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Kapitalschutzreport 2013 Kapitalschutzreport 2013 - Smart Investor

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Hintergrund<br />

Nachhaltiges Investieren<br />

Gibt es eigentlich<br />

„Grünes Gold“?<br />

Der Abbau von Edelmetallen und verantwortungsbewusstes Handeln<br />

sind nicht völlig unvereinbar<br />

Selten waren Gold und Silber in den vergangenen drei Jahren so billig<br />

wie heute – aber auch nie so umstritten. Die sozialen und ökologischen<br />

Bedingungen in den Bergbauregionen haben zuletzt negative<br />

Schlagzeilen gemacht und Anleger aufgeschreckt. Wie lassen sich<br />

Investments in Gold- und Silberminen im Einzelnen kritisch prüfen?<br />

Und sind sie für ethisch orientierte Anleger überhaupt eine Option?<br />

Minenprojekte und ihre Folgen<br />

Der Gold- und Silberabbau ist so schädlich wie keine andere<br />

Industrie. Wenn etwa der südafrikanische Goldkonzern AngloGold<br />

Ashanti im Projekt Cajamarca in Kolumbien 50 Kilogramm Gold<br />

fördert, fallen rund 100.000 Tonnen mineralischer Abfall, acht<br />

Tonnen hochgiftige Cyanide und 500 Tonnen klimaschädliches<br />

Kohlendioxid an. Außerdem werden 70 Millionen Liter Wasser<br />

verbraucht. Das Leitbild von AngloGold Ashanti sagt aus, dass<br />

das Unternehmen nachhaltige Praktiken und Projekte unterstützt.<br />

Ob ein Tagebau wie in Cajamarca wegen der verheerenden<br />

Umwelt belastungen tatsächlich nachhaltig sein kann, muss mehr<br />

als bezweifelt werden. Zwar gibt es Übereinkünfte großer Minen,<br />

die gröbsten Auswüchse zu verhindern. Doch sind klare Sanktionen<br />

bei Verstößen eher selten. Daher sollten Aktionäre durch massiven<br />

Druck auf ein Umdenken in den Vorstandsetagen verantwortungslos<br />

handelnder Bergbaugesellschaften drängen.<br />

Auch für die ortsansässige Bevölkerung hat der Bergbau weitreichende<br />

Folgen. In dieser Region wird wegen der klimatischen<br />

Bedingungen ein großer Teil der Nahrungsmittel produziert, die<br />

in der Hauptstadt Bogotá verbraucht werden. Doch nun werden<br />

die Flüsse und der Boden der Region durch Chemikalien und<br />

Abraum vergiftet, die Bauern vertrieben und das soziale Gefüge<br />

des Gebiets und der Bauerngemeinschaften zerstört. Viele Menschen,<br />

die das Projekt kritisieren und sich für den Umweltschutz<br />

einsetzen, werden bedroht und verfolgt. Verantwortlich dafür sind<br />

nicht nur paramilitärische Gruppen, sondern offenbar auch der<br />

Goldkonzern selbst sowie die örtlichen Behörden.<br />

Die größten Gewinner im Goldgeschäft sind internationale Großkonzerne<br />

wie Barrick Gold, Newmont Mining – und eben AngloGold<br />

Ashanti. Inzwischen werden Unternehmen von Anlegern immer<br />

häufiger abgestraft, wenn sie elementare ethische Kriterien verletzen.<br />

So verloren etwa die Aktien von Barrick im Frühjahr auch deshalb<br />

Schäden für Mensch und Umwelt können durch einen nachhaltigen<br />

Abbau von Gold und Silber erheblich verringert werden.<br />

an Wert, weil nach Überzeugung der chilenischen Regierung das<br />

geplante riesige Gold- und Silberprojekt Pascua Lama die Gletscher<br />

und den Wasservorrat der Region schädigen soll. Um die Mine nun<br />

in Betrieb nehmen zu können, muss der kanadische Konzern das<br />

Projekt bis 2016 verschieben und bis dahin neben weiteren Auflagen<br />

ein Wassermanagement errichten. Die Folge sind die Bilanz schwer<br />

belastende Abschreibungen in Milliardenhöhe.<br />

Fair zu Umwelt und Mensch<br />

Gold- und Silberabbau und Nachhaltigkeit sind nicht grundsätzlich<br />

unverträglich. So ist der kanadische Konzern Hunter Dickinson über<br />

seine Portfolio-Unternehmen bestrebt, mit allen an einem Projekt<br />

Beteiligten eng zu kooperieren, um eine verantwortungsbewusste<br />

Erschließung einer Mine zu gewährleisten und zu einer nachhaltigen<br />

Entwicklung in der Region beizutragen. Dazu zählen neben lokalen<br />

Partnerschaften etwa Maßnahmen zum Gesundheitsschutz, eine<br />

verantwortungsvolle Nutzung von Wasser und Energie, gerechte<br />

Arbeitsbedingungen sowie weitere Umwelt- und Sozialpraktiken, die<br />

von der Exploration bis zum Abschluss der Bergbauarbeiten reichen.<br />

Foto: PantherMedia / yarruta<br />

34 <strong>Smart</strong> <strong>Investor</strong> 10/<strong>2013</strong>

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