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Kommentiertes Vorlesungsverzeichnis Fachgebiet ...

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Anne-Kathrin Auel M.A.<br />

Tel: 0561/4506925, Büro: 804 - 5477<br />

e-mail: anne-kathrin.auel@uni-kassel.de<br />

Seminar:<br />

Totes Haus, fettes Haus…Das Haus in der zeitgenössischen Kunst<br />

Modulzuordnung: KuWi Modul I, V, VIII, IV<br />

Lehramt 1, Modu.2, Lehramt 2, Modul 3, Lehramt 3, Modul 4<br />

Zeit:<br />

freitags, 14h00 – 16h00<br />

Ort:<br />

SR 3140, SüB, 3. Stock<br />

Beginn: 26.10.2007<br />

Sprechstunde: nach Vereinbarung<br />

Über Generationen und Genres hinweg taucht das Haus als künstlerisches Motiv auf und führt<br />

immer wieder zu spannenden Arbeiten: Erwin Wurm zerstreicht Häuser auf dem „Butterbrot“,<br />

lässt sie in einem „Kuhfladen“ schmelzen oder fett werden. Wurms „Fat House“ gerät aus der<br />

Form und quillt, lediglich vom eigenen Dach begrenzt, zu allen Seiten. 1985 beginnt Gregor<br />

Schneider das neben der Bleigießerei seiner Eltern gelegene Haus in Rheydt umzubauen. In<br />

das Haus, an dem er über zwanzig Jahre arbeitet, baut er neue Wände und Räume hinein. Als<br />

„Totes Haus u r“ präsentiert Schneider seine Einbauten unter anderem auf der Biennale in<br />

Venedig.<br />

Thomas Hirschhorns „Two Families“ besteht aus dem Modell eines verwüsteten<br />

Doppelhauses, dessen Räume mit Kriegsfotos ausgestattet sind. Die Sichtungen in einem<br />

Nachlass mit Luftaufnahmen von Einzelhäusern führten Peter Piller zur<br />

Inventarisierungskatagorie der „schlafenden Häuser“. Jan Brokof, der vorwiegend mit<br />

Holzschnitten arbeitet, widmet sich dem ostdeutschen Plattenbau und präsentiert seine<br />

Hochhäuser zum Teil als Installationen. Louise Bourgeois erarbeitete verschiedene Versionen<br />

des Motivs Haus/Frau und nutzte für „Femme maison“ so unterschiedliche Medien wie<br />

Graphik und Skulptur. Mit ihrer Beton-Skulptur „House“ thematisiert Rachel Whiteread das<br />

alle Häuser kennzeichnende Spannungsverhältnis zwischen Innen und Außen sehr<br />

eindrücklich, indem sie den Innenraum zur Außenwand transformiert. Michael Sailstorfer<br />

installiert in einem Holzhaus einen Ofen, in dem das Haus verheizt wird oder stellt aus alten<br />

Wohnmobilen das Haus „Heimatlied“ her. Und auch in der documenta 12 waren<br />

Begegnungen mit verschiedenen Häusern möglich: Mary Kelly und Ray Barries „Multi-Story<br />

House“ hält Zitate zur Frauenbewegung fest und lädt den lesenden Betrachter zum Eintreten<br />

ein. Ai Weiwei verwendete für seine Skulptur „Template“ Türen und Fenster aus zerstörten<br />

Häusern der Ming- und Qing-Dynastie. Mit der Videoinstallation „Summer Camp“<br />

dokumentierte Yael Bartana den Wiederaufbau eines von israelischen Behörden zerstörten<br />

Hauses.<br />

Diesen und weiteren Kunstwerken, in denen dem Motiv des Hauses eine entscheidende Rolle<br />

zukommt, möchte sich das Seminar zuwenden und sich verschiedenen Vertretern<br />

zeitgenössischer Kunst und damit ganz unterschiedlichen Arbeitsweisen und Materialien<br />

widmen. Ausstellungskataloge wie „Home sweet home“, „HausSchau: das Haus in der Kunst“<br />

und „La casa, il corpo, il cuore“ sowie die beiden jüngst erschienenen Bände der Zeitschrift<br />

Kunstforum International „Die dritte Haut: Häuser I“ (Bd. 182, Oktober-November 2006) und<br />

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