LN 2013-4.pdf - Einwohnergemeinde Lengnau BE
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<strong>Lengnau</strong>er Notizen Nr. 4/13<br />
Burgergemeinde<br />
Der Wald als Müllhalde<br />
Aus dem Alltag der Forstequippe<br />
der Burgergemeinde <strong>Lengnau</strong>:<br />
Pet- und Glasflaschen, Alubüchsen,<br />
Papiertücher, Rechaudkerzen, mit<br />
Hausabfall überfüllte öffentliche Abfallbehälter,<br />
Windeln, Autopneu’s,<br />
Hunde kotsäcke und Hundekot, gebührenpflichtige<br />
Abfallsäcke, Möbel,<br />
Zigarettenverpackung, einzelstückweise<br />
Schuhe, div. Kleidungsstücke,<br />
etc., etc. Die Aufzählung liesse sich<br />
Abfallentsorgung am Neuweg, <strong>Lengnau</strong>.<br />
beliebig erweitern. Diese Liste ist aber<br />
nicht eine Aufzählung aus der Kehrichtverbrennungsanlage,<br />
sondern leider<br />
alltägliches Déjà-vu im Wald.<br />
Sie denken jetzt vielleicht, dies sei<br />
eine Auflistung, welche sich auf<br />
die typischen Picknick-Monate beschränkt.<br />
Leider nein. Unglaublich,<br />
was bei einem Spaziergang oder<br />
Picknick unabsichtlich oder absichtlich<br />
zurückgelassen wird.<br />
In den letzten Jahren hat die illegale<br />
Entsorgung von Haushalts-, Alltagsund<br />
Gartenabfällen in den Wäldern<br />
von <strong>Lengnau</strong> zugenommen. Die Vielfalt<br />
der so beseitigten Güter ist<br />
erstaunlich gross. Obwohl man ausgediente<br />
Elektroapparate heute gebührenfrei<br />
bei bekannten Fachgeschäften<br />
zurückbringen kann, werden<br />
diese leider nicht selten im Wald deponiert.<br />
Entlang der Wege landet<br />
breitgestreut Müll.<br />
Gartenabfälle schaden dem<br />
Wald<br />
Auch das Deponieren von Gartenabfällen<br />
war und ist weiterhin ein grosses<br />
Problem. Trotzdem finden jährlich<br />
grosse Mengen von Grünabfällen den<br />
Weg in den Wald und werden dort<br />
mit Vorliebe an steilen Abhängen entsorgt.<br />
Das Problematische am Entsorgen<br />
von Gartenabfall ist die potentielle<br />
Verseuchung durch schädliche<br />
Pflanzen. Unter den sogenannten<br />
«invasiven Neophyten» finden sich<br />
Arten wie Ambrosia, Japanischer<br />
Knöterich, Götterbaum, Riesen-<br />
Bärenklau, Kirschlorbeer oder die Kanadische<br />
Goldrute. Alles Pflanzen,<br />
die gebietsfremd sind, also nicht heimisch<br />
in der Schweiz, und schnell<br />
wachsen.<br />
Sie heissen deshalb invasive Neophyten<br />
und stellen eine massive Bedrohung<br />
der biologischen Vielfalt dar,<br />
weil sie heimische Pflanzen und damit<br />
Tiere verdrängen. Sie können zudem<br />
Landschaften und Bauwerke zerstören<br />
und sogar die Gesundheit des<br />
Menschen gefährden (Allergien).<br />
Waldstrassen dürfen nur von Berechtigten befahren werden.<br />
Zur Bekämpfung der Neophyten dürfen<br />
in Wäldern und in der Nähe von<br />
Gewässern keine Pestizide eingesetzt<br />
werden. Eine Lösung für dieses<br />
Problem gibt es noch nicht. Klar ist<br />
aber, dass das Übel an der Wurzel gepackt<br />
werden muss, was aufwendig<br />
und teuer werden dürfte. Prävention,<br />
wo noch möglich, ist wichtig und deshalb<br />
gilt für jegliche Art von Gartenabfall:<br />
Nicht in den Wald kippen, sondern<br />
der Grünabfuhr mitgeben!<br />
Befahren von Waldstrassen<br />
Grundsätzlich sind Wälder für alle frei<br />
zugänglich. Diese rechtliche Grundlage<br />
aus dem ZGB muss jeder Waldeigentümer,<br />
ob öffentlicher oder privater,<br />
stillschweigend erdulden.<br />
Waldstrassen dürfen jedoch nur von<br />
Berechtigten befahren werden. So<br />
steht es seit 1991 im eidgenössischen<br />
Waldgesetz.<br />
Von diesem Grundsatz ausgenommen<br />
sind der forstwirtschaftliche Verkehr<br />
sowie berechtigte Anstösser. Auf<br />
Waldstrassen gilt das bundesrechtliche<br />
Fahrverbot eigentlich auch ohne<br />
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