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Kapitalschutzreport 2013 Kapitalschutzreport 2013 - Smart Investor

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Research – Märkte<br />

Löcher in der Matrix<br />

„Obama gegen Putin: Demut duelliert sich mit<br />

Machttrunkenheit“ (welt.de, 15.9.<strong>2013</strong>)<br />

Jedem verständigen Beobachter muss klar sein, dass beide(!)<br />

Großmächte im Syrien-Konflikt auch geopolitische Interessen<br />

verfolgen. Die Grenze zwischen Information, Desinformation<br />

und Manipulation der öffentlichen Meinung ist fließend. Ein<br />

besonderer PR-Coup gelang dem Präsidenten der Russischen<br />

Föderation, Wladimir Putin, mit seinem Gastbeitrag für die<br />

„New York Times“ – also praktisch hinter den „feindlichen<br />

Linien“. Umso bemühter erscheint das Psychogramm, das<br />

der Washington-Korrespondent der Welt jetzt zeichnet.<br />

Schon die Überschrift „Demut“ vs. „Machttrunkenheit“<br />

macht klar, dass es um Zuspitzung geht. Geschickt holt der<br />

Autor den Leser ab, indem er zunächst Putins Schachzug<br />

anerkennt und die äußerlichen Gemeinsamkeiten der beiden<br />

Präsidenten betont. Doch nach diesen „anekdotischen<br />

Trivialitäten“ kommt er zu seinem eigentlichen Anliegen<br />

und zieht ordentlich vom Leder: Putin, dem „Macho … mit<br />

nacktem Sixpack-Oberkörper“ gereicht sogar das Milieu,<br />

in das er hineingeboren wurde, zum Vorwurf: „Die Familie<br />

Putin entstammt dem Proletariat aus den Eingeweiden des<br />

Sowjetsystems.“ Obama dagegen „gehört zum multiethnischen,<br />

sich als progressiv begreifenden Akademiker-Milieu<br />

Amerikas“. Schön. „Unterprivilegierten Menschen“ wollte<br />

er „helfen“, er, der „akademische Feingeist, dem das Fluchen<br />

nicht liegt und der Faustschlag noch weniger“. Warum, so<br />

möchte man ketzerisch fragen, sollte sich ein „akademischer<br />

Feingeist“ auch die Fäuste schmutzig machen, wo er doch<br />

mit Kampfdrohnen so viel geübter ist?!<br />

„Streit mit Forschern: Politiker wollen Erwärmungspause<br />

aus Klimareport verbannen“ (spiegel.de, 20.9.<strong>2013</strong>)<br />

Was mussten sich jene nicht alles anhören, die es wagten, an<br />

der Allwissenheit des sogenannten UN-Klimarats IPCC zu<br />

zweifeln? Der Begriff „Klimaskeptiker“ war nur dümmlich,<br />

der des „Klimaleugners“ perfide. Inzwischen ist das IPCC<br />

selbst weit zurückgerudert, fast bis auf Los. Zu weit, meinen<br />

insbesondere deutsche Politiker, die nun allen Ernstes mit<br />

den Forschern über die Ergebnisse „verhandeln“ wollen.<br />

Würde im Klima-Business nicht so viel Geld verdient,<br />

wären den Forschern derart entwürdigende Dialoge mit<br />

den Hobby- & Lobby-„Klimaschützern“ der Parteien wohl<br />

erspart geblieben.<br />

Ralph Malisch<br />

Die „Matrix“ ist im Wesentlichen Propaganda und weist zwangsläufig<br />

zahlreiche Widersprüche (=Löcher) sowohl in sich als auch<br />

zur Realität auf. Hier hinterfragen wir die Manipulationen von<br />

Politik, Wirtschaft und Wissenschaft anhand von deren Spuren in<br />

den Medien. Loch gefunden?! Bitte Hinweis mit Quellenangabe<br />

an: info@smartinvestor.de, Stichwort „Matrix“.<br />

Hinweis in eigener Sache: Für die „Löcher in der Matrix“<br />

sammeln wir Erstaunliches und Schräges aus der Welt der<br />

Medien. Das Beste gibt es weiterhin hier, alles andere auch<br />

laufend im Internet. Schauen Sie doch einfach mal vorbei:<br />

http://smart-i.de/lidm<br />

Hätte die BoE damals restriktiv gehandelt, wären viele englische Banken<br />

Bankrott gegangen und der Krieg nicht zu finanzieren gewesen, so<br />

Prof. Werner. Seiner Meinung nach hat die EZB durch ihre letzten<br />

Maßnahmen gezeigt, dass sie diesen Weg (wie damals die BoE) offenbar<br />

nicht einschlagen möchte. Sie lehnte auch Werners andere Vorschläge<br />

ab, die Krise schnell und ohne Kosten zu beenden. Diese Einstellung<br />

der EZB sei zumindest eine konsequente Weiterführung ihrer Politik<br />

der Erzeugung von Bankenkrisen in Europa, welche sie in den Jahren<br />

2004 bis 2007 betrieb, meint Werner, und sagt weiter: „Womöglich<br />

ist der EZB und der Europäischen Kommission die Krise derzeit gar<br />

nicht so unrecht. Schließlich kann ohne Krise das politische Ziel der<br />

Vereinigten Staaten von Europa` nicht umgesetzt werden. Der Schaden<br />

für (Süd-)Europa wird aber beträchtlich sein.“ Nicht umsonst spricht<br />

man in Anbetracht einer dortigen Jugendarbeitslosigkeit von 50% und<br />

mehr mittlerweile von einer „verlorenen Generation“.<br />

Ein Professor spricht Klartext<br />

Das sind starke Worte für einen Professor an einer renommierten<br />

Universität, der noch dazu in beratender Funktion für die EZB<br />

tätig war. Diese Thesen formulierte er bereits vor einigen Jahren<br />

und sagte sogar im letzten Kapitel seines Buches „Princes of the<br />

Yen“ (bei M. E. Sharpe erschienen) bereits im Jahre 2003 voraus,<br />

dass die EZB massive Kreditblasen und Bankenkrisen erzeugen<br />

werde, wie sie dies auch prompt in Irland, Portugal, Spanien und<br />

Griechenland bis 2007 unter ihrer Aufsicht geschehen ließ. Nun<br />

hat Finanzminister Wolfgang Schäuble vor einiger Zeit Prof.<br />

Werners These durch seine Aussage gegenüber der New York<br />

Times bestätigt, als er feststellte: „Wir können eine politische<br />

Union nur durch eine Krise erreichen.“ Werner weist seit 2002<br />

darauf hin, dass die empirischen Daten anzeigen, dass viele<br />

Zentralbanken eher daran interessiert sind, Wirtschaftszyklen u<br />

46 <strong>Smart</strong> <strong>Investor</strong> 10/<strong>2013</strong>

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