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Mikrowelleneinflüsse auf Reaktionsfronten von Festkörperreaktionen

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34 A1<br />

Hesse<br />

im Moment der Versetzungsbildung bestimmt. Diese Randbedingungen hängen<br />

<strong>von</strong> der Morphologie der Ausgangsoberfläche des YSZ-Substrats ab.<br />

2. Glatte YSZ-Oberflächen führen <strong>auf</strong> eine Burgersgeometrie, die die Gleitung der<br />

Grenzflächenversetzungen in Reaktionsrichtung und damit eine schnelle Reaktionskinetik<br />

erlaubt. Rauhe YSZ-Oberflächen führen dagegen zum Teil (d.h. für<br />

die Streifendomänen) <strong>auf</strong> eine Burgersgeometrie, die einen Kletterprozeß erforderlich<br />

macht, d.h. eine langsamere Reaktionskinetik einschließen dürfte.<br />

3. Die SOFC-Degradierung gemäß Reaktion (5) ist somit zumindest im Falle der<br />

topotaktischen Einkristallreaktion bei rauher Ausgangsgrenzfläche langsamer, als<br />

bei glatter Ausgangsgrenzfläche - ein <strong>auf</strong> den ersten Blick kontra-intuitives Ergebnis.<br />

(iii) Substratregionen mit Oberflächenstufen<br />

Da <strong>auf</strong> beiden Arten (i) und (ii) <strong>von</strong> YSZ-Substraten auch Regionen einer hohen<br />

Dichte <strong>von</strong> Oberflächenstufen der Höhe einer halben oder ganzen YSZ-Einheitszelle<br />

anwesend waren, lag es nahe, auch deren Einfluß <strong>auf</strong> das Anfangsstadium der<br />

Reaktion (5) zu untersuchen. Die Untersuchungen wurden <strong>auf</strong> Substrate vom Typ<br />

(i) beschränkt, da die Anwesenheit <strong>von</strong> Löchern die Analysen unnötig kompliziert<br />

hätten.<br />

Abb. 26 zeigt, daß die YSZ-Oberflächenstufen als bevorzugte Zentren der Keimbildung<br />

für die La 2 Zr 2 O 7 -Inseln dienen. Die Inseln sind häufig wie Perlen <strong>auf</strong> einer<br />

Schnur entlang der Stufen <strong>auf</strong>gereiht. Das Linienprofil verdeutlicht zugleich die<br />

Stufenhöhe, die 0,5 nm oder 1 nm beträgt. (Die scheinbar 2 nm hohe Stufe rechts<br />

<strong>von</strong> der Insel kommt durch die bereits bekannte Absenkung des Niveas der YSZ-<br />

Oberfläche in der Inselumgebung <strong>auf</strong>grund des Reaktionsverbrauchs zustande.)<br />

Der geradlinige Stufenverl<strong>auf</strong> wird regelmäßig <strong>von</strong> Kinks unterbrochen, die senkrecht<br />

zur allgemeinen Stufenrichtung verl<strong>auf</strong>ende Abschnitte der Länge 20 bis<br />

35 nm bilden. Es scheint, daß die La 2 Zr 2 O 7 -Inseln sich bevorzugt an Kinks bilden.<br />

Röntgenpolfiguren haben die Anwesenheit sowohl <strong>von</strong> -verkippten, als auch<br />

<strong>von</strong> -verkippten La 2 Zr 2 O 7 -Inselbereichen angezeigt [17]. Abb. 27 zeigt die<br />

planare TEM-Abbildung und das zugehörige Beugungsbild einer Insel, die sich an<br />

einer horizontal im oberen Teil des Bildes verl<strong>auf</strong>enden geradlinigen Stufe gebildet<br />

hat. (Die Stufe ist in diesem Bildausschnitt kaum zu kerkennen, aber außerhalb<br />

des Bildausschnittes identifizierbar.) Unter Berücksichtigung der in den Fällen (i)<br />

und (ii) gewonnenen Erfahrungen konnte festgestellt werden, daß die Insel aus vier

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