Kommentiertes Vorlesungsverzeichnis Fachgebiet ...
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Prof. Dr. Kai-Uwe Hemken<br />
Tel: 804 - 5448<br />
e-mail:<br />
kai-uwe.hemken@uni-kassel.de<br />
Sprechstunde: nach Vereinbarung, Raum 3320<br />
Vorlesung:<br />
Kunst in der Postmoderne (Modul IV u. VIII)<br />
Zeit:<br />
donnerstags, 14h00 – 16h00<br />
Ort:<br />
Hörsaal, KhS, NoB<br />
Beginn: 25.10.2007<br />
Die Postmoderne gilt als eine empfindsame Bruchstelle in der Kulturentwicklung des 20.<br />
Jahrhunderts und mithin der Moderne insgesamt. Aus dem Blickwinkel der Moderne wird die<br />
Postmoderne gar als Verabschiedung jener Utopien verstanden, die seit 1800 unter dem<br />
Etikett Moderne (rationale Durchdringung aller Lebenssphären mit Blick auf eine allgemeine<br />
Verbesserung der Lebensqualität) entworfen und entfaltet worden sind. Zugleich ist der<br />
Begriff ‚Postmoderne‘ eine schillernde Größe, deren inflationärer Gebrauch mit<br />
Schreckensmeldungen verbunden wird: Sinnverlust, Autorverlust, Verlust der Verbindlichkeit<br />
von Zeichensystemen und stattdessen Kriterienlosigkeit, Sphärendiffusion und Beliebigkeit.<br />
Letztlich kann die Postmoderne jedoch als eine kritische Reflexion über die bisherige<br />
Interpretation der Moderne gelesen werden. Der gemeinsame Nenner beinahe all jener<br />
Positionen (Baudrillard, Lyotard, Welsch, Bürger, Scheer u.a.), die sich kritisch mit der<br />
Moderne aus philosophisch-kultureller Sicht auseinandergesetzt haben, lässt verkürzend mit<br />
folgenden drei Kategorien benennen: 1. Kritik der Medialität, 2. Kritik der Rationalität, 3.<br />
Kritik der Totalität.<br />
Diesen geistesgeschichtlichen Hintergrund bedenkend, werden in der geplanten Vorlesung die<br />
verschiedenen künstlerischen Ausdrucksformen und Konzepte der Kunst erläutert. Ist die<br />
Postmoderne in den USA schon seit den 60er Jahren virulent, so werden die genannten<br />
Problemfelder in Europa erst in den 80er Jahren offenkundig. Im Zentrum der Ausführungen<br />
wird daher die Kunstentwicklung in Deutschland der letzten 25 Jahre stehen. Denn die in den<br />
80er Jahren in der Kunst aufgeworfenen Sinnfelder sind bis heute zu beobachten, auch wenn<br />
diese eine andere Nuancierung und Ästhetik beispielsweise in der Neue Medien-Kunst<br />
aufweisen: Neuen Wilden, Katharina Sieverding, Marcel Odenbach, Klaus vom Bruch,<br />
Gerhard Merz, Olaf Metzel, Bernhard Prinz, Becher-Schüler, Jeff Wall, Cindy Sherman, Bill<br />
Seaman, Jenny Holzer, Tony Oursler, Bill Viola, Gary Hill, Barbara Kruger, Jürgen Klauke,<br />
Neo Rauch, Daniel Richter, Leipziger Malerschule u.a.<br />
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