Thyssenkrupp
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18 / PLADUR ® Antikondensat – Funktionale Oberfläche für trockene Innenraumgestaltung<br />
Hintergrund<br />
Lagerhallen, Produktionsstätten, Sporthallen, landwirtschaftliche<br />
Betriebsgebäude, Stallungen, Reithallen und<br />
Unterstellplätze für Maschinen und Fahrzeuge werden<br />
oft aus einschaligen, nicht wärmegedämmten Dachund<br />
Wandelementen gebaut. Aufgrund von Temperaturdifferenzen<br />
zwischen kalter Gebäudeaußenseite und<br />
warmer Innenseite (sog. Kältebrücken) bildet sich an den<br />
Innenflächen von Dach und Wand häufig Kondenswasser.<br />
Gerade bei Flachdächern, wie sie im Industriebau üblich<br />
sind, kommt es an Staustellen oder auch großflächig zu<br />
unkontrollierbarem Heruntertropfen von Wasser. Um zu verhindern,<br />
dass Wasser auf Lagergut, Tiere oder Menschen<br />
tropft bzw. dass sich gefährliche Schimmelpilze an Feuchtstellen<br />
bilden, können die ungedämmten Elemente mit<br />
einer wasserabsorbierenden Vliesfolie versehen werden.<br />
Aufgrund von Kapillarwirkung lagert sie Feuchtigkeit ein,<br />
die Wasseraufnahmefähigkeit ist allerdings abhängig vom<br />
Verbauungswinkel. Materialbedingt sind Vliesfolien nur<br />
in einem einheitlichen grau lieferbar und neigen aufgrund<br />
der rauen Oberfläche zu sichtbaren Verschmutzungen.<br />
Um Architekten und Bauherren mehr Gestaltungsfreiraum<br />
im Industrie- und Nutzhallenbau zu ermöglichen,<br />
entwickelte ThyssenKrupp Steel Europe in enger<br />
Zusammenarbeit mit den Kunden ein funktionales<br />
Beschichtungssystem mit der Bezeichnung ’PLADUR ®<br />
Bild 1 / Bandbeschichtungsprozess für PLADUR ® Antikondensat<br />
Antikondensat’. Dieses bandbeschichtungsfähige Alternativprodukt<br />
zur Vliesfolie weist adäquate Absorptions-<br />
und Desorptionseigenschaften auf und hat eine glatte,<br />
hochwertige Optik. Das lackierte Produkt ist preislich<br />
attraktiv, variabel einsetzbar und kann je nach Kundenwunsch<br />
auch farbig gestaltet werden.<br />
Entwicklung und Applikation von PLADUR ®<br />
Antikondensat<br />
Das Produkt PLADUR ® Antikondensat wurde auf dem<br />
Substrat ZM EcoProtect ® (ZM = Zink-Magnesium) entwickelt<br />
und besteht aus einem Zwei-Schichtaufbau. Der Beschichtungsprozess<br />
ist im / Bild 1 / dargestellt.<br />
Nach der Applikation einer Cr- und Co-freien Vorbehandlung<br />
wird im ersten Coater-Schritt ein Primer aufgebracht<br />
und anschließend thermisch vernetzt. Der Primer<br />
schützt Fläche und Schnittkanten im Endprodukt vor<br />
Korrosion. Besonders wichtig ist die Optimierung der<br />
Primer-Eigenschaften bzgl. Substrathaftung, Haftung zum<br />
Decklack, Wasserdiffusion und -einlagerung im Hinblick<br />
auf die spätere Feuchteanwendung im verbauten Zustand.<br />
Nach dem Auslauf aus dem Primer-Ofen wird der<br />
funktionale Decklack appliziert. Die wasserabsorbierende<br />
Wirkung wird durch das Einbringen von funktionalen<br />
Mikropartikeln in die Beschichtung erreicht. Durch die<br />
richtige Temperaturführung im Decklackofen können<br />
Bandvorbehandlung<br />
Primer-Ofen<br />
Primer-Coater<br />
Decklack-Ofen<br />
Decklack-Coater<br />
PLADUR ® Antikondensat<br />
Intelligente Kühlung<br />
ThyssenKrupp techforum 1 I 2012