Rote Liste der Moose - Landesamt für Umwelt, Naturschutz und ...
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Abb. 1: Betrachtungszeiträume <strong>für</strong> die vier Kriterien – Zeitspannen <strong>für</strong> die<br />
Berücksichtigung von Informationen zur Einschätzung <strong>der</strong> Kriterienklassen. (aus<br />
Ludwig et al. 2006)<br />
Die Trennung in langfristige <strong>und</strong> kurzfristige Trendbeurteilung ist sinnvoll, weil die<br />
Verlustrate unserer organismischen Vielfalt nicht linear verläuft. Allerdings ist die<br />
Methode so angelegt, dass <strong>für</strong> den Fall, dass nur ein Bestandstrend beurteilt werden<br />
kann, <strong>für</strong> den zweiten <strong>der</strong> gleiche Trend angenommen wird. Damit eine Art eingestuft<br />
werden kann, müssen also Informationen zur Bestandssituation sowie mindestens<br />
zu einem <strong>der</strong> beiden Trendkriterien vorhanden sein.<br />
4.3 Risikofaktoren<br />
Die Risikofaktoren sollen eine Prognose <strong>der</strong> „Bedrohung“ in <strong>der</strong> Zukunft darstellen.<br />
Sie müssen auf nachvollziehbaren <strong>und</strong> aktuellen Informationen basieren. Sie werden<br />
berücksichtigt, wenn begründet zu erwarten ist, dass sich die<br />
Bestandsentwicklung <strong>der</strong> betrachteten Art innerhalb <strong>der</strong> nächsten zehn Jahre (also<br />
bis zur angestrebten nächsten Überarbeitung <strong>der</strong> <strong>Rote</strong>n <strong>Liste</strong>) gegenüber dem <strong>der</strong>zeitigen<br />
Trend verschlechtern wird. Die Risikofaktoren, die <strong>für</strong> eine solche<br />
Entwicklung verantwortlich sein können, zeigt Tab. 3.<br />
Tab. 3: Übersicht über die Risikofaktoren. Durch die Wahl möglichst sinnfälliger<br />
Abkürzungen (Buchstaben) können die Risikofaktoren als Zusatzangaben in den<br />
künftigen <strong>Rote</strong>n <strong>Liste</strong>n einzeln benannt werden (aus Ludwig et al. 2006).<br />
A<br />
B<br />
D<br />
F<br />
Enge Bindung an stärker abnehmende Arten (z. B. Phytoparasiten,<br />
monophage Phytophage, mono- o<strong>der</strong> oligolektische Arten)<br />
Bastardierung (z.B. mit Neobiota)<br />
Direkte, absehbare menschliche Einwirkungen (z. B. Bauvorhaben;<br />
Entnahmen)<br />
Fragmentierung / Isolation: Austausch zwischen Populationen bzw.<br />
von Diasporen sehr unwahrscheinlich