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gesund schön aktiv - MH Bayern

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Gesundheit<br />

Gesundheit<br />

Geeignet sind Sportarten wie Radfahren, Joggen oder Tennis<br />

Schlaganfall-Gefahr: Aufklärung vor allem für<br />

Frauen immens wichtig<br />

Erhöhtes Risiko für Frauen<br />

Ausdauertraining ist bei Bluthochdruck empfehlenswert<br />

Richtiges Ausdauertraining bei Bluthochdruck<br />

Bewegungsmangel begünstigt die Entstehung von Bluthochdruck<br />

Etwa jeder zweite Erwachsene in<br />

Deutschland hat Blutdruckwerte<br />

über 140/90 mmHg und damit<br />

einen hohen Blutdruck. Unbehandelter<br />

Bluthochdruck kann<br />

zu schwerwiegenden oder gar lebensgefährlichen<br />

Erkrankungen<br />

führen wie z.B. Herzinfarkt,<br />

Schlaganfall oder Herzschwäche.<br />

Maßnahmen gegen Bluthochdruck<br />

sind neben körperlicher<br />

Betätigung und <strong>gesund</strong>er<br />

Ernährung u.a. ein sparsamer<br />

Kochsalzverbrauch, mäßiger Alkoholkonsum<br />

und Abbau von<br />

Übergewicht.<br />

Bewegungsmangel gehört zu<br />

den wichtigsten Faktoren, die einen<br />

Bluthochdruck begünstigen.<br />

Daher raten Kardiologen bei zu<br />

hohem Blutdruck zu mehr Bewegung.<br />

„Bei vielen Menschen lässt sich<br />

der zu hohe Blutdruck um Werte<br />

in der Größenordnung von 5<br />

bis 10 mmHg senken, wenn sie<br />

ein richtig dosiertes Ausdauertraining<br />

betreiben, sich also drei<br />

bis fünf Trainingseinheiten pro<br />

Woche mit einer Dauer von je<br />

mindestens einer halben Stunde<br />

körperlich betätigen“, sagt der<br />

Kardiologe Prof. Dr. med. Ulf<br />

Landmesser, Leitender Arzt der<br />

Klinik für Kardiologie am Universitätsspital<br />

Zürich, im Gespräch<br />

mit der Deutschen Herzstiftung.<br />

„Man muss nicht unbedingt mit<br />

Joggen beginnen. Auch flottes<br />

Gehen ist ein guter Einstieg“, fügt<br />

der Kardiologe hinzu. Grundsätzlich<br />

ist auch schon eine geringere<br />

Steigerung der körperlichen<br />

Aktivität gut für Herz und Gefäße<br />

und allemal besser als gar nichts<br />

zu tun.<br />

Für Patienten mit Bluthochdruck<br />

eignen sich am besten Sportarten,<br />

die eine mäßige Ausdauerbelastung<br />

mit sich bringen wie z.B.<br />

Joggen, Radfahren, Schwimmen<br />

Übertriebener Ehrgeiz ist nicht angebracht<br />

oder Tennis, allerdings nur, wenn<br />

sie ohne Ehrgeiz und nicht unter<br />

Wettkampfbedingungen betrieben<br />

werden. Ergänzend zum<br />

Ausdauertraining – jedoch nicht<br />

allein – empfiehlt Prof. Landmesser<br />

ein mäßiges Krafttraining<br />

unter fachkundiger Anleitung,<br />

da eine gesteigerte Muskelmasse<br />

den Stoffwechsel verbessere.<br />

Wichtig: Sowohl vor der Aufnahme<br />

eines Ausdauertrainings als<br />

auch eines mäßigen Krafttrainings<br />

muss der Blutdruck gut<br />

eingestellt sein. Mit Werten über<br />

160/95 mmHg sollte kein Training<br />

begonnen werden. Auch<br />

sollte die Belastung nicht zu<br />

hoch sein und der Puls nicht zu<br />

stark steigen. Seinen optimalen<br />

Trainingspuls sollte man beim<br />

Kardiologen oder Sportarzt ermitteln<br />

lassen. Achtung: „Die<br />

alte Faustregel, wonach der Puls<br />

höchstens 180 minus Lebensalter<br />

betragen darf, ist zu grob und<br />

viele Menschen würden sich dabei<br />

zu sehr belasten“, warnt Prof.<br />

Landmesser.<br />

Aus diesem Grund sollte sich<br />

jeder über 45 Jahre, der bisher<br />

kein Sport betrieben hat, vorher<br />

von einem Internisten, Kardiologen<br />

oder Sportmediziner untersuchen<br />

lassen.<br />

Das Wichtigste ist dabei ein Belastungstest,<br />

meistens auf dem<br />

Fahrradergometer. Dabei wird erkennbar,<br />

wie sich der Blutdruck<br />

unter körperlicher Anstrengung<br />

verhält und wie belastbar man<br />

überhaupt ist. „Außerdem kann<br />

die Untersuchung Hinweise auf<br />

andere Erkrankungen geben,<br />

zum Beispiel eine koronare Herzerkrankung<br />

(KHK)“, betont Prof.<br />

Landmesser. (Text: Deutsche<br />

Herzstiftung, Fotos v.l. im Uhrzeigersinn<br />

Dieter Schütz/pixelio.<br />

de, Albrecht E. Arnold/pixelio.de,<br />

Rainer Sturm/pixelio.de)<br />

Frauen werden nach einem Schlaganfall häufiger zum Pflegefall, wie<br />

eine amerikanische Studie belegte. Das hat auch biologische Gründe:<br />

Sie werden älter. Mit dem Alter steigt das Schlaganfall-Risiko und der<br />

Körper erholt sich schlechter von dem Schlag. In Deutschland sind<br />

Frauen im Durchschnitt 75 Jahre alt, wenn sie einen Schlaganfall erleiden,<br />

Männer etwa 68 Jahre. Neben dem Alter scheint ein weiterer<br />

Faktor die Prognose für Frauen zu verschlechtern. Wie schnell ein<br />

Patient nach einem Schlaganfall behandelt wird, ist meist ausschlaggebend<br />

für die langfristigen Folgen. Ärzte beobachten häufiger, dass<br />

Frauen später in die Klinik kommen als Männer. Eine mögliche Erklärung<br />

ist, dass sie sich eher scheuen, den Notruf zu tätigen oder niemandem<br />

„zur Last fallen“ möchten. Eine andere, dass sie den Schlaganfall<br />

anders als Männer empfinden.<br />

Unterschiedliche Symptome<br />

Typische Anzeichen eines Schlaganfalls sind plötzlich eintretende<br />

Sehstörungen, Sprach- oder Sprachverständnisstörungen, Lähmungen<br />

auf einer Körperseite und Taubheitsgefühle, Schwindel mit<br />

Gangunsicherheit und äußerst heftiger, plötzlich auftretender Kopfschmerz.<br />

Daneben beschreiben Frauen häufig weniger „klassische“<br />

Symptome als Männer, zum Beispiel Gliederschmerzen, Schluckbeschwerden<br />

oder Luftnot. Für Frauen kann die Aufklärung über die<br />

Symptome des Schlaganfalls daher lebenswichtig sein. Dass sie auch<br />

wirksam ist, zeigte eine Studie des Kompetenznetzes Schlaganfall in<br />

Berlin. Frauen, die schriftliche Informationen über die Symptome des<br />

Schlaganfalls erhalten hatten, lasen diese offensichtlich aufmerksam.<br />

27 Prozent von ihnen kamen nach einem Schlaganfall schneller in<br />

die Klinik im Vergleich zu Patientinnen, die zuvor keine Information<br />

erhalten hatten.<br />

Im Ernstfall nicht zögern<br />

Grundsätzlich gilt: Wer eines oder mehrere der beschriebenen Symptome<br />

an sich oder anderen bemerkt, sollte nicht zögern und den<br />

Notruf 112 wählen - unabhängig vom Geschlecht. (Text und Foto:<br />

Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe)<br />

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