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Gesundheitskompetenz verbessern - OÖGKK

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Mögliche Umsetzungsschritte durch die Sozialversicherung: Zunächst (gemeinsam mit anderen<br />

Stakeholdern, insbesondere Ärztekammern) Angebote für das Erlernen der Methode organisieren,<br />

dann Pilotprojekte starten, letztlich Teach Back zur Qualitätssicherung der Leistungen<br />

in Verträge mit den VertragsärztInnenen aufnehmen.<br />

6.2.2.1 Beispiel: Teach Back Videos in den USA<br />

Das North Carolina Program on Health Literacy hat drei Teach Back Videos 103 erstellt, die über<br />

ihre Homepage zugänglich sind. Die Videos sind an Ärzte und Ärztinnen gerichtet, und werben<br />

bzw. sensibilisieren für die Teach Back Methode. Die Videos zeigen Beispiele von Arzt-Patienten-Gesprächen,<br />

in denen die Teach Back Methode angewandt wird, ein allgemeines, ein spezifisches<br />

für kardiologische Praxen sowie eines mit spezifisch rheumatologischen Inhalten.<br />

6.2.3 Gesundheitskommunikation <strong>verbessern</strong>: Medikamentbesprechungen<br />

Ausgangsproblem: Oft werden Medikamente aufgrund von mangelndem Verständnis der Medikamentenanweisungen<br />

unbeabsichtigt falsch, doppelt oder gar nicht eingenommen (IOM 2006).<br />

Die Nichteinhaltung der Medikamentenverordnungen führt zu einem unnötig schlechten Gesundheitszustand<br />

(Task Force on Medicine Partnership 2002). Gerade Personen mit geringer <strong>Gesundheitskompetenz</strong><br />

und ältere Personen (Cung & Dickman 2007) sind von einer Falschdosierung<br />

am häufigsten betroffen (Wolf et al. 2011).<br />

Lösungsansatz: Standardisierte Medikamentenverordnungen (ebd.) und Medikamentenbesprechungen<br />

(Nathan et al. 1999; Zermansky et al. 2011) können das Risiko einer unbeabsichtigten,<br />

falschen Medikamenteneinnahme reduzieren.<br />

Mögliche Umsetzung durch die Sozialversicherung: Die Sozialversicherung könnte unterstützen,<br />

dass ÄrztInnen und ApothekerInnen Medikamentenbesprechungen anbieten. Eine routinemäßig<br />

durchgeführte Medikamentenbesprechung kann als Beitrag zur Patientensicherheit<br />

gesehen werden. Hier bestünde auch die Möglichkeit, auf Erfahrungen anderer österreichischer<br />

Pilot-Projekte (Morek et al. 2010), wie den „Arzneimittel-Sicherheitsgurt 104 “, aufzubauen. Medikamentenverordnungen<br />

könnten auf ihre Verständlichkeit hin getestet werden, um dann standardisierte<br />

Verordnungen zu entwickeln.<br />

6.2.3.1 Beispiel: „Brown Bag“ Medikamentenbesprechungen in USA<br />

Bei einer „Brown Bag“ Medikamenten Besprechung bringen die PatientInnen all ihre Medikamente<br />

und auch Vitamine, die sie täglich einnehmen, mit in Praxis. Dort werden sie besprochen<br />

und mittels Teach Back Verfahren wird geprüft, ob die Medikamente auch richtig eingenommen<br />

werden. Bei einer Studie, die neun Praxen untersuchte, welche „Brown Bag“ Medikamentenbe-<br />

103 Teach Back-Videos des NC Program on Health Literacy - http://nchealthliteracy.org/teachingaids.html<br />

104 Österreichische Sozialversicherung: Arzneimittel-Sicherheitsgurt mit e-card: Piolotbetriebe in 71 Salzburger Apotheken. Soziale<br />

Sicherheit Online. (http://www.sozialversicherung.at/portal27/portal/esvportal/channel_content/cmsWindow?action=2&p_<br />

menuid=63478&p_tabid=2&p_pubid=131769)<br />

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