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Physikalische Chemie<br />
- Grundmodul -<br />
Konfokale Einzelmolekülmikroskopie<br />
Version: November 2011<br />
Verfasser: PD Dr. Gerald Hinze
Konfokale Einzelmolekülmikroskopie<br />
Zusammenfassung<br />
In diesem Versuch wird das optische Auflösungsvermögen eines konfokalen<br />
Fluoreszenzmikroskops bestimmt. Anhand zeitabhängiger Fluoreszenzintensitätsmessungen<br />
an einzelnen Molekülen wird <strong>de</strong>ren Triplettkinetik berechnet.<br />
Grundlagen: Optik, Detektoren, Fluoreszenz, Jablonski Diagramm, Korrelationsfunktionen<br />
Lernziele<br />
• konfokale Fluoreszenzmikroskopie<br />
• Einzelmolekülspektroskopie<br />
• optische Auflösungsvermögen<br />
• zeitabhängige Messungen<br />
• Korrelationsfunktionen<br />
Johannes Gutenberg - Universität<br />
Institut für Physikalische Chemie<br />
Seite 2<br />
Grundmodul<br />
Physikalische Chemie
Konfokale Einzelmolekülmikroskopie<br />
0 Inhalt<br />
0 Inhalt .................................................................................................................... 3<br />
1 Die Fluoreszenz einzelner Moleküle – Vergleich zu konventionellen<br />
Ensemblemessungen ................................................................................................. 5<br />
1.1 Homogene und inhomogene Linienform ...................................................... 5<br />
1.2 Zeitabhängige Fluoreszenz .......................................................................... 6<br />
2 Experimentelle Voraussetzungen für Fluoreszenzuntersuchungen an einzelnen<br />
Molekülen ................................................................................................................... 7<br />
2.1 Anzahl <strong>de</strong>r Moleküle im Detektionsvolumen ................................................. 7<br />
2.2 Fluoreszenzmessung an einzelnen Farbstoffmolekülen ............................... 8<br />
3 Konfokale Fluoreszenzmikroskopie ................................................................... 10<br />
3.1 Das Prinzip <strong>de</strong>r konfokalen Mikroskopie .................................................... 10<br />
3.1.1 Auflösungsvermögen .............................................................................. 10<br />
3.1.2 Vergrößerung .......................................................................................... 12<br />
3.1.3 Fluoreszenzmikrokopie ........................................................................... 13<br />
3.1.4 Konfokale Mikroskopie ............................................................................ 14<br />
3.2 Experimenteller Aufbau <strong>de</strong>s Fluoreszenzmikroskopes (Praktikum) ............ 16<br />
3.2.1 Anregungsstrahlengang .......................................................................... 16<br />
3.2.2 Scanner .................................................................................................. 18<br />
3.2.3 Detektionsstrahlengang .......................................................................... 18<br />
4 Bedienungsanleitung.......................................................................................... 19<br />
4.1 Wichtig ! ..................................................................................................... 19<br />
4.2 Übersicht <strong>de</strong>r Komponenten und Funktionen ............................................. 20<br />
4.3 Mikroskopsteuerung ................................................................................... 22<br />
4.3.1 Hardware ................................................................................................ 22<br />
4.3.2 Softwaresteuerung <strong>de</strong>s Mikroskops ........................................................ 23<br />
4.4 Einzelnen Operationen ............................................................................... 24<br />
4.4.1 Probenwechsel ....................................................................................... 24<br />
4.4.2 Aufnahme eines Fluoreszenzbilds .......................................................... 26<br />
4.4.3 Aufnahme von Fluoreszenzzeitspuren .................................................... 27<br />
4.5 Datenauswertung ....................................................................................... 28<br />
4.5.1 Analyse <strong>de</strong>r Fluoreszenzbil<strong>de</strong>r ................................................................ 28<br />
4.5.2 Analyse <strong>de</strong>r Zeitspuren ........................................................................... 29<br />
5 Aufgabenstellung ............................................................................................... 32<br />
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Physikalische Chemie
Konfokale Einzelmolekülmikroskopie<br />
5.1 Bestimmung <strong>de</strong>s räumlichen Auflösungsvermögen .................................... 32<br />
5.2 Untersuchung von Terrylendiimid (TDI)...................................................... 33<br />
6 Fragen zur Vorbereitung .................................................................................... 37<br />
7 Literatur: ............................................................................................................. 38<br />
8 Gefährdungsbeurteilung <strong>de</strong>s Versuches ............................................................ 39<br />
9 Tabellen für die Messwerte ................................................................................ 40<br />
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Physikalische Chemie
Konfokale Einzelmolekülmikroskopie<br />
1 Die Fluoreszenz einzelner Moleküle – Vergleich zu<br />
konventionellen Ensemblemessungen<br />
Bei <strong>de</strong>r konventionellen Fluoreszenzspektroskopie wird eine hinreichend große<br />
Anzahl (ein Ensemble) von Molekülen auf ihr Fluoreszenzverhalten hin untersucht.<br />
Die gemessene Fluoreszenz entsteht durch Überlagerung <strong>de</strong>r Beiträge einzelner<br />
Moleküle in <strong>de</strong>m Probenvolumen. Wenn alle Moleküle zeitlich und spektral genau<br />
gleiches Verhalten zeigen, wird die Messung an einem einzelnen Molekül genau die<br />
gleichen Ergebnisse liefern wie Ensemblemessungen, allerdings mit einem <strong>de</strong>utlich<br />
ungünstigerem Signal-zu-Rausch Verhältnis.<br />
In <strong>de</strong>n meisten Systemen unterschei<strong>de</strong>n sich jedoch die Fluoreszenzeigenschaften<br />
<strong>de</strong>r Moleküle untereinan<strong>de</strong>r. Dabei sind Unterschie<strong>de</strong> sowohl in <strong>de</strong>n spektralen<br />
Eigenschaften wie auch im zeitlichen Verhalten möglich. Nimmt beispielsweise die<br />
Fluoreszenz einer Farbstofflösung mit zunehmen<strong>de</strong>r Bestrahlungsdauer ab, kann<br />
nicht ohne weiteres entschie<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n, ob nun je<strong>de</strong>s einzelne Farbstoffmolekül<br />
weniger abstrahlt o<strong>de</strong>r aber ob ein zunehmen<strong>de</strong>r Anteil <strong>de</strong>r Moleküle überhaupt nicht<br />
mehr fluoresziert – o<strong>de</strong>r ob bei<strong>de</strong> Effekte gleichzeitig auftreten.<br />
Viele spektroskopische Eigenschaften von Farbstoffmolekülen können erst durch die<br />
Untersuchung einzelner Moleküle bestimmt wer<strong>de</strong>n. Im folgen<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n Beispiele<br />
für die bei<strong>de</strong>n wichtigen Aspekte – spektrale Eigenschaften und zeitliches Verhalten<br />
– skizziert.<br />
1.1 Homogene und inhomogene Linienform<br />
Die Farbstoffmoleküle liegen typischerweise in einer Lösung o<strong>de</strong>r eingebettet in eine<br />
feste Matrix vor. Je nach Art <strong>de</strong>r Umgebungsmoleküle und <strong>de</strong>ren räumlicher<br />
Anordnung um einen Farbstoff wer<strong>de</strong>n <strong>de</strong>ssen spektrale Eigenschaften beeinflusst.<br />
Als Beispiel wer<strong>de</strong>n die Emissionsspektren <strong>de</strong>s Farbstoffs Terrylendiimid gezeigt. Es<br />
sind <strong>de</strong>utliche Unterschie<strong>de</strong> in <strong>de</strong>n Spektren zu sehen. Je nach lokaler Umgebung<br />
wer<strong>de</strong>n die Maxima <strong>de</strong>r Spektra verschoben. In einer Ensemblemessungen wür<strong>de</strong><br />
man nur ein Gesamtspektrum erhalten, die lokale Information wäre nicht zugänglich.<br />
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Konfokale Einzelmolekülmikroskopie<br />
O<br />
O<br />
I / [a.u.]<br />
N<br />
O<br />
N<br />
O<br />
0<br />
650<br />
700<br />
λ / nm<br />
750<br />
800<br />
Abbildung 1 : Emissionspektren von<br />
einzelnenn Terrylendiimid Molekülen (angeregt<br />
@647nm), eingebettet in einen PMMA-Film.<br />
Je nach lokaler Umgebungg unter-<br />
schei<strong>de</strong>n sich die<br />
Spektren <strong>de</strong>r einzelnen Moleküle.<br />
1.2 Zeitabhängige Fluoreszenz<br />
Trotz zeitlich konstanter Anregung kann die Intensität <strong>de</strong>s emittierten Lichts sehr<br />
stark schwanken. Hierfür kann es sehr unterschiedliche<br />
Grün<strong>de</strong> geben. Häufig führt<br />
ein Übergang eines Farbstoffs in einen Triplettzustand zu einem kurzzeitigen<br />
Verschwin<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r Emission, die nach <strong>de</strong>m Übergang<br />
in <strong>de</strong>n Grundzustand aber<br />
wie<strong>de</strong>r sichtbar wird. An<strong>de</strong>re Möglichkeiten sind<br />
dynamische Vorgänge wie Rotation<br />
o<strong>de</strong>r Translation<br />
<strong>de</strong>r beobachteten Farbstoffmoleküle, die auch zur Fluktuation <strong>de</strong>r<br />
<strong>de</strong>tektierten Intensität führen können.<br />
Abbildung 2 : Beispiel einer Zeitspur: zeitabhängige Fluoreszenz eines Moleküls<br />
In einem Ensemble-Experiment wird eine mittlere Fluoreszenz<br />
gemessen, d.h.<br />
Intensitätsfluktuationen einzelner Moleküle sind dort nicht sichtbar.<br />
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Konfokale Einzelmolekülmikroskopie<br />
2 Experimentelle Voraussetzungen für<br />
Fluoreszenzuntersuchungen an einzelnen Molekülen<br />
Einzelmolekülmikroskopie ist mittlerweile in vielen wissenschaftlichen Bereichen<br />
etabliert. In diesem Abschnitt wer<strong>de</strong>n die Voraussetzungen diskutiert, die für die<br />
Detektion einzelner Farbstoffmoleküle notwendig sind. Neben einem speziellen<br />
experimentellen Aufbau müssen auch die zu untersuchen<strong>de</strong> Farbstoffe bestimmte<br />
Bedingungen erfüllen.<br />
2.1 Anzahl <strong>de</strong>r Moleküle im Detektionsvolumen<br />
Bei konventionellen Fluorometern wird das erfasste Volumen in einer Küvette durch<br />
<strong>de</strong>n Anregungs- und <strong>de</strong>n Emissionsstrahlengang bestimmt (siehe Abbildung 3).<br />
Abbildung 3 : Strahlengang in einer Fluoreszenzküvette<br />
Nur die Photonen aus einem Teilvolumen in <strong>de</strong>r Mitte <strong>de</strong>r Küvette gelangen auf <strong>de</strong>n<br />
Detektor. Die Größe dieses Teilvolumens ist von <strong>de</strong>r genauen Geometrie <strong>de</strong>r<br />
Strahlengänge abhängig. Eine Abschätzung <strong>de</strong>r Anzahl von fluoreszieren<strong>de</strong>n<br />
Molekülen kann mit typischen Werten durchgeführt wer<strong>de</strong>n:<br />
Detektionsvolumen : Kugel mit Radius<br />
r = 1mm<br />
V<br />
Det<br />
4<br />
3<br />
3 . −9<br />
3<br />
= πr<br />
= 4.2 10 m<br />
(1)<br />
Konzentration einer Farbstofflösung :<br />
c<br />
Farbstoff<br />
= 10<br />
−4<br />
mol L<br />
−1<br />
=<br />
0.1mol m<br />
−3<br />
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. 23 −1<br />
Mit NA<br />
= 6.02210 mol lässt sich die Anzahl <strong>de</strong>r Farbstoffmoleküle N<br />
Farbstoff<br />
in <strong>de</strong>m<br />
Volumen V<br />
Det<br />
berechnen:<br />
N<br />
.<br />
.<br />
. 14<br />
Farbstoff<br />
NA<br />
c<br />
Farbstoff<br />
VDet<br />
≈ 2.5 10<br />
= (2)<br />
2.2 Fluoreszenzmessung an einzelnen Farbstoffmolekülen<br />
Um die Fluoreszenzeigenschaften einzelner Moleküle untersuchen zu können,<br />
wer<strong>de</strong>n oft extrem stark verdünnte Proben untersucht. Die Konzentration <strong>de</strong>r zu<br />
untersuchen<strong>de</strong>n Spezies wird so gewählt, dass sich immer nur maximal ein Molekül<br />
im Fokus <strong>de</strong>s Mikroskopobjektivs befin<strong>de</strong>t. Außer bei Messungen in <strong>de</strong>r Gasphase<br />
befin<strong>de</strong>n sich die Fluorophore in einer festen o<strong>de</strong>r flüssigen Matrix. Als feste Matrix<br />
können amorphe (z.B. Polymere) o<strong>de</strong>r Kristalle verwen<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n.<br />
Abbildung 4: Bei genügend gro0em Abstand können zueinan<strong>de</strong>r können einzelne<br />
Fluorophore getrennt betrachtet wer<strong>de</strong>n<br />
Oft zeigt die Matrix auch eine schwache Fluoreszenz, die durch Verunreinigungen<br />
verursacht wird. Daneben treten Streueffekte (Rayleigh- und Ramanstreuung) an <strong>de</strong>n<br />
Molekülen <strong>de</strong>r Matrix auf. Reflexionen an <strong>de</strong>n Phasengrenzflächen sind eine weitere<br />
Ursache für ungewünschte Effekte. Daher ist es vorteilhaft, möglichst kleine<br />
Anregungs- und Detektionsvolumina zu verwen<strong>de</strong>n. Je kleiner das beleuchtete<br />
Volumen ist, in <strong>de</strong>m sich <strong>de</strong>r Fluorophor befin<strong>de</strong>t, <strong>de</strong>sto signifikanter kann das<br />
Fluoreszenzsignal auf <strong>de</strong>m Lichtuntergrund <strong>de</strong>tektiert wer<strong>de</strong>n. Ausschlaggebend ist<br />
dabei nicht die Höhe <strong>de</strong>s Untergrun<strong>de</strong>s selbst, son<strong>de</strong>rn die zeitliche Än<strong>de</strong>rung<br />
(Fluktuation) <strong>de</strong>s Untergrun<strong>de</strong>s (Signal/Rausch-Verhältnis). Je kleiner das<br />
Detektionsvolumen ist, <strong>de</strong>sto geringer wird auch das Hintergrundrauschen bei einer<br />
Messungen sein<br />
Neben einer sehr empfindlichen Photonen<strong>de</strong>tektion müssen auch die Fluorophore<br />
bestimmten Anfor<strong>de</strong>rungen genügen, damit signifikante Messergebnisse resultieren<br />
können:<br />
(A) Der Absoptionsquerschnitt σ<br />
B<br />
eines Moleküls B muss bei <strong>de</strong>r verwen<strong>de</strong>ten<br />
Anregungswellenlänge λ<br />
ex<br />
möglichst groß sein, damit <strong>de</strong>r fluoreszenzfähige Zustand<br />
von <strong>de</strong>m Molekül effizient besetzt wer<strong>de</strong>n kann. Im Zusammenhang mit Einzel-<br />
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Konfokale Einzelmolekülmikroskopie<br />
moleküluntersuchungen ist es zweckmäßig, anstelle <strong>de</strong>r molaren Größe ε B<br />
<strong>de</strong>n<br />
Absoptionsquerschnitt σ<br />
B<br />
zu verwen<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>r sich auf ein einzelnes Molekül bezieht :<br />
ε<br />
B<br />
σ<br />
B<br />
= ln10 ⋅<br />
(3)<br />
NA<br />
N<br />
A<br />
ist die Avogadrische Konstante und ε B<br />
<strong>de</strong>r molare <strong>de</strong>kadische Extinkionskoeffizient.<br />
Daraus folgt, dass σ<br />
B<br />
die Dimension einer Fläche hat.<br />
(B) Die Fluoreszenzquantenausbeute <strong>de</strong>s Moleküls sollte groß sein, damit aus fast<br />
je<strong>de</strong>m Absorptionsprozess eine Emission resultiert.<br />
(C) Die Besetzungswahrscheinlichkeit für langlebige Molekülzustän<strong>de</strong> sollte klein<br />
sein. In diesem Zusammenhang spielen bei Farbstoffmolekülen die langlebigen<br />
Triplettzustän<strong>de</strong> eine Rolle. Die Moleküle sollten also ein kleine Intersystemcrossing-<br />
Rate besitzen.<br />
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3 Konfokale Fluoreszenzmikroskopie<br />
Diese experimentelle Metho<strong>de</strong> hat sich in <strong>de</strong>n letzten Jahren als Standardmetho<strong>de</strong><br />
für Fluoreszenzmesungen an einzelnen Moleküle etabliert. Die Beschreibung <strong>de</strong>s<br />
experimentellen Aufbaus ist in zwei Teile unterglie<strong>de</strong>rt.<br />
In <strong>de</strong>n folgen<strong>de</strong>n Abschnitten wird schrittweise das Prinzip <strong>de</strong>r konfokalen<br />
Fluoreszenzmikroskopie beschrieben (3.1.) , danach folgt <strong>de</strong>r im Praktikum<br />
verwen<strong>de</strong>te Aufbau (3.2.).<br />
3.1 Das Prinzip <strong>de</strong>r konfokalen Mikroskopie<br />
3.1.1 Auflösungsvermögen<br />
Um tatsächlich nur einzelne Moleküle optisch anzuregen, muss das Anregungslicht<br />
sehr stark fokussiert wer<strong>de</strong>n. Allerdings sind <strong>de</strong>r Fokussierung von Licht, z.B. mit<br />
einem Mikroskopobjektiv, durch das Beugungslimit Grenzen gesetzt. Der laterale<br />
Durchmesser (senkrecht zur Ausbreitungsrichtung) <strong>de</strong>r erreichbaren Strahltaille w<br />
(Stelle im Strahlengang mit <strong>de</strong>m geringsten Durchmesser) ist abhängig von <strong>de</strong>r<br />
Wellenlänge λ <strong>de</strong>s Lichtes, von <strong>de</strong>m Brechungsin<strong>de</strong>x n <strong>de</strong>s Mediums (in <strong>de</strong>m sich<br />
das Licht ausbreitet) und vom Öffnungswinkel 2 α <strong>de</strong>s Lichtkegels.<br />
Die radiale Ortsabhängigkeit <strong>de</strong>r Intensitätsverteilung I ( x)<br />
in <strong>de</strong>r Taille, beschrieben<br />
durch die Koordinate x, ist näherungsweise gaußförmig,<br />
2<br />
⎛ x ⎞<br />
I − . (4)<br />
( x) ∝ exp<br />
⎜<br />
⎟ 2<br />
⎝ w ⎠<br />
Der Öffnungswinkel hängt mit <strong>de</strong>r Strahltaille über die Beziehung<br />
NA<br />
λ<br />
= n sin α =<br />
(5)<br />
π w<br />
zusammen. Dabei bezeichnet NA die numerische Apertur. Hohe numerische<br />
Aperturen wer<strong>de</strong>n mit extrem kurzbrennweitigen Objektiven erreicht, <strong>de</strong>ren<br />
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Öffnungswinkel<br />
2 α sehr groß ist. Prinzipiell ist <strong>de</strong>r Öffnungswinjkel von <strong>de</strong>r<br />
Brennweite und <strong>de</strong>m Frontlinsendurchmesser <strong>de</strong>s verwen<strong>de</strong>ten Objektives abhängig.<br />
Abbildung 5 : Gaußsche Strahltaille und laterale Intensitätsverteilung<br />
Ein sehr gutes Immersionsölobjektiv besitzt z.B. eine NA = 1 .4 . Bei einer<br />
Wellenlänge von<br />
λ = 6000 nm ergibt sich daraus eine Breite <strong>de</strong>r Gaußschen<br />
Strahltaille von w = 136nm<br />
. Dies ist sehr groß im Vergleich zu molekularen<br />
Abmessungen.<br />
Zur Erinnerung:<br />
typische C-C<br />
Bindungslängen<br />
betragen<br />
0.12<br />
−<br />
0 .15nm . Befin<strong>de</strong>n sich also mehrere Moleküle innerhalb<br />
<strong>de</strong>r Strahltaille,<br />
könnenn sie nicht mehr voneinan<strong>de</strong>r getrennt wer<strong>de</strong>n. Diese wellenlängenabhängige<br />
Abbildungsgrenzee wird daher auch als Auflösungsvermögen<br />
<strong>de</strong>s Mikroskops<br />
bezeichnet. Je kürzer die<br />
verwen<strong>de</strong>te Wellenlänge ist, <strong>de</strong>sto feinere Strukturen<br />
könnenn aufgelöst<br />
wer<strong>de</strong>n.<br />
Die Halbwertsbreite <strong>de</strong>r Intensitätsverteilung HWB wird berechnet durch<br />
HWB lateral<br />
0. 53<br />
= nsin<br />
λ<br />
α<br />
.<br />
(6)<br />
Für die Anregung von Farbstoffen in einem Mikroskop wer<strong>de</strong>n sehr<br />
Intensitäten benötigt. Ist P die Leistung (Energie pro Zeit), die mit<br />
kleine<br />
einem<br />
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Leistungsmeter<br />
in <strong>de</strong>m Strahlungsgang gemessen wird, lässt sich daraus die<br />
Anregungsintensität I (Energie pro Zeit und Fläche) mittels <strong>de</strong>r Beziehung<br />
I =<br />
(<br />
HWB la<br />
P<br />
2<br />
ateral<br />
1. 177)<br />
) ⋅ π<br />
(7)<br />
berechnen. Mit einem typische Wert von z.B. P = 2μ<br />
W , direkt vor <strong>de</strong>m Objektiv<br />
gemessen, ergibt sich (Annahme: NA = 1.4 , λ = 600nm<br />
) eine Anregungsintensität<br />
von I = 1.7<br />
⋅10 7 2<br />
W m<br />
− !<br />
3.1.2 Vergrößerung<br />
Ein typischer Strahlengang eines mo<strong>de</strong>rnen Mikroskops wird in <strong>de</strong>r folgen<strong>de</strong>n<br />
Abbildung gezeigt, schematisch dargestellt bestehend aus zwei Linsen (tatsächlich<br />
bestehen schon Mikroskopobjektive aus mehreren Linsen). Das Objekt befin<strong>de</strong>t sich<br />
in <strong>de</strong>r Brennebene <strong>de</strong>s Mikroskopobjektives mit <strong>de</strong>r Brennweite f 1 , so dass das Bild<br />
<strong>de</strong>s Objekts im Unendlichen liegt. Zwischen <strong>de</strong>m Mikroskopobjektiv und <strong>de</strong>r<br />
Tubuslinse<br />
liegt <strong>de</strong>r Infinity-Bereich,<br />
in <strong>de</strong>m die<br />
Strahlen<br />
parallel<br />
zur<br />
Verbindungsachse <strong>de</strong>r bei<strong>de</strong>n Linsen sich<br />
ausbreiten. Dies hat <strong>de</strong>n<br />
ganz<br />
entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Vorteil, dass <strong>de</strong>r Abstand zwischen diesen bei<strong>de</strong>n Linsen verän<strong>de</strong>rt<br />
wer<strong>de</strong>n<br />
kann, ohne dass es sich auf<br />
die Abbildungsschärfe o<strong>de</strong>r die Vergrößerung<br />
auswirkt.<br />
Abbildung 6 : Schematischer Aufbau eines optischen Mikroskops<br />
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Wer<strong>de</strong>n<br />
in <strong>de</strong>n Infinity-Bereich weitere optische Elemente wie Filter, Polarisatoren<br />
o<strong>de</strong>r Strahlteile eingefügt, so wird die Abbildungsqualität dadurch weit weniger<br />
beeinträchtigt, als wenn die Strahlenbün<strong>de</strong>l in diesem Bereich konvergent (nicht<br />
parallel) wären.<br />
Die Tubuslinse<br />
mit <strong>de</strong>r Brennweitee f 2 erzeugt ein reales Zwischenbild<br />
in <strong>de</strong>r<br />
Brennebene <strong>de</strong>r Tubuslinse. Die Vergrößerung dieses Systems ist durch das<br />
Verhältnis <strong>de</strong>r bei<strong>de</strong>n Brennweitenn f 2 /f 1 gegeben. Die<br />
auf Mikroskopobjektiven<br />
aufgedruckte Vergrößerungg macht also nur in Kombinatio<br />
n mit einer<br />
Tubuslinse Sinn.<br />
Als möglicher Detektor kann z.B. <strong>de</strong>r CCD-Chip erhält dann ein scharfes Bild, wenn sich das<br />
einer Vi<strong>de</strong>okamera genau im<br />
Abstand f 2 positioniert wer<strong>de</strong>n. Mannn<br />
Objekt im Abstand f 1 vom Mikroskopobjektiv befin<strong>de</strong>t.<br />
3.1.3<br />
Fluoreszenzmikroskopie<br />
Die<br />
Fluoreszenzmikroskopie<br />
biete<br />
gegenüber<br />
reinen<br />
Transmissions- und<br />
Reflektionsmetho<strong>de</strong>n <strong>de</strong>n Vorteil, das<br />
Anregungslicht, mit <strong>de</strong>m die Probe beleuchtet<br />
wird, mittels optischen Filtern sehr effektiv vom Fluoreszenzlicht<br />
abzutrennen. Ein<br />
sehr einfacher Aufbau dafür kann mit einem farbteilen<strong>de</strong>n (dichroitischen)<br />
Spiegel<br />
realisiert wer<strong>de</strong>n.<br />
Abbildung 7 : schematischer Strahlengang eines Fluoreszenzmikroskops mit<br />
Weitfeldbeleuchtung<br />
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3.1.4<br />
Konfokale<br />
Mikroskopie<br />
Das kürzerwellige Anregungslicht wird an <strong>de</strong>m<br />
farbteilen<strong>de</strong>n Spiegel reflektiert. In<br />
unserem Beispiel wur<strong>de</strong> es<br />
außer<strong>de</strong>m<br />
<strong>de</strong>rart fokussiert,<br />
das in <strong>de</strong>r<br />
Objektebene ein<br />
weites Feld beleuchtet wird (Weitfeldmikroskopie). Das längerwellige Fluoreszenz-<br />
fokussiert. Von <strong>de</strong>r Probe rückgestreutes Anregungsl<br />
licht (keine Än<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r<br />
licht kann <strong>de</strong>n farbteilen<strong>de</strong>n Spiegel passieren<br />
und wird<br />
in <strong>de</strong>r Zwischenbil<strong>de</strong>bene<br />
Wellenlänge) wird<br />
von <strong>de</strong>m farbteilen<strong>de</strong>n Spiegel abgetrennt.<br />
Mit <strong>de</strong>m<br />
konfokalen Prinzip<br />
kann im Vergleich zur konventionellenn Mikroskopie das<br />
axiale Auflösungsverhalten<br />
wesentlich verbessert wer<strong>de</strong>n, zu<strong>de</strong>m erhöht sich auch<br />
das laterale Auflösungsvermögen (in <strong>de</strong>r Objektebene).<br />
An<strong>de</strong>rs<br />
als bei <strong>de</strong>m Aufbau in Abbildung 7 wird hier das Anregungslicht auf einen<br />
Punkt in <strong>de</strong>r Probe fokussiert. Damit konzentriert<br />
sich die Anregungswahr-<br />
scheinlichkeit in <strong>de</strong>m kleinen Bereich <strong>de</strong>r Strahltaille: nur hier ist die Anregungs-<br />
(pro<br />
intensität hoch genug, um eine <strong>de</strong>tektierbare Anzahl von Absorptionsprozessen Zeiteinheit) zu ermöglichen.<br />
Abbildung 8 : Anregungsstrahlengang in einem<br />
Fluoreszenz-Mikroskop<br />
Zusätzlich<br />
wird in <strong>de</strong>m<br />
Detektionsstrahlengang<br />
eine Lochblen<strong>de</strong><br />
in <strong>de</strong>r<br />
Zwischenbil<strong>de</strong>bene eingefügt. Befin<strong>de</strong>t sich ein Objekt (Molekül) genau in <strong>de</strong>m<br />
Fokus<br />
in <strong>de</strong>r Objektebene, wird <strong>de</strong>ssen Abbildung die Lochblen<strong>de</strong> in <strong>de</strong>r Zwischenbil<strong>de</strong>bene<br />
passieren können. Objekte an an<strong>de</strong>ren Positionen wer<strong>de</strong>n von <strong>de</strong>r Lochblen<strong>de</strong><br />
geblockt.<br />
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Abbildung 9 : Ortsabhängige Lichtunterdrückung durch eine Lochblen<strong>de</strong> in <strong>de</strong>r<br />
Zwischenbil<strong>de</strong>bene. Der Anregungsstrahlengang wur<strong>de</strong> hier weggelassen.<br />
Die Kombinationn bei<strong>de</strong>r Prinzipien führt im Vergleich zu einem<br />
herkömmlichen<br />
Mikroskop zu wesentlich gesteigertem<br />
lateralen Auflösungsvermögen.<br />
Unter <strong>de</strong>r Annahme, dass Anregungs- und Emissionswellenlängen gleich sind<br />
( λ = λ<br />
ab<br />
= λ em<br />
) , ergibt sich folgen<strong>de</strong>s (optimales) Auflösungsvermögen :<br />
0.4λ<br />
HWB lateral<br />
= und HWB ax<br />
NA<br />
xial<br />
=<br />
0,45λ<br />
NA<br />
(8)<br />
Meistens liegen aber Anregungs-<br />
eine geson<strong>de</strong>rte Betrachtung<br />
jeweils für die<br />
und Emissionswellenlänge mehr als 10 nm<br />
auseinan<strong>de</strong>r, so<br />
dass eigentlich<br />
Absorption und die Emission vorgenommenn wer<strong>de</strong>n müsste. NA ist hier die<br />
numerische Apertur <strong>de</strong>s verwen<strong>de</strong>tenn Mikroskopobjektives<br />
(siehe Abbildung 4).<br />
Bisher wur<strong>de</strong> genau ein Punkt <strong>de</strong>r Probe angeregt und <strong>de</strong>ssen Emission beobachtet.<br />
Um ein<br />
zwei- o<strong>de</strong>r drei-dimensionaless Bild <strong>de</strong>r Probe zu erhalten, wird die Probe mit<br />
Hilfe eines Piezoscanners vor <strong>de</strong>m Objektiv bewegt, d.h. abgerastert.<br />
Die konfokale<br />
Fluoreszenzmikroskopie hat sich als Schlüsseltechnologie zur<br />
spektroskopischen Untersuchung einzelner Moleküle erwiesen. Sind sie in einer<br />
Probe weiter als das oben angegebene Auflösungsvermögen voneinan<strong>de</strong>r entfernt,<br />
könnenn einzelne Moleküle unterschie<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n: man erhält einzelne Leuchtobjekte.<br />
Neben <strong>de</strong>r Intensität können prinzipiell alle möglichen spektroskopischen Parameter<br />
einzelner Moleküle bestimmt wer<strong>de</strong>n wie Fluoreszenzlebensdauern, Emissions- und<br />
Absorptionsspektren, Polarisationseigenschaften, Triplettkinetik,<br />
photochemische<br />
Prozesse etc. .<br />
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Physikalische Chemie
Konfokale Einzelmolekülmikroskopie<br />
3.2 Experimenteller Aufbau <strong>de</strong>s Fluoreszenzmikroskopes<br />
(Praktikum)<br />
Nach <strong>de</strong>m in <strong>de</strong>n vorhergehen<strong>de</strong>n Abschnitten <strong>de</strong>r prinzipielle Aufbau eines<br />
konfokalen Fluorezenzmikroskops gezeigt wur<strong>de</strong>, wird hier <strong>de</strong>r aktuelle, im Praktikum<br />
verwen<strong>de</strong>te Aufbau beschrieben.<br />
3.2.1 Anregungsstrahlengang<br />
Zur Zeit (Stand Oktober 2011) wird für Anregung ein Dio<strong>de</strong>nlaser mit einer mittleren<br />
Wellenlänge von 638nm verwen<strong>de</strong>t<br />
Generell wer<strong>de</strong>n die Lichtquellen in eine Glasfaser eingekoppelt. Zusätzlich sind<br />
noch folgen<strong>de</strong> optische Elemente in <strong>de</strong>m Anregungsstrahlengang eingebaut:<br />
- kontinuierlichen Abschwächer: hier wird die Anregungsintensität eingestellt<br />
- Laserlinienfilter: unerwünschte Laserlinien wer<strong>de</strong>n abgeblockt. Nur die<br />
gewünschten Laserlinien können <strong>de</strong>n Filter passieren (=Bandpassfilter)<br />
- Polarisationsfilter (optional): die Anregung erfolgt mit linear polarisiertem<br />
Licht<br />
- Shutter / Verschluss : die Probe wird nur während einer Messung angeregt<br />
Über eine Linse wird das Anregungslicht in eine Glasfaser eingekoppelt. Prinzipiell ist<br />
die Faser nicht notwendig, sie bietet aber <strong>de</strong>utliche Vorteile:<br />
- die Anregungslichtquellen können ausgetauscht wer<strong>de</strong>n, ohne dass <strong>de</strong>r<br />
Anregungsstrahlengang im Mikroskop verän<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n muss<br />
- die Anregungslaser können räumlich vom Mikroskop getrennt wer<strong>de</strong>n<br />
- bei geeigneten Fasern erhält man an <strong>de</strong>r Austrittsöffnung eine i<strong>de</strong>ale<br />
punktförmige Lichtquelle<br />
Über einen teildurchlässigen Spiegel wird das Anregungslicht in das Objektiv gelenkt.<br />
Die punktförmige Anregungslichtquelle wird also in <strong>de</strong>r Objektebene wie<strong>de</strong>r als Punkt<br />
abgebil<strong>de</strong>t.<br />
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Konfokale Einzelmolekülmikroskopie<br />
LF<br />
A<br />
P<br />
SH<br />
L<br />
GF<br />
DS<br />
: Laserlinienfilter (nur die gewünschten Wellenlängen wer<strong>de</strong>n durchgelassen)<br />
: optischer Abschwächer (Einstellen <strong>de</strong>r Anregungsleistung)<br />
: Polarisator<br />
: Shutter (Verschluss)<br />
: Linsen<br />
: Glasfaser<br />
: teildurchlässiger Spiegel (ca. 10% <strong>de</strong>s Anregungslicht wer<strong>de</strong>n umgelenkt,<br />
90% <strong>de</strong>s emittierten können passieren)<br />
S<br />
LP<br />
: Spiegel<br />
: Langpassfilter (ab einer bestimmten Wellenlänge kann längerwelliges Licht<br />
<strong>de</strong>n Filter passieren)<br />
PS<br />
D1<br />
: polarisationsabhängiger Strahlteiler<br />
: hochempfindlicher Detektor (APD, avalanche photo dio<strong>de</strong>)<br />
D2 : “ “ “ “<br />
Abbildung 10: Experimenteller Aufbau <strong>de</strong>s konfokalen Fluoreszenzmikroskops im<br />
Praktikum<br />
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Seite 17<br />
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3.2.2 Scanner<br />
Durch das konfokale Prinzip bedingt, wird immer nur ein Punkt <strong>de</strong>r Probe in <strong>de</strong>r<br />
Objektebene beleuchtet bzw. auch <strong>de</strong>tektiert. Um eine Abbildung <strong>de</strong>r Probe zu<br />
erhalten, muss die Probe vor <strong>de</strong>m Objektiv abgerastert wer<strong>de</strong>n. Dazu befin<strong>de</strong>t sich<br />
die Probe auf einem Verschiebetisch, <strong>de</strong>r über Piezoaktuatoren in alle drei<br />
Raumrichtungen verschoben wer<strong>de</strong>n kann. Der im Praktikum verwen<strong>de</strong>t Scanner hat<br />
eine Auflösung von ca. 20-50 nm. Die Steuerung erfolgt über einen Computer, <strong>de</strong>r<br />
auch die <strong>de</strong>tektierten Intensitäten registriert und auswertet.<br />
3.2.3 Detektionsstrahlengang<br />
Von <strong>de</strong>r Probe emittierte Photonen wer<strong>de</strong>n über das Objektiv wie<strong>de</strong>r eingesammelt<br />
und können zu ~93% <strong>de</strong>n teildurchlässigen Spiegel passieren. Nach einem Spiegel<br />
wird mit einem hochwertigen Langpassfilter das längerwellige Fluoreszenzlicht von<br />
<strong>de</strong>m unverän<strong>de</strong>rten Streulicht getrennt. Ein polarisationsabhängiger Strahlteilerwürfel<br />
lenkt die Photonen polarisationsabhängig auf <strong>de</strong>n Detektor D1 o<strong>de</strong>r D2. Anstelle <strong>de</strong>r<br />
in Abbildung 8 gezeigten Lochblen<strong>de</strong> wird die räumlich begrenzte, photoempfindliche<br />
Detektionsfläche <strong>de</strong>r Photodio<strong>de</strong>n verwen<strong>de</strong>t. Dadurch können einige optische<br />
Elemente vermie<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n, die immer einen bestimmten Verlust an Photonen<br />
durch Reflexion be<strong>de</strong>uten wür<strong>de</strong>n. Die Detektoren sind empfindlich genug, um<br />
einzelne Photonen <strong>de</strong>tektieren zu können. Ein Computer zählt die ankommen<strong>de</strong>n<br />
Photonen. Aus <strong>de</strong>m Intensitätsverhältnis von D1 zu D2 kann die Polarisation <strong>de</strong>r<br />
emittierten Photonen ermittelt wer<strong>de</strong>n.<br />
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Seite 18<br />
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4 Bedienungsanleitung<br />
In <strong>de</strong>n folgen<strong>de</strong>n Abschnitten wird die Bedienung <strong>de</strong>s im Praktikum eingesetzten<br />
Mikroskops und <strong>de</strong>r Auswertungssoftware beschrieben.<br />
(Stand 28.Mai 2010)<br />
4.1 Wichtig !<br />
Einige <strong>de</strong>r im Mikroskop verwen<strong>de</strong>ten Komponenten sind sehr teuer und können<br />
durch Bedienungsfehler zerstört wer<strong>de</strong>n. Hier sind die bei<strong>de</strong>n ‚gefähr<strong>de</strong>tsten’<br />
Komponenten beschrieben :<br />
Als Detektoren wer<strong>de</strong>n Avalanche Photodio<strong>de</strong>n (APD) verwen<strong>de</strong>t, die durch einen zu<br />
hohen Photonenstrom zerstört wer<strong>de</strong>n können. Fin<strong>de</strong>t keine Messung statt, müssen<br />
sie daher immer ‚ausgeschaltet’ sein.<br />
Abbildung 11: Handsteuerung für das Mikroskop mit Funktionsleuchten<br />
Der Probenwechsel muss äußerst vorsichtig durchgeführt wer<strong>de</strong>n, da ansonsten das<br />
Mikroskopobjektiv beschädigt wer<strong>de</strong>n könnte. Niemals die Linsen <strong>de</strong>s Objektivs<br />
berühren!<br />
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Mikroskopobjektiv<br />
Abbildung 12: Probenhalter <strong>de</strong>s invertierten Mikroskops: Die Probe wird von unten<br />
betrachtet<br />
4.2 Übersicht <strong>de</strong>r Komponenten und Funktionen<br />
Die Ansteuerung und Datenerfassung <strong>de</strong>s konfokalen Mikroskops wird vollständig mit<br />
einem zentralen Computer durchgeführt. Er erfüllt dabei drei verschie<strong>de</strong>ne Aufgaben:<br />
a) Monitor für die angeschlossene CCD-Kamera (Justage <strong>de</strong>s Objektiv-Focus)<br />
b) Vollständige Steuerung (LABVIEW-Routinen) <strong>de</strong>s Mikroskops (Kontrolle <strong>de</strong>s<br />
Piezoscanners, Datenerfassung)<br />
c) Datenauswertung mit Hilfe von MATLAB-Routinen<br />
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Probe<br />
. . .<br />
.<br />
. .<br />
XY-Piezoscanner<br />
Shutter<br />
Objektiv<br />
teildurchlässiger<br />
Spiegel<br />
klappbarer Spiegel<br />
D1<br />
(APD)<br />
CCD<br />
Kamera<br />
L<br />
L<br />
LP<br />
S<br />
D2<br />
(APD)<br />
Abbildung 13: Schematischer Aufbau <strong>de</strong>r Mikroskopsteuerung und Datenerfassung<br />
Abbildung 14 : konfokales Laserscanningmikroskop<br />
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Seite 21<br />
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4.3 Mikroskopsteuerung<br />
4.3.1 Hardware<br />
Die folgen<strong>de</strong>n Komponenten können gesteuert wer<strong>de</strong>n:<br />
- XY Piezoscanner (erfolgt vom Hauptcomputer)<br />
- APD ‚Gate’ : aktivieren/<strong>de</strong>ativieren <strong>de</strong>r hochempfindlichen Detektoren<br />
(erfolgt vom Hauptcomputer bzw. auch per Handsteuerung)<br />
- SHUTTER : öffnen / schließen <strong>de</strong>s Shutters im Anregungsstrahlengang<br />
(erfolgt vom Hauptcomputer bzw. auch per Handsteuerung)<br />
- MIRROR : Spiegel für die Justage <strong>de</strong>s Fokus in <strong>de</strong>n Strahlengang drehen<br />
(erfolgt per Handsteuerung)<br />
Abbildung 15 : Handsteuerung <strong>de</strong>s Mikroskops<br />
Während einer Messung übernimmt <strong>de</strong>r Hauptcomputer die Kontrolle <strong>de</strong>r einzelnen<br />
Komponenten.<br />
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4.3.2 Softwaresteuerung <strong>de</strong>s Mikroskops<br />
Eine Messung wird vollständig über eine Software gesteuert (Labview-Routinen).<br />
Über eine Maske können die verschie<strong>de</strong>nen Parameter für z.B. Scanbereich,<br />
Scangeschwindigkeit etc. eingestellt wer<strong>de</strong>n. Anschließend können die gemessenen<br />
Daten (Bil<strong>de</strong>r o<strong>de</strong>r Zeitspuren) auf <strong>de</strong>r Festplatte gespeichert wer<strong>de</strong>n. Details <strong>de</strong>r<br />
Eingabemöglichkeiten wer<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>n folgen<strong>de</strong>n Abschnitten beschrieben.<br />
Abbildung 16 : Eingabemaske <strong>de</strong>r Steuerungssoftware<br />
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4.4 Einzelne Operationen<br />
4.4.1 Probenwechsel<br />
Ein Probenwechsel muss mit äußerster Sorgfalt durchgeführt wer<strong>de</strong>n, da ansonsten<br />
das Mikroskopobjektiv beschädigt wer<strong>de</strong>n könnte. Zuerst muss <strong>de</strong>r Deckel <strong>de</strong>s<br />
Probenraumes entfernt wer<strong>de</strong>n, er wird einfach abgehoben. Wichtig ist hierbei, dass<br />
keine Messung läuft und dass die Detektoren (APD) ausgeschaltet sind. Ansonsten<br />
könnten sie durch <strong>de</strong>n Lichteinfall zerstört wer<strong>de</strong>n.<br />
Magnetische Folie<br />
Metallring<br />
Manuelle Fokuseinstellung<br />
Abbildung 17 : Probenraum (Deckel wur<strong>de</strong> entfernt)<br />
Die Probe besteht aus einem Objekt<strong>de</strong>ckgläschen, auf das die eigentliche Probe als<br />
dünner Film aufgebracht wur<strong>de</strong>. Das Gläschen liegt auf einem run<strong>de</strong>n silberfarbenen<br />
Metallring und wird durch eine magnetische Folie festgehalten.<br />
Nach<strong>de</strong>m eine neue Probe eingebaut wur<strong>de</strong>, muss das Objektiv neu fokussiert<br />
wer<strong>de</strong>n. Dazu gibt es zwei Möglichkeiten:<br />
- über <strong>de</strong>n Drehknopf ‚manuelle Fokuseinstellung’ wird das Objektiv hoch- o<strong>de</strong>r<br />
runterbewegt (siehe Abbildung 16).<br />
- Der Piezoscanner kann auch in Z-Richtung bewegt wer<strong>de</strong>n. Dies erfolgt über<br />
einen Controller, <strong>de</strong>r in <strong>de</strong>r Abbildung 17 gezeigt wird<br />
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Abbildung 18 : Controller für die Z-Achse <strong>de</strong>s Piezoscanners (Fokuseinstellung<br />
<strong>de</strong>sObjektivs)<br />
Die Einstellung <strong>de</strong>s Fokus wird über die Reflexion an <strong>de</strong>r Glas-Luft-Grenzfläche <strong>de</strong>s<br />
Probengläschen durchgeführt. Dazu muss <strong>de</strong>r motorisierte Spiegel in <strong>de</strong>n<br />
Strahlengang eingedreht wer<strong>de</strong>n. Dies wird durch die Handsteuerung (Abbildung 3)<br />
durchgeführt. Auf Tastendruck (‚ON’) dreht <strong>de</strong>r Spiegel und gleichzeitig wird <strong>de</strong>r<br />
Shutter <strong>de</strong>s Anregungsstrahls geöffnet. Nun fällt das an <strong>de</strong>r Grenzfläche reflektierte<br />
Licht auf eine CCD-Kamera (siehe Abbildung 1), die an <strong>de</strong>n Hauptcomputer<br />
angeschlossen ist. Mit <strong>de</strong>r Software ’CCD-Kamera’ wird das von <strong>de</strong>r Kamera<br />
aufgenommene Bild auf <strong>de</strong>m Monitor angezeigt.<br />
Nun wird <strong>de</strong>r Fokus so eingestellt, dass sich ein möglichst kleiner und heller Punkt<br />
ergibt. Der Brennpunkt <strong>de</strong>s Objektivs liegt nun genau bei <strong>de</strong>r Glas/Luft-Grenzfläche.<br />
Nun <strong>de</strong>n Spiegel über die Handsteuerung wie<strong>de</strong>r aus <strong>de</strong>n Strahlengang entfernen<br />
(‚OFF’).<br />
Zusammenfassung:<br />
(1) Prüfen, dass keine Messung läuft (APD ausgeschaltet!)<br />
(2) Deckel <strong>de</strong>s Probenraum öffnen<br />
(3) Magnetische Folie entfernen<br />
(4) Objekt<strong>de</strong>ckgläschen vorsichtig mit Pinzette austauschen<br />
(5) Mit Folie befestigen<br />
(6) Deckel <strong>de</strong>s Probenraums einsetzen<br />
(7) Spiegel für die Fokussierung eindrehen<br />
(8) CCD-Software aktivieren<br />
(9) Fokussieren<br />
(10) Spiegel wie<strong>de</strong>r rausdrehen.<br />
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4.4.2 Aufnahme eines Fluoreszenzbilds<br />
Für die Aufnahme eines Fluoreszenzbil<strong>de</strong>s müssen einige Parameter in <strong>de</strong>r<br />
Bildschirmmaske <strong>de</strong>r Softwaresteuerung eingestellt wer<strong>de</strong>n.<br />
Abbildung 19 : Bedienelemente für die Aufnahme eines Fluoreszenzbil<strong>de</strong>s<br />
Beschreibung <strong>de</strong>r wichtigsten Parameter:<br />
range [μm] : Größe <strong>de</strong>r zu scannen<strong>de</strong>n Fläche (10 X, 10 Y be<strong>de</strong>utet 10x10μm)<br />
Der Mittelpunkt <strong>de</strong>r Fläche ist 0/0, d.h. bei 10 μm wird von<br />
-5...+5μm gescannt.<br />
# of pixels : Anzahl <strong>de</strong>r pixels (128 X, 128 Y be<strong>de</strong>utet 128x128Pixel=16384Pixel)<br />
offset [mm] : Der Mittelpunkt <strong>de</strong>r zu scannen<strong>de</strong>n Fläche. Maximal können 80x80μm<br />
gescannt wer<strong>de</strong>n.<br />
time/pixel [ms] : Zeitdauer für ein Pixel. Beispiel 128x128 Pixel, 3ms pro Pixel<br />
-> die Messung dauert 128x128x3=49 Sekun<strong>de</strong>n.<br />
direction :<br />
sollte immer auf ‚<strong>uni</strong>’ gestellt sein. Es wird immer nur in einer<br />
Richtung gescannt.<br />
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Sind die Parameter eingestellt, kann <strong>de</strong>r start Knopf betätigt wer<strong>de</strong>n. APD und<br />
Shutter wer<strong>de</strong>n automatisch aktiviert und nach einer Messung wie<strong>de</strong>r ausgeschaltet.<br />
Justage <strong>de</strong>r Laserleistung<br />
Übliche Laserleistungen für die Detektion einzelner<br />
Farbstoffmoleküle liegen im Bereich von 1-2 μW,<br />
direkt vor <strong>de</strong>m Objektiv gemessen. Da dies zur Zeit<br />
nicht möglich ist, muss die Leistung indirekt<br />
eingestellt wer<strong>de</strong>n. Typische Emissionszählraten<br />
sind ~ 100-200 counts pro 5ms. Bei höheren<br />
Zählraten muss die Anregungsleistung mit <strong>de</strong>m<br />
Abschwächer (siehe Abbildung 2) verringert wer<strong>de</strong>n. Die Zählrate kann während<br />
einer Messung in <strong>de</strong>r oberen rechten Abbildung abgelesen wer<strong>de</strong>n.<br />
Daten speichern<br />
Ist ein Bild vollständig gescannt, müssen die Daten für<br />
die weitere Bearbeitung gespeichert wer<strong>de</strong>n. Dazu<br />
muss die save Taste gedrückt wer<strong>de</strong>n.<br />
4.4.3 Aufnahme von Fluoreszenzzeitspuren<br />
Nach<strong>de</strong>m ein Fluoreszenzbild aufgenommen wur<strong>de</strong>, können einzelne Moleküle<br />
näher untersucht wer<strong>de</strong>n. Dazu muss <strong>de</strong>r Cursor aktiviert sein und auf ein<br />
Molekül positioniert wer<strong>de</strong>n. Über einen Tastendruck [goto<br />
cursor] fährt nun <strong>de</strong>r Piezoscanner tatsächlich an<br />
die Position, d.h. das gewählte Molekül befin<strong>de</strong>t sich<br />
im Focus <strong>de</strong>s Mikroskopobjektivs.<br />
Eine Zeitspur <strong>de</strong>r Fluoreszenz kann einfach aufgenommen wer<strong>de</strong>n. Dazu muss im<br />
vornherein die Zeitauflösung (time bin) eingestellt wer<strong>de</strong>n. [time<br />
bin = 1ms] be<strong>de</strong>utet, das je<strong>de</strong> Millisekun<strong>de</strong> ein neuer Zählvorgang<br />
gestartet wird. Die Zählergebnisse wer<strong>de</strong>n fortlaufend in<br />
einem File gespeichert. Für eine höhere Zeitauflösung<br />
muss <strong>de</strong>r Fastcount-Modus verwen<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n. Hier ist eine Zeitauflösung<br />
bis zu 10μs möglich. WICHTIG: Über <strong>de</strong>n Kanalwähler wird bestimmt,<br />
welche APD gespeichert wird!<br />
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Been<strong>de</strong>t wird die Aufnahme einer Zeitspur durch nochmaliges Drücken <strong>de</strong>s<br />
entsprechen<strong>de</strong>n Schalters. Während im Fastcount-Modus die Daten ‚on the fly’, also<br />
schon während einer Messung gespeichert wer<strong>de</strong>n, müssen im<br />
langsameren Modus die Daten manuell gespeichert wer<strong>de</strong>n.<br />
Bei funktionieren<strong>de</strong>m Betrieb sollten Laser und APD-Detektoren automatisch aktiviert<br />
und auch wie<strong>de</strong>r <strong>de</strong>aktiviert wer<strong>de</strong>n.<br />
4.5 Datenauswertung<br />
Die gemessenen Daten – Fluoreszenzbil<strong>de</strong>r und Zeitspuren – wer<strong>de</strong>n mit speziellen<br />
Software-Routinen (MATLAB) ausgewertet.<br />
4.5.1 Analyse <strong>de</strong>r Fluoreszenzbil<strong>de</strong>r<br />
Das Programm IMAGE1 muss aufgerufen wer<strong>de</strong>n.<br />
Abbildung 20 : Oberfläche <strong>de</strong>r Bildauswertungssoftware IMAGE1<br />
Mit Hilfe <strong>de</strong>r Maus wird eine gemessene Bild-Datei ausgewählt. Nach <strong>de</strong>m Einla<strong>de</strong>n<br />
wer<strong>de</strong>n die Daten <strong>de</strong>r bei<strong>de</strong>n verwen<strong>de</strong>ten Detektoren APD1 und APD2 gleichzeitig<br />
angezeigt. Als Achsenbeschriftung wer<strong>de</strong>n die Pixel angezeigt, dies muss bei <strong>de</strong>r<br />
Auswertung beachtet wer<strong>de</strong>n. Durch einfaches ‚Anklicken’ eines hellen Spots in D1<br />
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o<strong>de</strong>r D2 springt das Fa<strong>de</strong>nkreuz auf diese Position. Durch Drücken <strong>de</strong>r [FIT] Taste<br />
wird ein zweidimensionaler Gauss-Fit <strong>de</strong>s markierten Spots (Molekül)<br />
durchgeführt. Standardmäßig wird dabei eine Fläche von 30x30 Pixeln<br />
angefittet. Diese Größe kann aber mit <strong>de</strong>n bei<strong>de</strong>n Tasten [zoom +] und [zoom -]<br />
verän<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n.<br />
Die Fit-Ergebnisse erscheinen im unteren linken Fenster. Es wer<strong>de</strong>n bei<strong>de</strong> Kanäle<br />
unabhängig (hintereinan<strong>de</strong>r) angefittet mit:<br />
I(x, y)<br />
2<br />
( x−x<br />
) ( y−y<br />
)<br />
0<br />
2<br />
2<br />
0<br />
2<br />
−<br />
−<br />
2σ<br />
2σ<br />
= amp ⋅ e ⋅ e<br />
(9)<br />
Als Ergebnis wer<strong>de</strong>n angegeben x0/y0, σ und amp für bei<strong>de</strong> Kanäle.<br />
4.5.2 Analyse <strong>de</strong>r Zeitspuren<br />
Das Programm TRACE1 muss aufgerufen wer<strong>de</strong>n.<br />
Abbildung 21 : Oberfläche <strong>de</strong>r Auswertungssoftware TRACE1. Damit können<br />
zeitabhängige Signale statistisch ausgewertet wer<strong>de</strong>n.<br />
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Die Daten einer Zeitspur wer<strong>de</strong>n durch einfaches Anklicken in <strong>de</strong>m Directory-Fenster<br />
ausgewählt und gela<strong>de</strong>n. Im Praktikum wer<strong>de</strong>n typischerweise zwei<br />
Detektoren verwen<strong>de</strong>t, zwischen diesen bei<strong>de</strong>n Kanälen kann über die<br />
Taste [ch x] umgeschaltet wer<strong>de</strong>n.<br />
Wenn nicht die gesamte Zeitspur für die weitergehen<strong>de</strong> Auswertung (Autokorrelation)<br />
verwen<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n soll, muss ein Bereich gewählt wer<strong>de</strong>n. Dazu muss <strong>de</strong>r Cursor auf<br />
<strong>de</strong>n Anfangs- bzw. Endpunkt gesetzt wer<strong>de</strong>n und jeweils eine<br />
<strong>de</strong>r Tasten [set start] bzw. [set end] gedrückt wer<strong>de</strong>n.<br />
Der Cursor wird durch einfaches Anklicken <strong>de</strong>r gewünschten Position in <strong>de</strong>r Zeitspur<br />
gesetzt. Der angezeigte Ausschnitt <strong>de</strong>r Zeitspur kann ausgewählt wer<strong>de</strong>n. Dabei<br />
be<strong>de</strong>uten :<br />
nach links zoomen stauchen nach rechts<br />
Eine Autokorrelation <strong>de</strong>s ausgewählten Abschnittes wird durch Drücken <strong>de</strong>r Taste<br />
[correlate] gestartet. Je nach Länge <strong>de</strong>r Zeitspur kann dieser Vorgang einige<br />
Sekun<strong>de</strong>n dauern.<br />
Eine Zeitspur lässt sich durch Wertepaare t i<br />
, c<br />
i<br />
darstellen, i = 1, K,<br />
n . Die Breite<br />
eines Punktes, die wir bei unserer Messung durch [timebin] eingestellt hatten, ist<br />
Δ t = t i + 1<br />
− ti<br />
, die Anzahl <strong>de</strong>r gezählten Photonen eines Zeitpunktes beträgt c<br />
i<br />
.<br />
Allgemein wird bei einer Korrelation untersucht, in wieweit verschie<strong>de</strong>ne Ereignisse<br />
von einan<strong>de</strong>r abhängen. Dies können vollkommen unterschiedliche Dinge sein und<br />
daher wer<strong>de</strong>n Korrelationen in sehr vielen Bereichen wie z.B. in <strong>de</strong>r Medizin,<br />
Wirtschaft etc. verwen<strong>de</strong>t.<br />
In <strong>de</strong>n Naturwissenschaften basieren einige wichtige Messprinzipien auf <strong>de</strong>m<br />
Aufstellen von Korrelationen. Ein Beispiel dafür ist die hier verwen<strong>de</strong>te<br />
Autokorrelation <strong>de</strong>r gemessenen Intensitätsfluktuationen. Da die Intensitätsfluktuationen<br />
als Funktion <strong>de</strong>r Zeit untersucht wer<strong>de</strong>n, han<strong>de</strong>lt es sich um eine<br />
Zeitkorrelationsfunktion.<br />
Bei einer Autokorrelation wird eine Größe mit sich selbst korreliert. Mit K wird ganz<br />
allgemein <strong>de</strong>r Mittelwert einer Funktion bezeichnet<br />
() t c(t' )<br />
F c<br />
= c<br />
(10)<br />
Da unsere Messwerte diskret vorliegen, wird die Korrelationsfunktion mit <strong>de</strong>m<br />
Software-Programm wie folgt berechnet:<br />
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F<br />
c<br />
i= 1 j=<br />
1<br />
( Δt) = ci( ti<br />
) c<br />
j( t<br />
j<br />
) =<br />
2<br />
n<br />
n<br />
∑∑c c<br />
n<br />
⎛<br />
⎜ ∑<br />
i=<br />
1<br />
⎝<br />
c<br />
i<br />
i<br />
⎞<br />
⎟<br />
⎠<br />
j<br />
(11)<br />
Die normierte Intensitätskorrelationsfunktion F c<br />
( Δ t)<br />
wird <strong>de</strong>r Einfachheit halber nun<br />
im folgen<strong>de</strong>n als Funktion <strong>de</strong>r Zeit geschrieben, F c<br />
( t)<br />
. Das Ergebnis wird in <strong>de</strong>m<br />
oberen rechten Fenster angezeigt.<br />
In einem weiteren Schritt kann an die berechnete Korrelationsfunktion entwe<strong>de</strong>r eine<br />
Exponentialfunktion<br />
F<br />
−kt<br />
c<br />
() t A + B ⋅ e<br />
= (12)<br />
o<strong>de</strong>r eine gestreckte Exponentialfunktion<br />
F<br />
c<br />
−( kt )<br />
() t A + B ⋅ e<br />
b<br />
= (13)<br />
angepasst (gefittet) wer<strong>de</strong>n. Über die Tasten [fit start + -] bzw. [fit end + -] kann <strong>de</strong>r<br />
Bereich <strong>de</strong>r Korrelationsfunktion bestimmt wer<strong>de</strong>n, an<br />
<strong>de</strong>n die analytische Funktion angefittet wer<strong>de</strong>n soll.<br />
Das Ergebnis <strong>de</strong>s Fits wird in <strong>de</strong>m Fenster unten rechts angezeigt. Mit <strong>de</strong>r Taste<br />
[save data] können die Korrelationsergebnisse (Korrelationsfunktion,<br />
Fitkurve und Fitergebnisse) gespeichert wer<strong>de</strong>n. Es wird ein ASCII-File<br />
mit <strong>de</strong>m Namen *_fiterg.dat erzeugt.<br />
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Grundmodul<br />
Physikalische Chemie
Konfokale Einzelmolekülmikroskopie<br />
5 Aufgabenstellung<br />
Für die Durchführung <strong>de</strong>r Aufgaben ist es notwendig, die vorhergehen<strong>de</strong>n Kapitel<br />
gelesen zu haben. Für die aktuellen Versuche wird als Anregungslichtquelle ein roter<br />
Dio<strong>de</strong>nlaser ( λ = 635nm)<br />
verwen<strong>de</strong>t. Die Aufgaben teilen sich in zwei unterschiedliche<br />
Bereiche. Beachten Sie sämtliche Fragen und diskutieren Sie diese.<br />
5.1 Bestimmung <strong>de</strong>s räumlichen Auflösungsvermögen<br />
Das laterale Auflösungsverhalten <strong>de</strong>s Mikroskops lässt sich am einfachsten mit einer<br />
Probe bestimmen, die stark fluoresziert und Strukturen aufweist, die kleiner sind als<br />
die mögliche Auflösung <strong>de</strong>s Mikroskops. Wir verwen<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>m Versuch<br />
Polymerkugeln, die mit Farbstoffen markiert sind (Tetraspeck - Molecular Probes).<br />
Die Kugeln befin<strong>de</strong>n sich auf einem Deckgläschen ohne weitere Matrix und haben<br />
einen Durchmesser von 100nm.<br />
(a) Setzen Sie eine Probe mit Tetraspeck-Kugeln in das Mikroskop ein. Hier ist<br />
äußerste Sorgfalt geboten, um das Mikroskopobjektiv nicht zu beschädigen.<br />
(b) Fokussieren Sie das Objektiv (siehe Bedienungsanleitung).<br />
(c) Scannen Sie die Probe so, dass Sie insgesamt min<strong>de</strong>stens 10 Polymerkugeln<br />
vollständig erfasst haben. Beginnen Sie dafür zuerst mit sehr niedriger<br />
Anregungsleistung und erhöhen Sie diese sukzessive, bis eine maximale Zählrate<br />
von 200 cts/5ms gemessen wird. Die Daten <strong>de</strong>r gescannten Bil<strong>de</strong>r sollen<br />
abgespeichert wer<strong>de</strong>n und mit <strong>de</strong>r beschriebenen Software (IMAGE1) ausgewertet<br />
wer<strong>de</strong>n.<br />
Folgen<strong>de</strong> Größen sollen bestimmt wer<strong>de</strong>n:<br />
- maximale Intensität APD1 und APD2 (woher kann <strong>de</strong>r Unterschied<br />
herrühren?)<br />
- Breite <strong>de</strong>r Spots : Als Ergebnis soll die mittlere FWHM für bei<strong>de</strong> Kanäle<br />
und die Standardabweichung angegeben wer<strong>de</strong>n (Full Width at Half<br />
Maximum)<br />
Wie groß ist nun das optische Auflösungsvermögen <strong>de</strong>s Mikroskops?<br />
Welche Rolle spielt die Größe <strong>de</strong>r untersuchten Teilchen bei <strong>de</strong>r Berechnung <strong>de</strong>r<br />
Auflösung?<br />
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5.2 Untersuchung von Terrylendiimid (TDI)<br />
Dieser Farbstoff zeichnet sich u.a. durch seine sehr hohe Photostabilität aus.<br />
Absorptions- und Emissionsspektren sind in <strong>de</strong>r folgen<strong>de</strong>n Abbildung gezeigt. In<br />
<strong>de</strong>m Praktikumsversuch wird er mit einem Dio<strong>de</strong>nlaser (nominell 635nm) angeregt.<br />
Die Fluoreszenz wird über einen Bandpass von <strong>de</strong>r Anregungswellenlänge getrennt.<br />
Das emittierte Licht wird polarisationsaufgelöst mit zwei Detektoren aufgezeichnet<br />
(siehe Bedienungsanleitung) .<br />
(a) Setzen sie ein Probengläschen mit TDI in PMMA in das Mikroskop ein.<br />
(b) Fokussieren sie das Objektiv.<br />
(c) Stellen Sie die Laserleistung auf einen Wert ein, <strong>de</strong>r vom Assistenten während<br />
<strong>de</strong>s Versuchs genannt wird. Die Leistung muss höher als bei <strong>de</strong>r Untersuchung <strong>de</strong>r<br />
Polymerkugeln sein. Warum?<br />
(d) Scannen Sie ein Bild, wählen Sie dazu einen geeigneten Ausschnitt. Als günstige<br />
Zeit pro Pixel (bin time) können 5ms gewählt wer<strong>de</strong>n. Warum ist das Signal-zu-<br />
Rausch-Verhältnis hier <strong>de</strong>utlich ungünstiger als bei <strong>de</strong>n farbstoffmarkierten<br />
Polymerkugeln?<br />
(e) Werten Sie 2 Moleküle analog zu <strong>de</strong>n Kugeln aus (Teil 1). Warum gibt es hier<br />
<strong>de</strong>utlich größere Unterschie<strong>de</strong> in <strong>de</strong>n <strong>de</strong>tektierten Intensitäten zwischen <strong>de</strong>n bei<strong>de</strong>n<br />
Detektoren APD1 und APD2? Was ist <strong>de</strong>r Unterschied zwischen APD1 und APD2?<br />
(f) Nehmen Sie für 10 Moleküle eine Zeitspur mit einer Zeitauflösung von 10μ s auf.<br />
Die notwendige Anregungsintensität und die Länge <strong>de</strong>r Zeitspuren wer<strong>de</strong>n vom<br />
Assistenten angegeben. Bestimmen Sie mit Hilfe <strong>de</strong>r Software TRACE1 die<br />
Triplettlebensdauern <strong>de</strong>r TDI-Moleküle (Mittelwert, Standardabweichung).<br />
A bzw. Ψ em<br />
/ willk. Einheiten<br />
1.0<br />
0.8<br />
0.6<br />
0.4<br />
0.2<br />
Absorption<br />
Emission<br />
(λ ex<br />
= 600 nm)<br />
TDI in Toluol<br />
O<br />
O<br />
N<br />
N<br />
O<br />
O<br />
0.0<br />
500 600 700 800<br />
λ / nm<br />
Abbildung 22 : Absorptions- und Emissionsspektren von Terrylendiimid (TDI)<br />
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Theoretische Grundlagen :<br />
In <strong>de</strong>r folgen<strong>de</strong>n Abbildung ist das Drei-Niveau-System <strong>de</strong>s TDI mit <strong>de</strong>n wichtigsten<br />
Übergängen gezeigt. Nach einer Anregung vom Grundzustand S 0<br />
in <strong>de</strong>n ersten<br />
angeregten Singulettzustand S 1<br />
kann mit einer kleinen Wahrscheinlichkeit auch <strong>de</strong>r<br />
Triplettzustand T<br />
1<br />
populiert wer<strong>de</strong>n. Während die Lebensdauer <strong>de</strong>s S 1<br />
Zustan<strong>de</strong>s<br />
−9<br />
nur etwas 3.5 ⋅ 10 s beträgt, ist <strong>de</strong>r Triplettzustand mit einer Lebensdauer von<br />
−6<br />
50 − 100 ⋅10<br />
s wesentlich stabiler.<br />
Abbildung 23 : Das Drei-Niveau-System<br />
Für die weiteren Betrachtungen ist es notwendig, die zeitliche Entwicklung <strong>de</strong>r<br />
Besetzungswahrscheinlichkeiten <strong>de</strong>s angeregten Zustan<strong>de</strong>s ρ<br />
2<br />
zu kennen.<br />
Folgen<strong>de</strong>s Gleichungssystem beschreibt die zeitliche Entwicklung<br />
d<br />
dt<br />
ρ ρ<br />
(14)<br />
1<br />
= −k12ρ1<br />
+ k<br />
21ρ<br />
2<br />
+ k<br />
31<br />
3<br />
d<br />
dt<br />
2<br />
= + k12ρ1<br />
− k<br />
21ρ<br />
2<br />
− k<br />
23<br />
ρ ρ<br />
(15)<br />
2<br />
d<br />
dt<br />
ρ = + ρ − ρ<br />
(16)<br />
3<br />
k<br />
23 2<br />
k<br />
31<br />
3<br />
mit ρ + ρ + ρ 1.<br />
1 2 3<br />
=<br />
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Nach Lösen <strong>de</strong>s Gleichungssystems (gekoppelte Differentialgleichungen) erhält man<br />
ρ<br />
−ατ −βτ<br />
[ − ( + C ) e + C e 1]<br />
2<br />
∝ 1<br />
m<br />
m<br />
+<br />
(17)<br />
mit<br />
α ≈ k<br />
12<br />
+ k 21<br />
(18)<br />
k<br />
k<br />
12 23<br />
β ≈ k<br />
31<br />
+<br />
(19)<br />
k12<br />
+ k<br />
21<br />
C<br />
k<br />
k<br />
12 23<br />
≈ (20)<br />
k<br />
31( k12<br />
+ k<br />
21)<br />
Wie aus <strong>de</strong>n Gleichungen zu erkennen ist, liefern die Zerfallskonstante β und <strong>de</strong>r<br />
molekulare Kontrast C Informationen über die Intersystem-Crossing Rate k 31<br />
und<br />
damit über die Triplett-Lebensdauer.<br />
Man nennt <strong>de</strong>n Zustand, in <strong>de</strong>m ein Molekül in <strong>de</strong>r Lage ist zu fluoreszieren, einen<br />
‚An’-Zustand. Im ‚Aus’-Zustand befin<strong>de</strong>t sich das Molekül im Triplett-Zustand und<br />
kann nicht fluoreszieren. Der Wechsel zwischen ‚An’ und ‚Aus’-Zustän<strong>de</strong>n ist in <strong>de</strong>n<br />
Zeitspuren als Wechsel zwischen Helligkeits- und Dunkelperio<strong>de</strong>n zu sehen. Die<br />
Photonen wer<strong>de</strong>n nicht kontinuierlich, son<strong>de</strong>rn meist in Bün<strong>de</strong>ln, ’bunches’ emittiert.<br />
Der Einfachheit halber wer<strong>de</strong>n die Übergangsraten in diese Zustän<strong>de</strong> mit k on<br />
und<br />
k<br />
off<br />
bezeichnet. Die Rate, mit <strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Triplettzustand verlassen wird, ist k<br />
on<br />
= k31<br />
.<br />
Der ‚Aus’-Zustand wird aus <strong>de</strong>m Grundzustand S 0<br />
über <strong>de</strong>n ersten angeregten<br />
k12<br />
Zustand S<br />
1<br />
erreicht, koff<br />
= k23<br />
, wobei angenommen wur<strong>de</strong>, dass die<br />
k21<br />
+ k12<br />
Anregungsrate wesentlich kleiner ist als die Fluoreszenzrate, k<br />
12<br />
Konfokale Einzelmolekülmikroskopie<br />
Hierbei wur<strong>de</strong> angenommen, dass die Intensitäten im ‚An’-Zustand wesentlich größer<br />
sind als im ‚Aus’-Zustand, I<br />
on<br />
>> Ioff<br />
. Mit <strong>de</strong>r Annahme, dass die Zeitauflösung einer<br />
Messung <strong>de</strong>utlich kleiner (geringer 1 ) als die Fluoreszenzlebensdauern ist, erhält man<br />
aus <strong>de</strong>r Autokorrelation einer Zeitspur<br />
( ) −βτ<br />
()<br />
g 2 τ = 1+<br />
Ce<br />
(23)<br />
(Es han<strong>de</strong>lt sich um eine Korrelationsfunktion 2. Ordnung)<br />
1 Fluoreszenzlebensdauern liegen bei einigen ns, die Zeitauflösung <strong>de</strong>r Messung beträgt einige μs<br />
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6 Fragen zur Vorbereitung<br />
• Wodurch wird das räumliche Auflösungsvermögen eines Mikroskops<br />
bestimmt?<br />
• Wie vergleicht sich ein konfokales Mikroskop mit einem (‚herkömmlichen‘)<br />
Weitfeldmikroskop?<br />
• Was sind die Voraussetzungen, um einzelne Moleküle untersuchen zu<br />
können?<br />
• Warum könnten Einzelmoleküluntersuchungen interessant sein?<br />
• Welche Parameter können prinzipiell an einzelnen Farbstoffen untersucht<br />
wer<strong>de</strong>n?<br />
• Welche Detektoren sind für die optische Einzelmolekülmikroskopie geeignet?<br />
• Welche Informationen erhält man aus Korrelationsfunktionen?<br />
• Welche Art von Korrelationsfunktion wird in <strong>de</strong>m vorliegen<strong>de</strong>n Versuch<br />
bestimmt?<br />
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7 Literatur:<br />
Die folgen<strong>de</strong> Liste wur<strong>de</strong> übernommen von<br />
http://www.olympusfluoview.com/books/in<strong>de</strong>x.html, Stand September 2011<br />
- Handbook of Biological Confocal Microscopy - James B. Pawley (editor),<br />
Publisher: Springer; 2nd edition (March 31, 1995) , ISBN: 0306448262<br />
- Confocal Microscopy for Biologists - Alan R. Hibbs, Springer; 1 edition<br />
(August 4, 2004), ISBN: 0306484684<br />
- Cell Biological Applications of Confocal Microscopy - Brian Matsumoto (editor),<br />
Aca<strong>de</strong>mic Press; 2 edition (December 24, 2002) , ISBN: 0125804458<br />
- Confocal Microscopy: Methods and Protocols - Stephen W. Paddock (editor),<br />
Humana Press; 1st edition (January 15, 1999) , ISBN: 0896035263<br />
- Confocal Laser Scanning Microscopy - Colin J. R. Sheppard and David M.<br />
Shotton, Springer; 1 edition (January 1997) , ISBN: 0387915141<br />
- Confocal and Two-Photon Microscopy: Foundations, Applications, and<br />
Advances - Alberto Diaspro (editor) Wiley-Liss; 1 edition (November 22,<br />
2001) , ISBN: 0471409200<br />
- Confocal Microscopy (Methods in Enzymology - Volume 307) - P. Michael<br />
Conn (editor), Aca<strong>de</strong>mic Press; 1 edition (September 7, 1999) , ISBN:<br />
0121822087<br />
- Principles of Three-Dimensional Imaging in Confocal Microscopes - Min Gu,<br />
Wspc (July 29, 1996) , ISBN: 9810225504<br />
- Three-Dimensional Confocal Microscopy: Volume Investigation of Biological<br />
Systems - John K. Stevens, Linda R. Mills, and Judy E. Trogadis (editors),<br />
Aca<strong>de</strong>mic Press; 1 edition (September 15, 1994) , ISBN: 0126683301<br />
- Confocal Scanning Optical Microscopy and Related Imaging Systems -<br />
Timothy R. Corle and Gordon S. Kino, Aca<strong>de</strong>mic Press; 1 edition (September<br />
12, 1996) , ISBN: 0124087507<br />
- Confocal Microscopy - Tony Wilson (editor), Aca<strong>de</strong>mic Press (November 11,<br />
1990) , ISBN: 0127572708<br />
- Selected Papers on Confocal Microscopy - Barry R. Masters and Brian J.<br />
Thompson (editors), SPIE Press (November 15, 1996) , ISBN: 0819423726<br />
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8 Gefährdungsbeurteilung <strong>de</strong>s Versuches<br />
Laserstrahlung kann potentiell schädlich für die Augen sein. Es sind die<br />
entsprechen<strong>de</strong>n Sicherheitsbestimmungen einzuhalten.<br />
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9 Tabellen für die Messwerte<br />
(A) räumliches Auflösungsvermögen<br />
#<br />
1<br />
2<br />
3<br />
4<br />
5<br />
6<br />
7<br />
8<br />
9<br />
10<br />
amp 1<br />
cts/5ms<br />
σ 1<br />
Pixel<br />
amp 2<br />
cts/5ms<br />
σ 2<br />
Pixel<br />
(B) Intensitätsfluktuationen, Autokorrelationfunktion<br />
# A B k β<br />
1 1<br />
2 1<br />
3 1<br />
4 1<br />
5 1<br />
6 1<br />
7 1<br />
8 1<br />
9 1<br />
10 1<br />
1<br />
1<br />
1<br />
1<br />
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