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hätte. Er hob eine Hand und richtete einen dicken Stummelfinger<br />
auf mich.<br />
»He!« sagte er mit einer so weichen Tenorstimme, daß ich fast<br />
erschrak. Er blickte an mir vorbei in die Kajüte. »Das hier ist<br />
meine Kabüse.«<br />
»Tut mir leid«, sagte ich. »Da habe ich mich wohl in der Tür<br />
geirrt.« Ich wollte an ihm vorbei, aber er blockierte die Tür.<br />
»Wie kommt es, daß du in meiner Kabüse bist?« wollte er<br />
wissen. Es klang nicht zornig, eher etwas neugierig.<br />
»Ich habe den Maat gesucht«, sagte ich. »Er wird wohl achtern<br />
sein, nicht?«<br />
»Der nicht; der hat das nicht nötig.« Er begann mich forschend<br />
zu betrachten. »Wie kommt es, daß du ganz naß bist?«<br />
»Ich bin ins Wasser gefallen«, sagte ich. »Hör zu, ist die Crew<br />
hier an Bord vollzählig?«<br />
Der Riese hob eine Hand und kratzte sich die Wolle. »Du willst<br />
anmustern?«<br />
»Richtig.«<br />
»Dann mußt du mit Carboni reden. Junge, Junge …« Seine<br />
Hängelippen dehnten sich zu einem breiten Lächeln. »Der wird<br />
sich wundern. Auf so einem Mistpott will keiner anmustern.«<br />
»Nun, ich schon. Wo finde ich diesen Carboni?«<br />
Das Grinsen verlor sich. »Häh?«<br />
»Wo finde ich Mr. Carboni – damit ich anmustern kann,<br />
verstehst du?«<br />
Das Grinsen belebte sich wieder. Er nickte energisch. »Wahrscheinlich<br />
ist er oben in der Offiziersmesse. Er wird ziemlich<br />
besoffen sein, weil es schon spät ist.«<br />
»Vielleicht könntest du mir den Weg zeigen?«<br />
Er sah mich einen Moment an, dann nickte er. »Yeah.« Er<br />
furchte wieder die Stirn und betrachtete meine Schulter. »Du hast<br />
da einen Schnitt. Ein paar Schnitte. Warst du in einer Keilerei?<br />
Haben sie dich vertobackt?«<br />
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