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Kommentiertes Vorlesungsverzeichnis Fachgebiet ...

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<strong>Kommentiertes</strong><br />

<strong>Vorlesungsverzeichnis</strong><br />

<strong>Fachgebiet</strong> Kunstwissenschaft<br />

Kunsthochschule Kassel<br />

Wintersemester2007/2008<br />

Beginn und Ende der Lehrveranstaltungen:<br />

15. Oktober 2007 bis 08. Februar 2008


2<br />

Prof. Dr. Kai-Uwe Hemken<br />

Tel: 804 - 5448<br />

e-mail:<br />

kai-uwe.hemken@uni-kassel.de<br />

Sprechstunde: nach Vereinbarung, Raum 3320<br />

Vorlesung:<br />

Kunst in der Postmoderne (Modul IV u. VIII)<br />

Zeit:<br />

donnerstags, 14h00 – 16h00<br />

Ort:<br />

Hörsaal, KhS, NoB<br />

Beginn: 25.10.2007<br />

Die Postmoderne gilt als eine empfindsame Bruchstelle in der Kulturentwicklung des 20.<br />

Jahrhunderts und mithin der Moderne insgesamt. Aus dem Blickwinkel der Moderne wird die<br />

Postmoderne gar als Verabschiedung jener Utopien verstanden, die seit 1800 unter dem<br />

Etikett Moderne (rationale Durchdringung aller Lebenssphären mit Blick auf eine allgemeine<br />

Verbesserung der Lebensqualität) entworfen und entfaltet worden sind. Zugleich ist der<br />

Begriff ‚Postmoderne‘ eine schillernde Größe, deren inflationärer Gebrauch mit<br />

Schreckensmeldungen verbunden wird: Sinnverlust, Autorverlust, Verlust der Verbindlichkeit<br />

von Zeichensystemen und stattdessen Kriterienlosigkeit, Sphärendiffusion und Beliebigkeit.<br />

Letztlich kann die Postmoderne jedoch als eine kritische Reflexion über die bisherige<br />

Interpretation der Moderne gelesen werden. Der gemeinsame Nenner beinahe all jener<br />

Positionen (Baudrillard, Lyotard, Welsch, Bürger, Scheer u.a.), die sich kritisch mit der<br />

Moderne aus philosophisch-kultureller Sicht auseinandergesetzt haben, lässt verkürzend mit<br />

folgenden drei Kategorien benennen: 1. Kritik der Medialität, 2. Kritik der Rationalität, 3.<br />

Kritik der Totalität.<br />

Diesen geistesgeschichtlichen Hintergrund bedenkend, werden in der geplanten Vorlesung die<br />

verschiedenen künstlerischen Ausdrucksformen und Konzepte der Kunst erläutert. Ist die<br />

Postmoderne in den USA schon seit den 60er Jahren virulent, so werden die genannten<br />

Problemfelder in Europa erst in den 80er Jahren offenkundig. Im Zentrum der Ausführungen<br />

wird daher die Kunstentwicklung in Deutschland der letzten 25 Jahre stehen. Denn die in den<br />

80er Jahren in der Kunst aufgeworfenen Sinnfelder sind bis heute zu beobachten, auch wenn<br />

diese eine andere Nuancierung und Ästhetik beispielsweise in der Neue Medien-Kunst<br />

aufweisen: Neuen Wilden, Katharina Sieverding, Marcel Odenbach, Klaus vom Bruch,<br />

Gerhard Merz, Olaf Metzel, Bernhard Prinz, Becher-Schüler, Jeff Wall, Cindy Sherman, Bill<br />

Seaman, Jenny Holzer, Tony Oursler, Bill Viola, Gary Hill, Barbara Kruger, Jürgen Klauke,<br />

Neo Rauch, Daniel Richter, Leipziger Malerschule u.a.<br />

2


3<br />

Prof. Dr. Kai-Uwe Hemken / Dr. Thomas Wiegand<br />

Tel: 804 - 5448<br />

e-mail:<br />

kai-uwe.hemken@uni-kassel.de<br />

Sprechstunde: nach Vereinbarung, Raum 3320<br />

Projektseminar:<br />

Zeit:<br />

Ort:<br />

Beginn:<br />

Museumspraxis (Modul: XII)<br />

freitags, 10h00 – 12h00<br />

SR 3140, SüB, 3. Stock<br />

Ein erster Termin wird noch bekannt gegeben!<br />

Seit geraumer Zeit ist das Museum als traditionelle Bildungsstätte kritisch diskutiert worden.<br />

Die Kommerzialisierung des Museums im Zuge einer omnipräsenten Eventkultur und den<br />

Wunschvorstellungen der Politik nach Effizienz und Repräsentation lässt über die Aufgaben<br />

und die gesellschaftliche Relevanz des Musentempels öffentlich nachdenken. Das Berufsbild<br />

des/r Kunsthistorikers/in ist hiervon nicht wenig betroffen, so dass eine Erörterung des<br />

Arbeitsplatzes ‘Museum’ im geplanten Seminar ebenso notwendig ist wie das Kennenlernen<br />

der traditionellen Tätigkeiten auf diesem Felde. Es ist daher vorgesehen, einen Kernbereich<br />

der musealen Arbeitspraxis kennenzulernen: (computergestützte) Inventarisierung von<br />

Kunstwerken, konservatorische Betreuung, forschende Erschließung, Verfassen von<br />

Kurztexten.<br />

Inventarisiert wird die Lehrsammlung künstlerischer Fotografie aus dem Besitz der<br />

Hochschulbibliothek.<br />

Teilnahmevoraussetzung ist die Übernahme von mehreren Objektbeschreibungen, die in eine<br />

Datenbank eingepflegt werden können.<br />

Das Seminar ist auf 15 Teilnehmer beschränkt. Anmeldung bei Herrn Wiegand:<br />

th.wiegand@online.de<br />

3


4<br />

Prof. Dr. Kai-Uwe Hemken<br />

Tel: 804 - 5448<br />

e-mail:<br />

kai-uwe.hemken@uni-kassel.de<br />

Sprechstunde: nach Vereinbarung, Raum 3320<br />

Seminar:<br />

Kunst im 19. Jahrhundert (Modul I u. IV)<br />

Zeit:<br />

mittwochs, 10h00 – 12h00<br />

Ort:<br />

SR 3140, SüB, 3. Stock<br />

Beginn: 24.10.2007<br />

Das 19. Jahrhundert ist durch eine Vielfalt künstlerischer Richtungen gekennzeichnet. Die<br />

kulturellen und gesamtgesellschaftlichen Umwälzungen hinterließen ihre Spuren in der<br />

damaligen ‘Kunstszene’. Die Etablierung der Kunstkritik, die Erfindung der Kunstvereine und<br />

die Einrichtung von Museen stellen die für uns selbstverständlichen aber zeitgenössisch<br />

empfindsamen (institutionellen) Veränderungen dar. Die Kunstlandschaft Europas ist von<br />

einer Mannigfaltigkeit der Stile und Programme geprägt, die in Deutschland vom Biedermeier<br />

und von der deutsche Romantik über die Düsseldorfer Malerschule und den Leibl-Kreis bis<br />

zum deutschen Impressionismus reicht. Dieses lebendige bis ‘neurasthenische’ Zeitalter kann<br />

auf dem Felde der bildenden Kunst nicht komplett erschlossen werden. Vielmehr sei ein<br />

Überblick gewagt, der in exemplarischen Analysen die Kernzonen der Kunstentwicklung<br />

darlegen will. Neben einem Durchdeklinieren der Richtungen, Konzepte und ästhetischen<br />

Programme aller Gattungen sollen zeitgenössische Fragenstellen thematisiert werden:<br />

Künstlerindividuum, Akademiekritik, Kunst und Wissenschaft, Spiritualismen,<br />

Psychologismen und Medienkonkurrenzen. Liegt der Schwerpunkt des Seminars auch bei der<br />

Malerei, so werden die anderen Gattungen keinesfalls vernachlässigt: Franz. und deutscher<br />

Klassizismus, deutsche Romantik (kath./protest.), Biedermeier, Düsseldorfer Malerschule,<br />

Leibl-Kreis, franz. und deutscher Impressionismus, Pointillismus, Symbolismus, Jugendstil<br />

sowie Einzelpositionen (A. v. Menzel, H. v. Marées, G. Courbet, C. Claudel, A. Rodin, E.<br />

Delacroix, F. Millet, W. Turner, J. Constable, P. Cézanne, V. v. Gogh, E. Munch u.a.)<br />

4


5<br />

Prof. Dr. Kai-Uwe Hemken<br />

Tel: 804 - 5448<br />

e-mail:<br />

kai-uwe.hemken@uni-kassel.de<br />

Sprechstunde: nach Vereinbarung, Raum 3320<br />

Hauptseminar:<br />

Ästhetik und Produktion (Modul VII u. VIII)<br />

Zeit: dienstags, 14h00 -16h00<br />

Ort:<br />

SR 3140, SüB, 3. Stock<br />

Beginn: 23.10.2007<br />

Nicht nur in der modernen Industriegesellschaft ist der Arbeitsbegriff ein kontrovers<br />

diskutiertes Themenfeld. In Sphäre der Kunst erfährt der Arbeitsbegriff in Anlehnung und<br />

Ablehnung zur modernen Industrieproduktion eine nicht geringe Aufladung, wird hier doch<br />

die Einseitigkeit eines rein auf Effizienz ausgerichteten Arbeitsbegriffs allzu deutlich. Das<br />

Wandlungspotential der Arbeitsformen und mithin des Arbeitsbegriffs ist allerdings weitaus<br />

höher, als dass dies den Anschein macht, wie die Entwicklung der Arbeitstypen vom<br />

Handwerk über die Industrieproduktion bis zur reinen Gestaltung/Steuerung von Prozessen<br />

quantitativ wie qualitativ aufzeigt. Überschaut man die über Jahrhunderte andauernde<br />

Geschichte des Arbeits- und Produktionsbegriffs, so zeigen sich folgende stets<br />

wiederkehrende Parameter: Natur, Gott, Mensch, Mensch. In diesem argumentativen<br />

Spannungsfeld treten die künstlerische Tätigkeit und deren ästhetische Hervorbringungen als<br />

besondere Austragungsorte von Disputen und Positionsmarkierungen auf, die den Künstler als<br />

göttliches Schöpferindividuum, als Genie, als Verursacher von Imaginationsstimulanzen, als<br />

Aufklärer u.ä. deklariert. Dieser theoretische Reflex soll als Orientierung dienen, werden in<br />

dem geplanten Seminar verschiedene Beispiele der künstlerischen Arbeit in der modernen<br />

Kunst beleuchtet. Anhand von Objektanalysen, Filmdokumenten und textlich/bildlichen<br />

Zeugnissen sollen die Arbeitsweisen, Konzepte und letztlich das Selbstverständnis moderner<br />

Kunst in Autonomie und Grenzauflösung zur Gesellschaft ergründet werden.<br />

Kolloquium für Examenskandidaten<br />

Termin und Ort wird noch bekannt gegeben!<br />

5


6<br />

Prof. Dr. Stefan Majetschak<br />

Tel.: 804-5328<br />

Fax: 804-5446<br />

e-mail: stefan.majetschak@uni-kassel.de<br />

Seminar: Ludwig Wittgenstein, Bemerkungen über die Grundlagen der Mathematik<br />

(Studiengang B.A./M.A. „Philosophie“ Modul: wahlfrei)<br />

Zeit:<br />

mittwochs, 12h00 – 14h00<br />

Ort: Arnold-Bode-Str. 2, Raum 0402<br />

Beginn: 24.10.2007<br />

Sprechstunde: donnerstags, 10h00 – 12h00, Raum 3210, SüB, 3. Stock<br />

Logischen und mathematischen Regeln und Gesetzen billigen wir gewöhnlich einen<br />

besonderen Status zu, der sich von demjenigen anderer Regel- oder Gesetzestypen<br />

(Spielregeln im Sport, Regeln der Ethik, Gesetzen der Straßenverkehrsordnung usw.)<br />

kategorial unterscheidet. Logische und mathematische Gesetze − so sagen wir − gelten<br />

universal und absolut. Sie können nicht beliebig verändert oder gar suspendiert werden, denn<br />

die sprichwörtliche „Härte“ des logischen oder mathematischen „Muß“ duldet weder<br />

Ausnahmen noch Abweichungen von unseren übereinstimmend geteilten Standards eines<br />

regelkonformen Vorgehens. Worauf basiert freilich die strenge Geltung solcher Regeln?<br />

Bilden Logik und Mathematik „ewige Wahrheiten“, Strukturen der Realität oder etwas<br />

sonstwie dem subjektiven Denken objektiv und verbindlich Vorgegebenes ab, oder wie ist<br />

ihre Geltung sonst zu erklären?<br />

Ludwig Wittgenstein hat sich dieser philosophisch zentralen Frage insbesondere in<br />

Überlegungen der Jahre 1937 bis 1944 gestellt, die unter dem Titel Bemerkungen über die<br />

Grundlagen der Mathematik (BGM) veröffentlicht worden sind. In diesen Bemerkungen hat<br />

er teils überraschende, teils provozierende Antworten auf sie gegeben, die für die Theorie<br />

menschlicher Rationalität weitreichende Konsequenzen nach sich ziehen.<br />

Im Laufe des Seminars sollen Grundzüge von Wittgensteins Überlegungen in Form einer<br />

gemeinsamen Lektüre − mindestens − des ersten Teils der BGM (§§ 1–171) erarbeitet<br />

werden. Da Wittgenstein in diesen Paragraphen viele Gedankenmotive aufnimmt, die sich<br />

auch in den Philosophischen Untersuchungen (PU) finden, sind Vorkenntnisse der PU bei den<br />

Teilnehmern erwünscht.<br />

Der zu behandelnde Text ist in einer Taschenbuchausgabe verfügbar:<br />

Ludwig Wittgenstein, Bemerkungen über die Grundlagen der Mathematik, Werkausgabe Bd.<br />

6, Frankfurt am Main 1984 ff.<br />

Zur Einführung in die Thematik sowie zur seminarbegleitenden Lektüre ist zu empfehlen:<br />

Esther Ramharter, Anja Weiberg, „Die Härte des Logischen Muß“. Wittgensteins<br />

Bemerkungen über die Grundlagen der Mathematik, Berlin 2006.<br />

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7<br />

Prof. Dr. Stefan Majetschak<br />

Tel.: 804-5328<br />

Fax: 804-5446<br />

e-mail: stefan.majetschak@uni-kassel.de<br />

Seminar: Das Erhabene und die Kunst.<br />

Ausgewählte Texte und Beispiele von Edmund Burke und Caspar David Friedrich bis<br />

Jean-François Lyotard und Barnett Newman<br />

(Studiengang B.A. „Kunstwissenschaft“ und B.A./M.A. „Philosophie“ Modul: Ästhetik und<br />

Kunsttheorie)<br />

Zeit:<br />

donnerstags, 11h00 – 13h00<br />

Ort:<br />

Seminarraum Südbau der KHS, III. Stock<br />

Beginn: 25.10.2007<br />

Sprechstunde: donnerstags, 10h00 – 12h00, Raum 3210, SüB, 3. Stock<br />

Für die klassischen Ästhetikentwürfe des späten 18. und frühen 19. Jahrhunderts stellte die<br />

Erfahrung des „Erhabenen“ − d.h. die Erfahrung von etwas, das dem Betrachter in seiner<br />

unfaßbaren Übergröße oder Übermacht Respekt und Ehrfurcht abnötigt − einen neben der<br />

Erfahrung des Schönen eigenständigen Typus der ästhetischen Erfahrung dar. In den<br />

einflußreichsten Ästhetiken des 20. Jahrhunderts wurde der Begriff des „Erhabenen“ freilich<br />

kaum mehr beachtet. Erst in den achtziger Jahren des Jahrhunderts erlebte er eine kurze<br />

Renaissance, die durch Schriften des 1998 verstorbenen französischen Philosophen Jean-<br />

François Lyotard ausgelöst wurde, der ihn für eine Deutung der Kunst der Moderne fruchtbar<br />

zu machen versuchte. Gestützt auf das künstlerische Œuvre sowie theoretische Äußerungen<br />

des amerikanischen Malers Barnett Newman vertrat Lyotard nämlich die These, daß der<br />

Entwicklung der Kunst der Moderne, wie sie sich seit ca. der Mitte des 19. Jahrhunderts bis<br />

zur Gegenwart entwickelte, nicht so sehr eine Ästhetik des Schönen, sondern vielmehr eine<br />

Ästhetik des Erhabenen zugrunde gelegen habe.<br />

Das Seminar verfolgt das Ziel, Hauptstationen der Ästhetik des Erhabenen von Burke bis<br />

Lyotard anhand kurzer Textauszüge zu rekonstruieren und im Blick auf Beispiele der<br />

Bildenden Kunst zu erörtern. Das Seminarprogramm wird in der ersten Sitzung vorgestellt.<br />

Die prinzipielle Bereitschaft zur Übernahme eines Kurzreferats wird bei den Teilnehmern<br />

vorausgesetzt.<br />

7


8<br />

Prof. Dr. Stefan Majetschak<br />

Tel.: 804-5328<br />

Fax: 804-5446<br />

e-mail: stefan.majetschak@uni-kassel.de<br />

Seminar: Das Bewußte und das Unbewußte. Eine Freud-Lektüre in philosophischer<br />

Perspektive<br />

(Studiengang B.A. „Kunstwissenschaft“ und B.A./M.A. „Philosophie“ Modul: Kultur ,<br />

Sprache, Kommunikation)<br />

Zeit:<br />

donnerstags, 14h00 – 16h00<br />

Ort:<br />

Seminarraum Südbau der KHS, III. Stock<br />

Beginn: 25.10.2007<br />

Sprechstunde: donnerstags, 10h00 – 12h00, Raum 3210, SüB, 3. Stock<br />

Kaum eine Theorie des 20. Jahrhunderts hat eine ähnlich breite Wirkung gezeitigt wie Freuds<br />

Psychoanalyse. Auch in der Philosophie wurde sie in der Mitte des Jahrhunderts teilweise<br />

intensiv rezipiert, häufig freilich aus wissenschaftstheoretischer Sicht auch auf das schärfste<br />

kritisiert, weil sie einige ihrer Grundbegriffe, z.B. den zentralen Begriff des Unbewußten,<br />

weder empirisch auszuweisen noch gar philosophisch zu begründen vermöge. Sieht man von<br />

einigen »poststrukturalistischen« Freud-Rezeptionen in Frankreich ab, ist das philosophische<br />

Interesse an Freud in den letzten beiden Dekaden allerdings deutlich abgeklungen.<br />

Die angekündigte Lehrveranstaltung stellt den Versuch dar, mit einer neuen philosophischen<br />

Freud-Lektüre zu beginnen und neuerlich − vor dem Hintergrund heutiger Problemlagen −<br />

nach dem Begründungsstatus sowie dem Erklärungspotential der Freudschen Theorie zu<br />

fragen. Die Annäherung an Freud soll zunächst durch die gemeinsame Lektüre eines Textes<br />

erfolgen, mittels dessen Freud in der literarischen Form eines Dialogs einen im Text so<br />

genannten »Unparteiischen« (d.h. jemanden, der mit der Psychoanalyse unvertraut ist, doch<br />

ihr unvoreingenommen gegenübersteht) in die Grundgedanken der Psychoanalyse<br />

einzuführen versucht. Wenn die Zeit ausreicht, sollen weitere Freud-Texte entsprechend den<br />

Interessen der Seminarteilnehmer zur Diskussion kommen.<br />

Wir beginnen mit folgendem Text, der − da nicht allzu umfangreich und gut verständlich<br />

geschrieben − vor Semesterbeginn gelesen sein sollte: Sigmund Freud, „Die Frage der<br />

Laienanalyse. Unterredungen mit einem Unparteiischen“ (1926) in: ders., Studienausgabe,<br />

hrsg. v. Alexander Mitscherlich, Angela Richards, James Strachey, Ergänzungsband:<br />

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9<br />

Schriften zur Behandlungstechnik (Mithrsg. dieses Bd.s: Ilse Grubrich-Simitis), Frankfurt am<br />

Main 2000, S. 271 - 349<br />

Kolloquium für Examenskandidaten<br />

Do 17 – 19 und nach Vereinbarung, KHS, Raum 3210 (oder nach Vereinbarung)<br />

Beginn: 25.10.2007<br />

Das Kolloquium widmet sich der Besprechung aktueller philosophischer und künstlerischer<br />

Abschlußprojekte. Es soll ein Forum bieten, in dem die Teilnehmer entweder ihre eigenen<br />

Arbeiten oder aber diskussionsbedürftige Texte oder Positionen aus ihren Arbeitsfeldern zur<br />

kritischen Diskussion stellen können. Die Veranstaltung findet teilweise in den Arbeitsräumen<br />

der beteiligten Studierenden der künstlerischen Studiengänge statt. Teilnahme auf persönliche<br />

Einladung. Sofern gewünscht: Korrekturtermine nach Vereinbarung.<br />

Sprechstunde: Do 10 – 12, Südbau der KHS, R. 3210<br />

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10<br />

Dr. des. Gerald Geilert und Björn Hanssen, M.A.:<br />

Tel: Mobile: 0179 7955278 oder 804 - 5415<br />

e-mail: geilart@web.de<br />

(Module<br />

Seminar: Evolution und bewegte Bilder (Module: I, IV, VIII)<br />

Zeit:<br />

Montag 16-19 Uhr (14-tägig), Termine siehe unten!<br />

Ort:<br />

SR 3140, Südbau 3. St. KhS<br />

Sprechstunde: nach Vereinbarung, Raum 3210, SüB, 3. Stock<br />

Beginn: 22.10.2007<br />

Die Medien Film und Fernsehen haben unsere Lebenswelt umfassend verändert. Bilder und<br />

Bildsequenzen zirkulieren weltweit. Ereignisse sind auf der ganzen Welt gleichzeitig zu<br />

sehen. Dies gilt für terroristische Anschläge, Naturkatastrophen, aber auch für<br />

Veranstaltungen wie Fußball oder Rockkonzerte. Bei letzteren Ereignissen, die Menschen<br />

verbinden sollen, ist nicht zu vergessen, dass die User von Interfaces zunehmend isoliert und<br />

ruhiggestellt werden. Die modernen Kommunikationsmittel fördern somit nicht nur das<br />

Zusammenkommen, sondern zugleich die Separierung von Individuen.<br />

Wie sich unsere Wahrnehmung und Gefühlswelt durch bewegte Bilder verändert hat, ist<br />

Thema dieses Seminars. Die Evolutionspsychologen gehen davon aus, dass der heutige<br />

Mensch noch immer durch Verhaltensweisen geprägt ist, die er als Mammutjäger erlernte.<br />

Die Veranstaltung soll diese Position kritisch hinterfragen: Ob die optische Wahrnehmung<br />

relativ konstant geblieben oder einer ständigen Aktualisierung bzw. Modernisierung<br />

unterworfen ist, soll in diesem Seminar durch die Zusammenarbeit und Diskussion mit<br />

Psychologiestudenten geklärt werden. Daher geht dem kunstwissenschaftlichen immer ein<br />

psychologischer Teil voran.<br />

Termine:<br />

22.10.'07; 29.10.'07; 05.11.'07; 19.11.07; 03.12.'07; 17.12.'07; 07.01.'08; 21.01.08; 04.02.'08.<br />

10


11<br />

Prof. Dr. Ursula Panhans - Bühler<br />

Tel.: 804-5326<br />

Fax: 804-5445<br />

e-mail: ourspan@hotmail.com<br />

Sprechzeit: siehe Aushang an der Tür!<br />

Spiegel – Schatten - Masken. Vorlesung.<br />

Vorlesung<br />

Modulzuordnung: Modul I, IV, V<br />

Zeit:<br />

dienstags, 16h00 – 18h00<br />

Ort:<br />

Hörsaal, KhS<br />

Sprechstunde: mittwochs, 14h00 – 16h00, Raum 3205 Panhans-Bühler<br />

Beginn: 23.10.2007<br />

Die Beschäftigung mit, der Einsatz von und das Nachdenken über Spiegel, Schatten,<br />

Masken zieht sich durch die Kultur- und Kunstgeschichte, zunächst in ganz materialer<br />

Form, schließlich – aufgrund der Veränderung von künstlerischen und kulturellen<br />

Fragestellungen auch in ungewohnt metaphorischen Umgangsweisen. Spiegel,<br />

Schatten, Masken liegen zugleich in ihren Bedeutungsfeldern nahe beieinander,<br />

wenngleich diese nie eins werden. Auch diese Fragen hat die Kunst- und<br />

Kulturgeschichte auf unterschiedlichste Weise thematisiert. – Die Vorlesung wird<br />

versuchen, historisch einige der entscheidenden Wendepunkte im medialen Umgang<br />

mit diesen Instrumenten und Phänomenen herauszukristallisieren.<br />

11


12<br />

Prof. Dr. Ursula Panhans - Bühler<br />

Tel.: 804-5326<br />

Fax: 804-5445<br />

e-mail: ourspan@hotmail.com<br />

Sprechzeit: mittwochs, 14h00 – 16h00, Raum 3205 Panhans-Bühler<br />

Nach dem Mohnfeld – eine Nachlese zur documenta 12. Seminar.<br />

Modulzuordnung: Modul I, IV, VIII<br />

Zeit: freitags, 16h00 – 18h00,<br />

Ort:<br />

SR 3140, SüB 3. Stock<br />

Sprechstunde: mittwochs, 12h00 – 14h00, Raum 3205<br />

Beginn: 26.10.2007<br />

Die letzte documenta – 12 – hat in meinen Augen den Fragen, die Künstler mit ihren<br />

Werken an unsere Zeit richten, kaum Aufmerksamkeit geschenkt. Ob man von einer<br />

Beschädigung der Institution documenta und zugleich der Kunst sprechen kann, wenn<br />

sich kuratorisches Handeln derart vor die Werke selbst drängt, wird zu diskutieren<br />

sein. - Zugleich gab es aber auch die diesjährige Biennale di Venezia, die den<br />

Künstlern das Recht auf eigene Stellungsnahmen nicht verweigert hat.<br />

Das Seminar wird eine Rückblende auf frühere documenta-Konzepte, sowie auf die<br />

diesjährige Biennale di Venezia - und das Skulpturenprojekt Münster unternehmen,<br />

mit viel Stoff von diesen letzteren Ausstellungen.<br />

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13<br />

Prof. Dr. Ursula Panhans - Bühler<br />

Tel.: 804-5326<br />

Fax: 804-5445<br />

e-mail: ourspan@hotmail.com<br />

Sprechzeit: siehe Aushang an der Tür!<br />

Film in der Nachgeschichte zu Deleuze’s Zeitbild. Seminar.<br />

Modulzuordnung: Modul IV, V, VIII<br />

Zeit: dienstags, 19h00 – 21h00,<br />

Ort: Hörsaal, KhS (findet nicht statt am 27.11.2007)<br />

Sprechstunde: mittwochs, 14h00 – 16h00, Raum 3205<br />

Beginn: 23.10.2007<br />

Der loop wird im Allgemeinen als ein videotechnisches Verfahren, wenngleich mit<br />

künstlerischer Absicht, interpretiert. Einen symbolischen loop der einen<br />

situationistischen Stillstand betreibt oder diagnostiziert, hat Gilles Deleuze in seiner<br />

Analyse” Cinéma: Temp” unter Rückgriff auf den Bergson’schen Zeitkegel analysiert.<br />

Deleuze’ Constat liegt nun schon fast 30 Jahre zurück. Was hat sich inzwischen<br />

geändert? Hat sich überhaupt was geändert, oder ist es Bedinung dieser Analyse, daß<br />

man dem Zeitkegel nicht entkommt? Das Seminar möchte einige Filme vorstellen, die<br />

sich diesem kulturellen Syndrom widmen, auch wenn sie nicht auf theoretische<br />

Reflexionen hierfür zurückgegriffen haben.<br />

13


14<br />

Prof. Dr. Ursula Panhans - Bühler<br />

Tel.: 804-5326<br />

Fax: 804-5445<br />

e-mail: ourspan@hotmail.com<br />

Sprechzeit: siehe Aushang an der Tür!<br />

Aktuelle Ausstellungen in und um Kassel. Seminar mit Exkursionen.<br />

Vorbesprechung am 26.10.2007, Freitag, 12h00 – 14h00, SR 3140, SüB, III. Stock<br />

Modulzuordnung: Modul 1, IV, V, VIII<br />

Das Fridericianum wird – nach der documenta12 – nicht so bald seine<br />

Ausstellungstätigkeit wiederaufnehmen. Wir werden also auf andere Orte ausweichen<br />

müssen. Exkursionen nach Düsseldorf, Hannover, Frankfurt, Wolfsburg und Goslar<br />

sind geplant und werden rechtzeitig angekündigt werden. Die Kosten wollen wir –<br />

angesichts der Studiengebührenbelastung – möglichst gering halten.<br />

14


15<br />

Prof. Dr. Ursula Panhans - Bühler<br />

Tel.: 804-5326<br />

Fax: 804-5445<br />

e-mail: ourspan@hotmail.com<br />

Sprechzeit: siehe Aushang an der Tür!<br />

Aktuelle Magisterarbeiten und Promotionen.<br />

Seminar als Wochenend-Blockveranstaltung.<br />

Termin: Anfang WS 2007/2008 (wird noch bekannt gegeben)<br />

Das Wochenend-Blockseminar dient vor allem auch der Kommunikation der<br />

Studenten, die an einer Abschlußarbeit arbeiten, damit diese nicht nur zuhause vor<br />

ihrem Computer sitzen. Außerdem sind natürlich alle an diesem Austausch von Ideen<br />

Interessierten, auch wenn sie noch nicht in der Abschlußphase sind, herzlich<br />

willkommen.<br />

Mappen- und Projektbesprechungen für alle Studieneinrichtungen<br />

Zeit:<br />

Ort:<br />

Sprechstunde:<br />

mittwochs, 16h00 – 21h00<br />

Raum 3205 Panhans-Bühler<br />

mittwochs, 14h00 – 16h00, Raum 3205, SüB, III. Stock<br />

Zettel , wo man sich jeweils eintragen kann, hängen wieder an der Tür von Raum 3205 und<br />

werden wöchentlich erneuert.<br />

15


16<br />

Anne-Kathrin Auel M.A.<br />

Tel: 0561/4506925, Büro: 804 - 5477<br />

e-mail: anne-kathrin.auel@uni-kassel.de<br />

Seminar:<br />

Totes Haus, fettes Haus…Das Haus in der zeitgenössischen Kunst<br />

Modulzuordnung: KuWi Modul I, V, VIII, IV<br />

Lehramt 1, Modu.2, Lehramt 2, Modul 3, Lehramt 3, Modul 4<br />

Zeit:<br />

freitags, 14h00 – 16h00<br />

Ort:<br />

SR 3140, SüB, 3. Stock<br />

Beginn: 26.10.2007<br />

Sprechstunde: nach Vereinbarung<br />

Über Generationen und Genres hinweg taucht das Haus als künstlerisches Motiv auf und führt<br />

immer wieder zu spannenden Arbeiten: Erwin Wurm zerstreicht Häuser auf dem „Butterbrot“,<br />

lässt sie in einem „Kuhfladen“ schmelzen oder fett werden. Wurms „Fat House“ gerät aus der<br />

Form und quillt, lediglich vom eigenen Dach begrenzt, zu allen Seiten. 1985 beginnt Gregor<br />

Schneider das neben der Bleigießerei seiner Eltern gelegene Haus in Rheydt umzubauen. In<br />

das Haus, an dem er über zwanzig Jahre arbeitet, baut er neue Wände und Räume hinein. Als<br />

„Totes Haus u r“ präsentiert Schneider seine Einbauten unter anderem auf der Biennale in<br />

Venedig.<br />

Thomas Hirschhorns „Two Families“ besteht aus dem Modell eines verwüsteten<br />

Doppelhauses, dessen Räume mit Kriegsfotos ausgestattet sind. Die Sichtungen in einem<br />

Nachlass mit Luftaufnahmen von Einzelhäusern führten Peter Piller zur<br />

Inventarisierungskatagorie der „schlafenden Häuser“. Jan Brokof, der vorwiegend mit<br />

Holzschnitten arbeitet, widmet sich dem ostdeutschen Plattenbau und präsentiert seine<br />

Hochhäuser zum Teil als Installationen. Louise Bourgeois erarbeitete verschiedene Versionen<br />

des Motivs Haus/Frau und nutzte für „Femme maison“ so unterschiedliche Medien wie<br />

Graphik und Skulptur. Mit ihrer Beton-Skulptur „House“ thematisiert Rachel Whiteread das<br />

alle Häuser kennzeichnende Spannungsverhältnis zwischen Innen und Außen sehr<br />

eindrücklich, indem sie den Innenraum zur Außenwand transformiert. Michael Sailstorfer<br />

installiert in einem Holzhaus einen Ofen, in dem das Haus verheizt wird oder stellt aus alten<br />

Wohnmobilen das Haus „Heimatlied“ her. Und auch in der documenta 12 waren<br />

Begegnungen mit verschiedenen Häusern möglich: Mary Kelly und Ray Barries „Multi-Story<br />

House“ hält Zitate zur Frauenbewegung fest und lädt den lesenden Betrachter zum Eintreten<br />

ein. Ai Weiwei verwendete für seine Skulptur „Template“ Türen und Fenster aus zerstörten<br />

Häusern der Ming- und Qing-Dynastie. Mit der Videoinstallation „Summer Camp“<br />

dokumentierte Yael Bartana den Wiederaufbau eines von israelischen Behörden zerstörten<br />

Hauses.<br />

Diesen und weiteren Kunstwerken, in denen dem Motiv des Hauses eine entscheidende Rolle<br />

zukommt, möchte sich das Seminar zuwenden und sich verschiedenen Vertretern<br />

zeitgenössischer Kunst und damit ganz unterschiedlichen Arbeitsweisen und Materialien<br />

widmen. Ausstellungskataloge wie „Home sweet home“, „HausSchau: das Haus in der Kunst“<br />

und „La casa, il corpo, il cuore“ sowie die beiden jüngst erschienenen Bände der Zeitschrift<br />

Kunstforum International „Die dritte Haut: Häuser I“ (Bd. 182, Oktober-November 2006) und<br />

16


17<br />

„Der Geist der Schwelle. Häuser II“ (Bd. 184, März-April 2007) bieten dafür eine hilfreiche<br />

Basis.<br />

17


18<br />

Tina Strippel M.A.<br />

Tel: 0561/8905632<br />

Fax: 804 - 5445<br />

e-mail: tina-strippel@gmx.de<br />

Seminar:<br />

Kollaborationen und Grenzen der Partizipation<br />

Modulzuordnung: KuWi Module I, IV,VII<br />

Lehramt 1, Modul 2<br />

Lehramt 2, Modul 3<br />

Lehramt 3, Modul 4<br />

Zeit:<br />

montags 14h00 – 16h00<br />

Ort:<br />

SR 3140, SüB, 3. Stock<br />

Beginn: 22.10.2007<br />

Sprechstunde: nach Vereinbarung<br />

Künstlerische Projekte, die auf einer Zusammenarbeit mit so genannten Teilöffentlichkeiten<br />

basieren, d.h. mit Gruppen von Leuten, die mit Kunst zunächst einmal nichts zu tun haben,<br />

aber bestimmte gemeinsame Kriterien erfüllen, werden als Kollaborationen bezeichnet. Der<br />

Begriff Kollaboration im neutralen Sinn von Zusammenarbeit ist im kulturellen Bereich aus<br />

dem Englischen übernommen worden; im deutschen Sprachgebrauch ist er im Gegensatz zu<br />

dem Begriff der Kooperation herkömmlich negativ konnotiert, bezeichnet er doch die<br />

Zusammenarbeit mit dem Feind, etwa die der französischen Helfer der NS-Besatzung.<br />

Im Kunstkontext wird diese Ambivalenz als leichte Provokation benutzt; der Begriff steht<br />

also auch für das Eindringen eines „Dilettanten“ - des Künstlers - in ihm fremde<br />

Zusammenhänge, mit der Hoffnung auf produktive Reibung an gesellschaftlichen Realitäten.<br />

So bestand beispielsweise die Arbeit von Jeremy Deller für die Skulptur Projekte Münster im<br />

vergangenen Sommer darin, den zahlreichen Laubenkolonien in Münster das Führen einer<br />

Chronik aufzuerlegen und Taschentuchbaum-Samen zu verteilen, die innerhalb der<br />

kommenden 10 Jahre - bis zu den nächsten Skulptur Projekten - zu blühenden Bäumen<br />

herangezogen werden sollen. Während das Konzept mit wenigen Worten umrissen ist, spielt<br />

sich das Wesentliche der künstlerischen Arbeit, die persönliche Auseinandersetzung des<br />

Künstlers mit den Hobbygärtnern in den zwei repräsentativ ausgewählten Vereinen, für die<br />

Wahrnehmung der kunstinteressierten Besucher in Münster weitgehend unsichtbar ab. Im<br />

Moment der Enttäuschung der Erwartung stellt sich unmittelbar die Frage nach der<br />

Dokumentation der Arbeit, gewissermaßen als Trost für die, die nicht dabei sein dürfen, ein.<br />

Die documenta 12 wartete gleich mit einer ganzen Reihe von Arbeiten auf, die für die<br />

Ausstellungsbesucher „nur“ in Form einer - oft spärlichen - Dokumentation zu erfahren<br />

waren. Der Fokus der Einbeziehung scheint sich damit vom Ausstellungspublikum auf eine<br />

kunstferne Öffentlichkeit verschoben zu haben; möglicherweise geht es aber auch darum, ein<br />

vielleicht zu routiniertes Publikum auszuschließen.<br />

Im Seminar soll anhand ausgewählter Beispiele über Wahrnehmbarkeit, die Frage der<br />

Dokumentation und die Grenzen partizipativer künstlerischer Arbeiten diskutiert werden.<br />

Damit schließt sich das Seminar an das im vergangenen Semester stattgefundene an, die<br />

Teilnahme an letzterem ist jedoch keine Voraussetzung.<br />

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19<br />

Dr. Alexander Braun (Lehrauftrag)<br />

„Kunstkritik als erweiterte Rezeptionsästhetik“<br />

Alle Hinweise und Erläuterungen zu dieser Lehrveranstaltung entnehmen Sie bitte unserem<br />

Info Brett im Studiengang 3. Stock, SüB, KhS<br />

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20<br />

PD Dr. Gabriele Huber<br />

„Der Teufel – das Böse. Untersuchungen zu einer schillernden Gestalt in Bild, Literatur,<br />

Film etc.“<br />

Mephistopheles, Satan, Lucifer, wie die Namen des "Gott-sei-bei-uns" u.a. lauten, bewegt<br />

sich zwischen Bösen, das doch lediglich das Gute zum Ziel hat (Mephistopheles), dem<br />

Ankläger Gottes ("Satanas") und dem Lichtträger "Lucifer" schwankend hin und her, sowie<br />

dem armen geprellten Teufel, den die Menschen stets überlisten.<br />

Das Seminar sollte diesen unterschiedlichen Aspekten des Bösen/Komischen nachgehen, sie<br />

in den unterschiedlichen Künsten analysieren und diskutieren.<br />

Hat der arme mittelalterliche Teufel etwas mit den diabolischeren Figuren späterer Jahrzehnte<br />

zu tun und/oder ist die jeweils dominante Figur nur über Ihre Zeit zu verstehen.<br />

Ist der Teufel wirklich böse?<br />

Eine erste Vorbesprechung findet am Sonntag, den 28. Oktober 2007, 14h00 im SR<br />

Kunstwissenschaft statt. Es folgen Blöcke im Dez., Januar, Februar.<br />

Eine Literaturliste folgt.<br />

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21<br />

Dirk Pörschmann M.A.<br />

Tel.: 0561/804 - 5372<br />

e-Mail: dirk.poerschmann@gmx.de<br />

Sprechstunde: nach Vereinbarung<br />

Seminar Abstraktion als Paradigma der Kunst nach 1945<br />

Module Kunstpädagogik: L1 (Modul 2), L2 (Modul 3), L3 (Modul 4)<br />

Module: Kunstwissenschaft: I, IV, VIII<br />

Zeit:<br />

mittwochs, 14h00 – 18h00, 14-tägig<br />

Ort:<br />

SR 3140, SüB, 3. Stock, KhS<br />

Beginn: 24.10.2007<br />

Abstraktion als Paradigma der Kunst nach 1945<br />

Nach den Schrecken und der Barbarei des Zweiten Weltkrieges ist die Kunst geprägt von der<br />

Abstraktion als künstlerischem Mittel. Bis in die 1960er Jahre kann man die Abstraktion<br />

geradezu als Paradigma bezeichnen, so stark hat sie die verschiedenen Strömungen der Kunst<br />

durchzogen. In Frankreich entsteht der sich über ganz Europa ausbreitende Tachismus, in den<br />

USA entwickelt sich der Abstrakte Expressionismus, der starken Einfluss auf die<br />

internationale Kunstszene ausübte. Nach der informellen Kunst, die stark von der Vorstellung<br />

geprägt war, dass der Künstler seinen Ausdruck unmittelbar mit spontan-gestischen<br />

Handlungen finden muss, beginnt ab den späten 1950er Jahren eine gegensätzliche<br />

Entwicklung hin zur Anonymisierung der künstlerischen Handschrift, die jedoch immer noch<br />

das Mittel der Abstraktion nutzt: so etwa bei ZERO, in der Op Art oder auch in der Minimal<br />

Art.<br />

Nach einem kunsthistorischen Rückblick in die Zeit der klassischen Moderne, also zu den<br />

Grundlagen der abstrakten Kunst, soll in diesem Seminar die Frage im Vordergrund stehen,<br />

wie sich das künstlerische Mittel der Abstraktion nach 1945 entwickeln und durchsetzen<br />

konnte. Die Zeit bis etwa zum Jahr 1955 wird hierbei im Focus stehen. Was waren die<br />

kunsthistorischen, historischen, sozialen und philosophischen Voraussetzungen und<br />

Bedingungen, unter denen die abstrakte Kunst ihren 'Siegeszug' antreten konnte? In diesem<br />

Rahmen soll eine Auseinandersetzung mit einzelnen künstlerischen Positionen stattfinden,<br />

wobei es neben der kunstwissenschaftlichen Analyse besonders um deren Kontextualisierung<br />

gehen soll.<br />

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22<br />

HD Dr. Bruno Boerner<br />

Tel.: 0561/804 – 5327<br />

E-mail: bruno.boerner@uni-kassel.de<br />

Sprechstunde: mittwochs 18h00 – 19h00, SüB Raum 3290<br />

Vorlesung:<br />

Zeit:<br />

Ort:<br />

Beginn:<br />

„Französische Kunst und Architektur der Gotik und der<br />

Renaissance“ (Module I, II, III)<br />

mittwochs, 16h00 – 18h00<br />

Hörsaal, KhS<br />

31.10.2007 (erster Termin fällt aus, siehe Info Veranstaltung BA am<br />

24.10.07, 16h00 – 18h00, Raum 0223, SüB, KhS<br />

Die großen gotischen Kathedralen Frankreichs mit ihren skulptierten Schaufassaden und ihren<br />

großflächigen Glasmalereien gehören zweifellos zu den Ensembles, welche die<br />

Kunstwissenschaft immer in besonderer Weise beeindruckt haben, nicht zuletzt weil sie auch<br />

konstruktive und technologische Meisterleistungen darstellen. In der Vorlesung werden einige<br />

ausgesuchte Bauwerke auf der Grundlage einer analytischen Beschreibung vorgestellt.<br />

Darüber hinaus wird aber auch die Frage nach den funktionalen und historischen<br />

Zusammenhängen gestellt und untersucht, inwieweit sich diese auf den Formbildungsprozess<br />

ausgewirkt haben könnten. Dazu sollen ältere und neuere Forschungs- und<br />

Interpretationsansätze zur Sprache kommen. Ähnliches gilt auch für Analyse der<br />

Skulpturenzyklen. Während die grossen Portalprogramme der ersten Hälfte des 13.<br />

Jahrhunderts in erster Linie hinsichtlich ihrer kommunikativen, pastoralen und liturgischen<br />

Funktion beleuchtet werden sollen, wird bei der Skulptur des endenden 13. und des 14.<br />

Jahrhunderts vor allem nach der politischen Funktion der Kunst gefragt. Die Kathedrale von<br />

Chartres wird als Beispiel für den intermedialen Zusammenhang von Reliquienkult, Skulptur,<br />

Glasmalerei und Architektur untersucht. Der letzte Teil der Vorlesung stellt dann einige<br />

wichtige Werkbeispiele der französischen Skulptur, Malerei und Architektur des<br />

Spätmittelalters und der Renaissance vor, wobei letztere insbesondere im Kontext der<br />

Architekturtheorie expliziert werden soll.<br />

Literatur zur Einführung:<br />

Bony, Jean: French Gothic Architecture of the 12th and 13th Centuries, Berkeley etc. 1983.<br />

Kimpel, Dieter/ Suckale, Robert: Die gotische Architektur in Frankreich 1130-1270, München<br />

1985 (2. Aufl. 1995).<br />

Erlande-Brandenburg, Alain: La cathédrale, Paris 1989.<br />

Brückle, Wolfgang: Civitas terrena. Staatsrepräsentation und politischer Aristotelismus in der<br />

französischen Kunst 1270 – 1380 (Kunstwissenschaftliche Studien Band 124, München 2005.<br />

Sauerländer, Willibald: Gotische Skulptur in Frankreich 11401270, München 1970.<br />

Sauerländer, Willibald: Das Jahrhundert der großen Kathedralen: 11401260, München 1990.<br />

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23<br />

HD Dr. Bruno Boerner<br />

Tel.: 0561/804 – 5327<br />

E-mail: bruno.boerner@uni-kassel.de<br />

Sprechstunde: mittwochs 18h00 – 19h00, SüB Raum 3290<br />

Seminar:<br />

„Malerei der frühen Niederländer“ (Module I, II, III)<br />

Zeit:<br />

donnerstags, 16h00 – 18h00<br />

Ort:<br />

SR 3140, SüB, III Stock<br />

Beginn: 25.10.2007<br />

Die niederländische Malerei des 15. und frühen 16. Jahrhunderts gehört zu den klassischen<br />

Gegenstandsfeldern der Kunstwissenschaft, da sie zusammen mit der italienischen<br />

Frührenaissance eine Epochenschwelle zwischen Mittelalter und früher Neuzeit markiert.<br />

Hier kommen nicht nur entscheidende neue Techniken der Malerei zur Anwendung, sondern<br />

es werden auch neue Bildkonzepte erprobt, die auf die Folgezeit entscheidenden Einfluss<br />

ausübten. Hans Belting und Christiane Kruse gaben ihrem Buch über die das erste<br />

Jahrhundert der niederländischen Malerei den Titel „die Erfindung des Gemäldes“. Im<br />

Seminar werden wichtige Hauptwerke der niederländischen Malerei analysiert und<br />

interpretiert, wobei weiterführende Fragestellungen methodischer und theoretischer Art<br />

diskutiert werden. Bedingung für den Scheinerwerb ist neben der regelmäßigen, aktiven<br />

Teilnahme am Seminar die verbindliche Übernahme eines Referates und die Abfassung einer<br />

Hausarbeit. Die Verteilung der Referate findet in den Sprechstunden vor Seminarbeginn und<br />

in der ersten Seminarstunde am 25. Oktober statt.<br />

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24<br />

HD Dr. Bruno Boerner<br />

Tel.: 0561/804 – 5327<br />

E-mail: bruno.boerner@uni-kassel.de<br />

Sprechstunde: mittwochs 18h00 – 19h00, SüB Raum 3290<br />

Hauptseminar:<br />

Kunst im Fin de Siècle (Blockseminar)<br />

Zeit:<br />

Termine: Sa. 12. und So. 13 Januar und Sa. 9. und So. 10 Februar<br />

Ort:<br />

SR 3140, SüB, III Stock<br />

Beginn: Vorbesprechung und Referatsverteilung: Mi. 24.10.07,<br />

18 - 19 Uhr, Ort: SR 3140, SüB, 3. Stock<br />

Das Seminar beschäftigt sich mit dem spirituellen Kontext der Kunst an der Wende zum 20<br />

Jahrhundert. Nachdem in der Kunstgeschichte der Weg in die Abstraktion lange Zeit als das<br />

Ergebnis rein formaler Bestrebungen angesehen wurde, wies man seit den 70er Jahren des<br />

zwanzigsten Jahrhunderts mehr und mehr auf die religiösen Ausgangspunkte in den<br />

Strömungen der modernen Malerei hin, so zum Beispiel Robert Rosenblum in seiner Studie<br />

von 1981 „Modern Painting and the Northern Romantic Tradition: Friedrich to Rothko.“<br />

Zuvor schon war Sixten Ringbom den spirituellen Grundlagen von Wassily Kandinsky<br />

nachgegangen. Einen Höhepunkt in dieser Entwicklung bildet der Aufsatzband zur<br />

Ausstellung „The Spiritual in Art - Abstrakt Painting 1890-1985“ von 1986, dessen Autoren<br />

die Auffassung vertreten, dass wesentliche Quellen der abstrakten Malerei im Symbolismus<br />

ihre Wurzeln in geistigen Bewegungen wie z. B. der Theosophie, dem Spiritismus, der<br />

Alchimie, der Kabbala, dem Buddhismus und den schamanistischen Ritualen der<br />

amerikanischen Indianer haben.<br />

Neben diesen Aspekten geht das Seminar auch der Frage nach, wie sich die Malerei um 1900<br />

mit dem christlichen Mythos auseinandergesetzt hat. So haben Maler wie Fritz von Uhde,<br />

Max Klinger, Lovis Corinth und Franz von Stuck sich in sehr unterschiedlicher Art und Weise<br />

mit dem Christusbild zu einem Zeitpunkt beschäftigt, als in der Philosophie von Nietzsche das<br />

Ende der Metaphysik eingeleitet wurde. Dabei ergeben sich auch zahlreiche Parallelen zur<br />

zeitgenössischen Literatur, die in dem Seminar zur Sprache kommen sollen.<br />

Bedingung für den Scheinerwerb ist neben der regelmäßigen, aktiven Teilnahme am Seminar<br />

die verbindliche Übernahme eines Referates und die Abfassung einer Hausarbeit.<br />

Achtung! Eine Vorbesprechung des Seminars mit der Verteilung der Referate findet am Mi.<br />

24.10.07, 18- 19 Uhr im Seminarraum 3140, SüB, 3. Stock statt.<br />

Literatur zur Einführung:<br />

Seelenreich - Die Entwicklung des deutschen Symbolismus 1870-1920, hg. von Ingrid<br />

Ehrhardt und Simon Reynolds. Ausstellungskatalog, Schirn Kunsthalle Frankfurt am Main/<br />

Birmingham/ Stockholm 2000<br />

Rosenblum, Robert: Modern Painting and the Northern Romantic Tradition: Friedrich to<br />

Rothko. 1975 (dt.: Die moderne Malerei und die Tradition der Romantik. Von C. D. Friedrich<br />

zu Mark Rothko, München 1981)<br />

Tuchman, Maurice: Freeman, Judi [Hrsg.], Das Geistige in der Kunst: Abstrakte Malerei<br />

1890-1985, Stuttgart: Urachhaus, 1988 [im original erschienen als Katalog zur Ausstellung<br />

des Los Angeles County Museum of Art, The Spiritual in Art: Abstract Painting 1890-1985,<br />

New York 1986]<br />

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25<br />

HD Dr. Bruno Boerner<br />

Tel.: 0561/804 – 5327<br />

E-mail: bruno.boerner@uni-kassel.de<br />

Sprechstunde: mittwochs 18h00 – 19h00, SüB Raum 3290<br />

Proseminar:<br />

Zeit:<br />

Ort:<br />

Beginn:<br />

Übungen für Anfänger vor Originalen in der Gemäldegalerie<br />

(Module I,II,III)<br />

donnerstags, 14h00 – 16h00<br />

Gemäldegalerie Schloß Wilhelmshöhe<br />

Vorbesprechung: 25.10.2007,10h15 - 11.00, SR 3140, SüB, 3. Stock<br />

Das Proseminar richtet sich an die Anfänger des Studiums der Kunstgeschichte.<br />

Vor den Originalen der Sammlung der Kassler Gemäldegalerie soll der wissenschaftliche<br />

Umgang mit Werken der Malerei erarbeitet und Techniken zur Beschreibung und<br />

Interpretation eingeübt werden. Der thematische Schwerpunkt liegt auf der Malerei der<br />

Renaissance und des Barocks. Die Teilnehmerzahl ist auf 20 begrenzt. Voraussetzung für die<br />

Teilnahme ist die verbindliche Übernahme eines Referates.<br />

Achtung! Eine Vorbesprechung des Seminars mit der Verteilung der Referate findet am<br />

25.10. von 10.15 bis 11.00 Uhr im Seminarraum 3140, SüB, 3. Stock statt.<br />

Literatur zur Einführung:<br />

Kunstgeschichte. Eine Einführung, hg. von Hans Belting u. a.Berlin 1986 (und neuere Aufl.<br />

2003)<br />

Gesichtspunkte. Kunstgeschichte heute, hg. von M. Halbertsma u. a. Berlin 1995<br />

Sehen und Sagen. Das Öffnen der Augen beim Beschreiben der Kunst, hg. von Ernst Rebel,<br />

Ostfildern 1996.<br />

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Studentisches Projekt / Bestimmungsübungen<br />

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Konrad Nachtwey M.A.<br />

Tel.:<br />

0561/804 – 5330, Sekretariat oder persönlich nachfragen!<br />

Einführung in die kunstwissenschaftlichen Grundbegriffe<br />

Zeit:<br />

montags, 10h00 – 12h00<br />

Ort:<br />

SR 3140, SüB, III. Stock, KhS<br />

Beginn: 29.10.2007<br />

26

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