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Gesundheitskompetenz verbessern - OÖGKK

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Bevor Interventionen erarbeitet, implementiert und evaluiert werden, ist aber ein grundlegendes<br />

Assessment der Organisation notwendig.<br />

5.1.1.1 Beispiel: Health Literacy Universal Precaution Toolkit in the USA<br />

Das „Health Literacy Universal Precaution Toolkit“ (De Walt et al. 2010) wurde 2010 von DeWalt<br />

et al. in den USA entwickelt. In diesem Dokument werden 20 Tools für Organisationen beschrieben,<br />

mit dem Ziel, Organisationen als Umwelten gesundheitskompetenz-förderlicher zu gestalten.<br />

Die Tools sind in vier verschiedene Bereiche unterteilt: (1) Wie begonnen werden kann, (2a)<br />

Tools, um gesprochene Kommunikation zu <strong>verbessern</strong>, (2b) Tools um schriftliche Kommunikation<br />

zu <strong>verbessern</strong> (3) Tools um Selbstmanagement und Empowerment zu <strong>verbessern</strong>, und (4)<br />

Tools, um unterstützende Systeme zu <strong>verbessern</strong>. Dabei werden u.a. die Teach-back Methode<br />

(siehe S. 45), die Ask-Me-3-Fragen (siehe S.44), oder die Brown Bag Medikamentenbesprechungen<br />

(siehe S. 47), empfohlen.<br />

Für Krankenhäuser gibt es einen spezifischen Bericht – „The Health Literacy Environment of Hospitals<br />

and Health Centers“ (Rudd & Anderson 2006) – in dem auch eine Anzahl von nützlichen<br />

Hilfsmitteln zusammengefasst werden, die sowohl Unterstützung für Organisationsentwicklung<br />

als auch im Bereich der alltäglichen Praxis liefern. Darüber hinaus sind Vorschläge zur Formulargestaltung<br />

und Beispielformulare enthalten.<br />

5.1.2 Niederschwellige Angebote: Teleberatung und Telemedizin<br />

Ausgangsproblem: Vor allem interaktive, beratende Gesundheitsinformations-Angebote sind<br />

nicht für alle Menschen zu jeder Zeit und an jedem Ort gleich gut erreichbar und zugänglich, sei<br />

es durch räumliche, zeitliche oder auch sprachliche Distanzen oder Barrieren. Dies führt nicht<br />

nur zu Ungleichheiten in der Versorgung, sondern auch zu Fehlversorgung, mangelnder Effektivität<br />

und Effizienz der Versorgung und zu beträchtlichen Unbequemlichkeiten für viele NutzerInnen.<br />

Beispielsweise kann es vorkommen, dass einem/einer PatientIn erst am Abend bewusst<br />

wird, dass er/sie nicht genau weiß, wie seine Medikamente einzunehmen sind. Oder Personen,<br />

die eine andere Sprache sprechen, kommen nach einem Arztbesuch nach Hause, ohne zu wissen,<br />

welche Diagnose gestellt wurde und wie sie damit umgehen können.<br />

Lösungsansatz: Die Bereitstellung von Teleberatung bzw. Telemedizin kann auf diese Informations-<br />

bzw. Beratungsbedürfnisse eingehen, wie NHS-direct in Großbritannien bzw. Medgate in<br />

der Schweiz beweisen. Diese Dienste können in verschiedenen Sprachen und rund um die Uhr<br />

telefonisch durch Angehörige von Gesundheitsberufen und per Internet angeboten werden. Damit<br />

stellen sie einen weitgehend universell zugänglichen, kostengünstigen und nutzerfreundlichen<br />

Einstieg ins System dar und ermöglichen Mitentscheidung und Mitarbeit in niedrigschwelligen,<br />

ständig ansprechbaren, verständlichen (mehrsprachigen), qualitätsgeprüften, kostengünstigen<br />

und nutzerfreundlichen „Ansprechstrukturen“ (Sottas & Brügger 2012) im System.<br />

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