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Leitfaden Ethikberatung - Robert Bosch Stiftung

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Arbeitsblatt 2: Prinzipien und prozess-eröffnende Fragen zur Bearbeitung ethischer<br />

Dilemmata am Ende des Lebens<br />

I. (Mittlere) Prinzipien der Medizinethik (Beauchamp/Childress, 1979)<br />

1. Respekt vor der Autonomie Welche Anliegen/Wünsche sind Ausdruck<br />

von wessen Autonomie?<br />

2. Nicht-Schaden Was wäre aus Sicht des/der Betroffenen<br />

ein Schaden?<br />

3. Gutes tun, Fürsorge Was sind relevante Werte/Güter für<br />

den/die Betroffene/n?<br />

4. Gerechtigkeit Wem gilt es gerecht zu werden, welche<br />

Rechte sind zu berücksichtigen?<br />

Prinzipien der Pflegeethik (nach M. Rabe)<br />

1. Würde des Menschen Wie können Beteiligte gewürdigt werden?<br />

2. Fürsorge für den pflegebedürftigen Menschen Inwiefern unterstützt unsere Sorge<br />

Teilhabe/Autonomie?<br />

3. Autonomie (Selbstbestimmung) des<br />

pflegebedürftigen Menschen<br />

Was könnte es legitimieren, diese Autonomie<br />

einzuschränken?<br />

4. Gerechtigkeit Balance unterschiedlicher Rechte, miteinander<br />

zurecht kommen ...<br />

5. Verantwortung gegenüber dem pflegebedürftigen Menschen und<br />

gegenüber der Gesellschaft<br />

6. Dialog mit dem pflegebedürftigen Menschen, dem Team,<br />

den Angehörigen, mit Betreuer/innen und anderen<br />

Bezugspersonen<br />

Ethisch relevante Palliative Care – Prinzipien<br />

1. Sind alle relevanten Aspekte eines mehrdimensionalen Menschenbildes (physio-psycho-sozialspirituell-kulturell)<br />

berücksichtigt bzw. im Blick?<br />

2. Ist dies durch eine eingeübte und routinierte interprofessionelle und interdisziplinäre<br />

Zusammenarbeit innerhalb des Versorgungskontextes und über seine Grenzen hinaus gedeckt?<br />

3. Ist eine ausreichende Schmerztherapie/Symptomkontrolle gewährleistet? Ist dabei ein erweiterter<br />

Bilck auf den Schmerzbegriff („total pain“-Konzept) eingeübt?<br />

4. Ist gesichert: Keine unnötige Verlängerung oder Verkürzung des Lebens?<br />

5. Sind die medizinisch/pflegerischen Indikationen für weitere Diagnosen und Behandlungen im Blick?<br />

6. Ist die relevante Unterstützung im multiprofessionellen Team (incl. Frage nach dem Einsatz von<br />

Ehrenamtlichen) vorhanden bzw. organisiert?<br />

7. Mit welchem Nutzen können andere Einrichtungen und/oder Kompetenzen in die Versorgung<br />

einbezogen werden?<br />

8. Kann „ambulant vor stationär“ in dieser Situation als generelles Versorgungsprinzip zum Tragen<br />

kommen?<br />

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