Mikrowelleneinflüsse auf Reaktionsfronten von Festkörperreaktionen
Mikrowelleneinflüsse auf Reaktionsfronten von Festkörperreaktionen
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18 A1<br />
Hesse<br />
[110](114)MgTiO 3 || [011](100)MgO<br />
[001](100)Mg 2 TiO 4 || [001](100)MgO. (4)<br />
Aus der Intensität der charakteristischen Röntgenreflexe (111) Mg 2 TiO 4 und (003)<br />
MgTiO 3 der beiden Reaktionsprodukte wurde ein größerer Anteil <strong>von</strong> Mg 2 TiO 4<br />
nach einer Reaktion bei 650°C und <strong>von</strong> MgTiO 3 bei 705°C beobachtet. Abb. 11<br />
zeigt Ausschnitte aus θ-2θ-Messungen für die <strong>auf</strong> 650°C bzw. 705°C geheizten<br />
Proben, wobei die Eulerwiegen-Winkel für Netzebenen parallel zur Substratebene<br />
Zählrate [1/s]<br />
140<br />
120<br />
100<br />
80<br />
60<br />
orientiert parallel zu MgO(111)<br />
(111) Mg 2<br />
TiO 4<br />
(003) MgTiO 3<br />
MW 650°C<br />
MW 705°C<br />
th 650°C<br />
th 705°C<br />
Abb. 11: Röntgendiffraktometrische<br />
θ−2θ-Messungen<br />
an zwei im<br />
Hybridofen mikrowellengeheizten<br />
und an zwei<br />
thermisch geheizten<br />
Ti-O/MgO-Proben.<br />
40<br />
20<br />
0<br />
17,0 17,5 18,0 18,5 19,0 19,5 20,0<br />
2θ [°]<br />
(111)MgO optimiert waren. Die Zählrate war relativ klein, weil nur ein kleiner Teil<br />
der Schicht reagiert hatte. Die bevorzugte Nukleation <strong>von</strong> Spinellkörnern trat allerdings<br />
unabhängig <strong>von</strong> der Heizmethode bei tieferen Temperaturen <strong>auf</strong>. Ein polykristalliner<br />
Film aus Ti 4 O 7 ohne Vorzugsorientierung wandelte sich während des<br />
Heizens <strong>auf</strong> 620°C in Rutil um. Außerdem entstand Mg 2 TiO 4 . Auch bei dieser<br />
Temperatur wurde kein Unterschied zwischen konventionellem und gemischtem<br />
Heizen festgestellt.<br />
Der Hybridofen ist ein konventioneller Laborofen, <strong>auf</strong> den die Herstellerfirma<br />
zusätzlich noch drei Magnetrons montiert hatte, die ihre Mikrowellenleistung<br />
durch die Wärmeisolation des Ofens in das Innere strahlten. Durch das Wärmeisolationsmaterial<br />
und die Heizwendeln traten relativ hohe Mikrowellenverluste <strong>auf</strong>,<br />
und im Ofen konnte nur eine kleine Feldstärke <strong>von</strong> etwa 1000 V/m erzielt werden.<br />
Zur Erzielung <strong>von</strong> höheren Feldstärken wurde, wie unter 2.2.1. beschrieben, ein<br />
Monomode-Resonator <strong>auf</strong>gebaut. Dieser Monomode-Resonator erlaubte zwar das<br />
Sintern <strong>von</strong> BaTiO 3 Keramik ohne Sinteradditive, jedoch konnten die Einkristalle