Festansprache David Statnik (Textversion) - Der Nordschleswiger
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studiert. 1951 wurde dort das Sorbische Institut mit den Sektionen Sprache und<br />
Literatur sowie Geschichte gegründet. <strong>Der</strong> Lehrer und Volkskundler Pawoł<br />
Nedo, von 1933 bis 1950 Vorsitzender der Domowina, war dessen erster<br />
Direktor.<br />
Das Leipziger Institut bildet heute Sorbisch-Lehrer für alle Schultypen in<br />
Sachsen und Brandenburg aus, und dies sowohl in Ober- als auch in<br />
Niedersorbisch; es ist deutschlandweit die einzige Universität, die Sorabistik-<br />
Philologie und außerdem universitäre Sprachkurse für Nicht-Sorabisten<br />
anbietet. Gegenwärtig studieren an diesem Institut 36 Studenten, unter ihnen<br />
30 angehende Sorbisch-Lehrer, und 2 Doktoranden. Erst vor wenigen Tagen,<br />
bei der Verleihung des Ćišinski-Preises, appellierte die Sächsische<br />
Staatsministerin für Wissenschaft und Kunst Prof. Sabine von Schorlemer:<br />
„Sprechen Sie Sorbisch, wo immer es möglich ist. Das Sorbische gehört<br />
zum Reichtum Sachsens. Suchen und finden Sie gemeinsame Wege<br />
dafür, um auch in Anwesenheit von Menschen, die kein Sorbisch<br />
beherrschen, Ihre Sprache zu sprechen und mit ihr zu leben.“<br />
Sosehr ich dieser Aufforderung zustimme, sosehr weiß ich auch, wie schwierig<br />
das im Alltag ist und wie viel Abwägung es immer wieder erfordert, den<br />
anderen nicht im Ungewissen über den Inhalt zu lassen - eine Situation, die<br />
Ihnen vermutlich nicht unbekannt ist.<br />
Domowina<br />
Sehr geehrte Damen und Herren, als ich vor einem halben Jahr als<br />
Vorsitzender der Domowina kandidiert habe, haben mich viele gefragt, warum<br />
ich das tue, ja, warum ich mir das antue. Es ist ein Ehrenamt, für mich wie für<br />
alle Mitglieder des Domowina-Bundesvorstandes. Die Antwort ist so einfach<br />
wie schwer: Ich will, dass auch meine Kinder in Sorbisch träumen können.<br />
Ehrenamt – viel Arbeit, wenig Ehr? Ja, ich denke, es ist so. Manchmal sage ich<br />
im Scherz, die Domowina sei, nach Arbeit und Familie, mein drittes Kind.<br />
Dennoch: die Domowina, die im nächsten Jahr ihr 100-jähriges Bestehen feiert,<br />
ist für mich die Organisation, die diesen Anspruch nicht nur am längsten,<br />
sondern von Beginn an auch am konsequentesten erfüllt.<br />
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