Landkreis Sömmerda
Landkreis Sömmerda
Landkreis Sömmerda
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Amtsblatt <strong>Landkreis</strong> <strong>Sömmerda</strong> Nr. 21 / 29.05.2013 Seite 11<br />
von Gottscheina bei Leipzig auf einen elektrischen Antrieb<br />
um. Damit gewährleiste man, dass diese Uhr künftig nie mehr<br />
als 10 bis 15 Sekunden vor gehe. Darüber hinaus werden gerade<br />
ein Turmknopf und eine Wetterfahne mit fast 24-karätigem<br />
Blattgold vergoldet.<br />
Kunz nutzte die Gelegenheit zur Rückschau auf fast 22 Jahre<br />
ÖPNV-Gesellschaft, auf die Herausforderungen, die bereits<br />
bewältigt wurden, wie etwa der Einbruch der Schülerzahlen in<br />
Jahren 2000 bis 2005 oder die Abspaltung von dem Gesellschafter<br />
Weimarer Land 2009.<br />
In der Schlossereiwerkstatt zeigte Beck Landrat Henning und<br />
Bürgermeister Hoffmann wie alte Antriebe aufgearbeitet werden.<br />
Die historische Technik sei bei guter Wartung nahezu<br />
unverwüstlich. Bronze-Zahnräder seien so solide, dass sie gut<br />
und gerne 100 Jahre in einem Uhrwerk ihren Dienst leisteten.<br />
Und auch die Glocken haben eine lange Lebensdauer. Für die<br />
Glockenstühle verwende er gut abgelagertes Eichenholz, erläuterte<br />
Beck. So können die großen Belastungen des Jochs<br />
beim Läuten gut abgeleitet werden. Für seine Kunden übernimmt<br />
Beck die gesamte Organisation zur Anschaffung neuer<br />
Läuteglocken; von der Planung und Beratung über den Transport<br />
bis in die Glockenstube und anschließender Montage.<br />
Für den Glockenguss selbst beauftrage er einen renomierte<br />
Glockengießer. „Das Guss-Verfahren ist sehr aufwändig“, so<br />
Christian Beck, „ein winziger Materialfehler oder ein tonlich<br />
ungenügender Klang und die ganze Arbeit war umsonst“. Wie<br />
groß der Aufwand für den Guss einer Läuteglocke ist, konnten<br />
die Besucher der Festlichkeiten zum 1225-jährigen Stadtjubiläum<br />
Kölledas 2011 erfahren, als Beck auf dem Rittergut die Form<br />
für die Bronze mit präparierte.<br />
Auf die Frage von Landrat Harald Henning, wie es um die Ausbildungsmöglichkeiten<br />
in Becks Unternehmen bestellt sei,<br />
erklärte ihm der Chef: „Bei der anstrengenden Arbeit muss<br />
man sich auch die Hände schmutzig machen“. Das schmälere<br />
die Aussichten auf einen interessierten Azubi. Dabei seien die<br />
Arbeitsaufgaben abwechslungsreich und anspruchsvoll, nur<br />
reich könne man damit nicht werden. Dennoch will Christian<br />
Beck in seine Betriebsstätte im Kölledaer Gewerbegebiet Kiebitzhöhe<br />
investieren. 2013 plant er die Errichtung eines Heizhauses<br />
mit einem Holzvergaser. Die erzeugte Wärme solle über<br />
Deckenstrahlplatten Büro und Werkstatt beheizen. In Summe<br />
blickt Beck positiv in die Zukunft. Landrat Henning bedankte<br />
sich recht herzlich und wünschte weiterhin gute Geschäfte.<br />
ÖPNV: gestern – heute – morgen<br />
Nach rund 20-monatiger Bauzeit konnte der Geschäftsführer<br />
der Verwaltungsgesellschaft (VWG) des Öffentlichen Personen-Nahverkehrs<br />
(ÖPNV) <strong>Sömmerda</strong> mbH, Wolfgang Kunz,<br />
im <strong>Sömmerda</strong>er Gewerbegebiet Am Unterwege 19 den neuen<br />
Betriebshof einweihen. Dazu lud er am 17. Mai 2013 zahlreiche<br />
Gäste ein, unter anderem Thüringens Verkehrsminister Christian<br />
Carius, Landrat Harald Henning, Landrat a. D. Rüdiger<br />
Dohndorf, die Mitglieder des Aufsichtsrats, Kreistagsmitglieder,<br />
die Landesverbände der Busfirmen und Vertreter der<br />
verschiedenen Baufirmen.<br />
Der neue Betriebshof lege den Grundstein für das weitere<br />
gute Wirtschaften der <strong>Sömmerda</strong>er Verkehrsgesellschaft. Die<br />
großzügige Gestaltung des Zweckbaus erlaube es, die eigene<br />
Busflotte von 20 Fahrzeugen wetterfest unterzubringen. Darüber<br />
hinaus könne mit der Werkstatt, der Tankanlage und der<br />
Regenwasser-Waschanlage der ordnungsmäßige Zustand aller<br />
Busse jederzeit gewährleistet werden.<br />
Die notwendige Investition in Höhe von fast 4 Mio. Euro konnte<br />
nur mit Hilfe der 75-prozentigen Förderung durch den<br />
Freistaat realisiert werden, betonte Wolfgang Kunz in seiner<br />
Einweihungsrede. Im gleichen Atemzug dankte er Minister<br />
Carius für diese Förderinitiative. „Für die Daseinsvorsorge im<br />
ländlichen Raum ist ein funktionierender Busbetrieb unverzichtbar“,<br />
so Kunz. Sein Dank galt daher auch dem ehemaligen<br />
Landrat Rüdiger Dohndorf wie auch dem aktuellen Amtsinhaber<br />
Harald Henning für ihre unbedingte Unterstützung in<br />
Kreistag und Aufsichtsrat.<br />
Christian Carius gab den Dank gern zurück. Es sei Wolfgang<br />
Kunz zu verdanken, dass die VWG <strong>Sömmerda</strong> nunmehr über<br />
einen modernen Betriebshof verfüge. In Thüringen seien mit<br />
diesem 91 Betriebshöfe entstanden und damit die infrastrukturellen<br />
Voraussetzungen für ein leistungsfähiges ÖPNV-Netz<br />
ausgezeichnet. Neben den Linienbussen müsse aber für eine<br />
nachhaltige Entwicklung im ländlichen Raum auch das Konzept<br />
des Rufbusses weitergedacht werden, und darüber hinaus sei<br />
eine sinnvolle Verquickung des Stadt-Umland-Verkehrs anzustreben,<br />
mahnte der Thüringer Verkehrsminister.<br />
Landrat Harald Henning stimmte seinem Vorredner gern zu.<br />
Die Versorgung des ländlichen Raums mit geeigneten ÖPNV-<br />
Angeboten sei ein wichtiger Baustein der Daseinsvorsorge<br />
und bekäme angesichts der immer älter werdenden Landbe-