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Gesundheitskompetenz verbessern - OÖGKK

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Berufen und aus dem Verwaltungsbereich auf die Probleme von Personen mit Basisbildungsproblemen<br />

aufmerksam gemacht. Es wurde auch eine Broschüre verfasst, die als Guide für einfache<br />

Sprache und zur Information über Basisbildung verwendet werden kann.<br />

Mögliche Umsetzungsschritte durch die Sozialversicherung: Zunächst die prinzipielle Entscheidung<br />

herbeiführen, die Institutionen der Sozialversicherung als gesundheitskompetente Organisationen<br />

zu entwickeln. Eine Umsetzung ist dann projektförmig möglich für den Hauptverband<br />

bzw. einzelne Krankenkassen, bzw. auch auf das Hanusch-Krankenhaus. Interne Projektteams<br />

müssten beauftragt werden, die die Situation in der eigenen Organisation zunächst überprüfen<br />

und dann Vorschläge für mögliche Struktur- und Prozessänderungen erarbeiten. Das Precaution<br />

Toolkit könnte dazu auf seine Anwendbarkeit für den österreichischen Kontext überprüft bzw.<br />

adaptiert werden und als nützlich beurteilte Hilfsmittel könnten übersetzt und verbreitet werden.<br />

Herauszuheben ist dabei, dass es für die BürgerInnen wichtig ist, zu wissen, welche Dienstleistungen<br />

von der Krankenkasse angeboten werden, welche übernommen werden und welche sie<br />

selbst bezahlen müssen. All diese Informationen sollten so kommuniziert werden, dass diese<br />

auch für LaiInnen leicht verständlich sind und dass jedeR Zugang zu diesen Informationen hat.<br />

Um diese Ziele zu erreichen und damit die Dienstleistungen der Krankenkasse transparenter und<br />

verständlicher zu gestalten, kann die Sozialversicherung ihr eigenes Kommunikationsklima untersuchen<br />

und beispielsweise einem 360-Grad-Assessment 22 unterziehen, dabei können Selbstund<br />

Fremdeinschätzungen wertvolle Erkenntnisse für weitere Handlungsschritte mit sich bringen.<br />

Es gibt Hinweise darauf, dass ein verbessertes Kommunikationsklima in Organisationen zu einer<br />

besseren Qualität von Gesundheitsdienstleistungen führt (Wynia et al. 2010).<br />

Die Sozialversicherung könnte die <strong>Gesundheitskompetenz</strong> ihrer Versicherten als Ausgangsdiagnose<br />

für gezielte Interventionen untersuchen. Auch könnte die Sozialversicherung Anreize schaffen<br />

um <strong>Gesundheitskompetenz</strong>-Strategien gut zu implementieren. Dazu könnte sie Weiterbildungsmaßnahmen<br />

und Prämien anbieten, damit gesundheitskompetentere Dienstleistungen in<br />

der Praxis verwirklicht werden. Die Sozialversicherung müsste dazu ein Assessment-Tool entwickeln,<br />

das es ihr ermöglicht, ihre eigene <strong>Gesundheitskompetenz</strong> zu evaluieren. Jedoch kann<br />

<strong>Gesundheitskompetenz</strong> erst nachhaltig verbessert werden, wenn <strong>Gesundheitskompetenz</strong> nicht<br />

als ein temporäres Projekt gesehen wird, sondern viel mehr als kontinuierliche gemeinsame<br />

Strategie. Dabei wäre es wichtig, dass die Sozialversicherung bei sich selbst beginnt und sich<br />

bewusst macht, welches ihre Rolle in Kommunikationsprozessen ist. JedeR MitarbeiterIn sollte<br />

wissen, was <strong>Gesundheitskompetenz</strong> bedeutet und welche Rolle sie/er spielen kann, um die <strong>Gesundheitskompetenz</strong><br />

der Organisation zu <strong>verbessern</strong>. Es wäre möglich <strong>Gesundheitskompetenz</strong>seminare<br />

und Trainings zur besseren Kommunikation anzubieten, um Kommunikationsstrategien<br />

zu realisieren, die auch für Personen mit mangelnder <strong>Gesundheitskompetenz</strong> verständlich sind.<br />

Denn ein mutiger und kritischer Blick in die eigene Institution ist der wichtigste Schritt, um <strong>Gesundheitskompetenz</strong><br />

wirksam zu fördern. Alle beschriebenen Interventionen können dazu beitragen,<br />

die <strong>Gesundheitskompetenz</strong> der Individuen und des Systems zu <strong>verbessern</strong>, wenn <strong>Gesundheitskompetenz</strong><br />

als gemeinsam anzustrebendes Ziel definiert ist. Um die eigene Institution<br />

gesundheitskompetenter zu machen, müssen Lernziele entwickelt sowie grundlegende Umsetzungsschritte<br />

und ein Evaluationsplan erarbeitet werden.<br />

22 American Medical Association. What is the communication climate assessment tool? http://www.ama-assn.org/resources/doc/<br />

ethics/toolkit-intro.pdf (6.2.2013)<br />

22

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