von<br />

Otto Waalkes in der Sporthalle der Halepaghenschule,<br />

als die B-Jugend ob des bevorstehenden<br />

Auftritts des Komikers nicht mit<br />

der für den Übungsbetrieb gebotenen Konzentration<br />

zu Werke ging.“<br />

„Des Trainers Wohnzimmer über der Eisdiele,<br />

das den Namen deshalb nicht so recht verdiente,<br />

weil es tatsächlich ein großes<br />

Arbeitszimmer war, Tausch- und Entleihstelle<br />

für Fachliteratur und Zeitschriften, in dem<br />

Falle, dass sich diese zwischen den Unmengen<br />

an Spielplänen, Telefonlisten, Meldebögen<br />

und Wettkampfausschreibungen ans<br />

Tageslicht befördern ließen.“<br />

„Die Suche nach verlorenen Kugeln und<br />

Schlagbällen in Weit sprunggruben und<br />

Rasenplätzen, wobei im Falle der Wiederbeschaffung<br />

als Erfolgsprämie ein ‘milky<br />

way’ ausgelobt, in selteneren Fällen<br />

Eine zunehmend politische Einfluss -<br />

nah me der DDR-Regierung auf den<br />

Sport veranlasst ihn 1960, in die Bundes<br />

republik Deutsch land zu gehen. Zu -<br />

nächst arbeitet er fünf <strong>Jahre</strong> beim Harburger<br />

Turnerbund.<br />

Als dann im <strong>Jahre</strong> 1966 der B<strong>SV</strong> erstmalig<br />

die Stelle eines hauptamtlichen<br />

Turn- und Sportlehrers besetzen will, ist<br />

die Vereinsführung nicht frei von Zweifeln,<br />

ob eine solche Festan stel lung für<br />

den B<strong>SV</strong> verantwortbar sei. Die Wahl<br />

fällt auf den damals 35jährigen Reinhard<br />

Naugk. Der stürzt sich sogleich auf seine<br />

vielfältigen Auf ga ben: Neben den vielen<br />

Schüler gruppen der Leichtathleten<br />

betreut er bis zu sieben Handball -<br />

-Teams. Er en ga giert sich im Kin derturnen<br />

und sucht Talente im Sport un -<br />

terricht und auf Schul-Sportfesten.<br />

B<strong>SV</strong>-Manager Peter Prior er innert<br />

sich: „Er ist ein po si tiv Ver rückter ge -<br />

we sen, engagiert bis zur Selbst auf gabe!“<br />

Die Spielpläne gestaltet er selbst mit,<br />

er kann ja nicht in zwei Hallen gleichzeitig<br />

sein. Gefahren wird jahrelang im<br />

alten Ford Taunus. „Er brachte uns zur<br />

Halle und warf uns danach an irgendeiner<br />

S-Bahn-Station raus“, erzählt der<br />

da mals aktive Handballer Prior.<br />

Die Risiken, die man einzugehen be -<br />

fürchtete, e r wei sen sich schnell als unbegründet.<br />

Schon in der Chronik zur 125-<br />

Jahr-Feier des Vereins im Jah re 1987<br />

heißt es über Naugk:<br />

Reinhard Naugk (1931 bis 2005) –<br />

erster und legendärer hauptamtlicher<br />

Sportlehrer des B<strong>SV</strong>.<br />

dieses tatsächlich auch dargereicht wurde.“<br />

„Die obligatorische Einstimmung auf jedes<br />

Spiel: ‚Die gegnerischen Spieler sind alle<br />

über 1,80 Meter, davon sind drei Hamburger<br />

Auswahlspieler…‘ “<br />

„Seine größte Stärke liegt in der Fähigkeit,<br />

Kinder für den Sport zu be geistern.<br />

... Ein ungeahnter Auf schwung erfasst<br />

die Schü ler-Leicht athletik des B<strong>SV</strong>.<br />

Viele Namen, die in den weiteren<br />

<strong>Jahre</strong>n für die Er folge des B<strong>SV</strong> stehen,<br />

tauchen bald in den Besten- und<br />

Rekordlisten auf. Erin nert sei nur an<br />

Günter De la motte, Uwe Sczeponik, Jörg<br />

To ba ben, Nils Winter, Andreas Riedel,<br />

Es ther Dux, Solveig Pribnow und viele<br />

andere.“<br />

Verdienstorden für<br />

seine Leistungen<br />

Soweit die Erkenntnisse von 1987. 18<br />

weitere <strong>Jahre</strong> ist Rein hard Naugk noch<br />

unermüdlich für den B<strong>SV</strong> tätig. Erst sein<br />

Tod im <strong>Jahre</strong> 2005 setzt den Schlusspunkt<br />

hinter die 39 glücklichen <strong>Jahre</strong> des<br />

B<strong>SV</strong> mit Reinhard Naugk.<br />

Für seine außerordentlichen Verdiens<br />

te um die Jugendarbeit wird Reinhard<br />

Naugk 1998 die Verdienst me dail -<br />

le des Verdienstordens der Bundes -<br />

republik Deutschland verliehen.<br />

Die Leichtathleten des B<strong>SV</strong> ehren<br />

ihren unvergessenen Reinhard Naugk<br />

mit der Stiftung des Reinhard-Naugk-<br />

Gedächtnispokals, der anlässlich des<br />

internationalen Pfingstsportfestes in<br />

Bux tehude dem Athleten oder der Athletin<br />

mit der besten Leistung des Wettkampfes<br />

überreicht wird.

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