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Märkte Übersicht wichtiger Anlagearten in verschiedenen Szenarios Bargeld Bankkonten Edelmetalle Aktien Anleihen Immobilien Infaltion - (Kaufkraftverluste) - (Kaufkraftverluste) o/+ (Kaufkrafterhaltung bzw. -gewinne) o /+ (abhängig von Branche) - (Kaufkraft- und Kursverluste) + (Aufwertung, abhängig von Lage) Deflation + (Kaufkraftgewinne) o (Kaufkraftgewinne, aber Schuldnerausfälle) o/- (Kaufkrafterhaltung bzw. -verluste, kein Gegenparteirisiko!) o/- (abhängig von Branche und Verschuldungsgrad) o (Kaufkraftgewinne, aber Schuldnerausfälle) - (Marktdruck durch Zwangsverkäufe) Euro stark + (intenationale Aufwertung) + (internationale Aufwertung) - (Abwertung) o (abhängig von Branche) + (internationale Aufwertung) o (internationale Aufwertung) Euro schwach - (internationale Abwertung) - (Internationale Abwertung) + (Aufwertung) o (abhängig von Branche) - (internationale Abwertung) o (Bei ausgeprägter Schwäche, Inländerflucht in Sachwerte) Schuldenschnitte o/+ (Fluchtbewegung in Bargeld) -- (direkt betroffen bei Banken- „Bail-Ins“) o/+ (Fluchtanlage, kein Gegenparteirisiko) o/- (wirtschaftliche Verunsicherung) -- (Staatsanleihen direkt betroffen bei Staats-„Bail-ins“) o/- (wirtschaftliche Verunsicherung) Steuererhöhungen (Vermögenssteuer/- abgabe trifft alle Anlagen, aber nicht überall gleich durchsetzbar) o (neutral) - (Ertagssteuererhöhungen) - (Transaktionssteuererhöhungen, Verschärfung Gewinnermittlung) - (Ertagssteuererhöhungen) - (Ertagssteuererhöhungen) -- (Ertagssteuererhöhungen, Zwangshypothek, Gewinnabschöpfung) Zwangsmaßnahmen -- (Verwendungsrestriktionen, Kapitalverkehrskontrollen, Bargeldverbot) -- („Bankfeiertage“, Kapitalverkehrskontrollen) - (Handelsrestriktionen, Meldepflichten, Besitzverbot) o o - („Mietpreisbremse“) ergeben. Die einzig verbleibende Möglichkeit besteht dann nur noch darin, sich selbst aus der Eurozone heraus zu diversifizieren – also auszuwandern. Ein Weg, den in den vergangenen Jahren vermehrt Vermögensbesitzer und gut Ausgebildete beschritten haben (aus diesem Grunde stellen wir in unserer Rubrik „Lebensart & Kapital – International“ regelmäßig interessante Länder vor). Es ist daher konsequent, dass die ersten Exponenten des Apparats bereits laut über eine Verschärfung/Ausweitung der Wegzugsbesteuerung nachdenken. Egal welche Parteienkoalition letztlich an die Macht kommen wird, an der fiskalischen Wahrheit kommt kein politisches Lager vorbei: Holen kann man nur dort, wo auch etwas zu holen ist. 5. Zwangsmaßnahmen Die natürliche Reaktion der Bürger auf hoheitliche Eingriffe in ihr Vermögen sind Vermeidungsreaktionen bzw. ausgeklügelte Vermeidungsstrategien. Zum Schwur kommt es, wenn konfiskatorische und eigentlich rechtswidrige Gesetze erlassen werden, die bis zu einer späteren Feststellung der Rechtswidrigkeit zunächst gegen die Anleger durchgesetzt werden. Das ist heute weniger auszuschließen denn je. Für die Regierungen der Eurozone hat die „Rettung“ des Euros höchste Priorität. Gerüstet mit dem Gewaltmonopol und seinen eigenen Gesetzen wird der Apparat daher perspektivisch immer tiefer in die Vermögenssphäre der Bürger (ein-)greifen. Je härter der staatliche Zugriff wird – das kann man schon jetzt prognostizieren –, desto mehr werden die Bürger „ihr kleines Glück“ außerhalb des Systems suchen und damit weitere Repressalien hervorrufen. Im Prinzip gibt es für jede Vermeidungsstrategie ein entsprechendes Folterinstrument der Finanziellen Repression: Preissteigerungen aufgrund der Flucht in Immobilien lassen sich durch eine Zwangshypothek auf Grundbesitz (Lastenausgleich) abschöpfen. Die Flucht in Gold könnte durch prohibitive Steuern bzw. Handels- und Besitzverbote bekämpft werden. Das wäre, wie das Beispiel Indien zeigt, im Wesentlichen ein Förderprogramm für den Goldschmuggel und den Schwarzmarkt. Falls Anleger nicht ausreichend freiwillig Staatsanleihen kaufen, dürfte das Thema Zwangsanleihe wiederbelebt werden. Kapitalverkehrskontrollen riegeln die Geldströme aus der „Zone“ ins kapitalfreundlichere Ausland ab. Wenn es um diese Dinge geht, haben die Regierungsapparate einfach mehr Erfahrung als die Anleger und es steht zu befürchten, dass sie von dieser Erfahrung Gebrauch machen werden. Dies alles sind zwar nach heutigem Stand keine Themen des Jahres 2014, aber das kommende Jahr sollte genutzt werden, um die Weichen für das eigene Vermögen richtig zu stellen. Das Glück bevorzugt den, der vorbereitet ist. Wer denkt, dies sei vielleicht weit hergeholt: Alle beschriebenen Maßnahmen wurden schon einmal umgesetzt. Es liegt in der Natur des Menschen, sich solche Eingriffe so lange nicht vorstellen zu können, bis diese tatsächlich eingetreten sind. Fazit Entgegen der medialen Wahrnehmung ist die Schuldenkrise nicht vorüber. Die Krise selbst und die ergriffenen Maßnahmen bleiben prägend für das Anlagegeschehen des kommenden Jahres. Die Politik des billigen Geldes wird auf die eine oder andere Art fortgesetzt. Diversifikation – auch international – ist Trumpf! Ralph Malisch 14 Smart Investor 10/2013
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