ColSim - Simulation von Regelungssystemen in ... - OptiControl
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60 KAPITEL 4. REGELUNGSTECHNISCHE MODELLIERUNG VON KOMPONENTEN<br />
Gleichung 4.37 stellt e<strong>in</strong>e empirisch ermittelte Funktion dar, die bezüglich der Parameter identifiziert<br />
werden muß.<br />
Am Beispiel e<strong>in</strong>es Wandheizungselementes, das nach DIN 4704 charakterisiert [HLK95] wurde,<br />
wird nun 4.37 bestimmt:<br />
_Q = C t n =20:608 t 1:039 (4.39)<br />
Das Wandheizsystem verhält sich mit n =1:039 fast l<strong>in</strong>ear, was der Beschreibung durch Gleichung<br />
4.37 entgegenkommt. Im Prüfbericht s<strong>in</strong>d ferner die Meßpunkte ( _m, T VL , T RL , _Q, T amb )<br />
aufgeführt, die zur Bestimmung der Parameter C und n aus Gleichung 4.36 verwendet wurden.<br />
Da die mittlere arithmetische Übertemperatur t bekannt ist, läßt sich die Vorlauftemperatur aus<br />
_Q = C t n = _mc P (T VL , T RL ) (4.40)<br />
bestimmen, wobei die Vorlaufübertemperatur T VL durch Beziehung 4.38 gegeben ist:<br />
_Q<br />
T VL =t + <br />
(4.41)<br />
2_mc P<br />
Wird nun der gesamte Betriebsbereich des Heizelementes <strong>in</strong> der _m/t-Ebene berechnet, so läßt<br />
sich e<strong>in</strong>e zugehörige Vorlauftemperatur T VL bzw. T VL angeben, die <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Kennfeld abgelegt<br />
wird. Mit Hilfe e<strong>in</strong>es Least-Square-Fitt<strong>in</strong>g 24 (vgl. Kapitel 2.5.2 ) kann nun e<strong>in</strong> Parametersatz<br />
a, b, c gefunden werden, der die Differenzen <strong>von</strong> Q _ analytisch und Q _ l<strong>in</strong>ear m<strong>in</strong>imiert.<br />
multil<strong>in</strong>earer Fit für Qp=C*t^n:<br />
Qp=C*t^n: (a+b*mp+c*dT_VL)dT_VL<br />
Wärmestrom Qp<br />
1800<br />
1400<br />
1000<br />
600<br />
200<br />
0/ 20<br />
30<br />
40<br />
50<br />
Massenstrom mp<br />
60<br />
70<br />
80<br />
90<br />
100<br />
110<br />
10<br />
20<br />
30<br />
40<br />
50<br />
60<br />
70<br />
E<strong>in</strong>lauftemperaturdifferenz: T_VL-T_raum<br />
Abbildung 4.21: Fit des<br />
Kennfeldes für e<strong>in</strong> Wandheizelement:<br />
Dabei wurde wegen<br />
des kle<strong>in</strong>en Exponenten<br />
e<strong>in</strong>e multil<strong>in</strong>eare Beziehung<br />
aus E<strong>in</strong>trittstemperatursdifferenz<br />
T VL , T raum<br />
und Massenstrom _m gefunden,<br />
der die Wärmeabgabe<br />
e<strong>in</strong>es Flächenheizelementes<br />
h<strong>in</strong>reichend genau beschreibt.<br />
In e<strong>in</strong>em weiteren Arbeitsschritt wird nun das Kennfeld aus Gleichung 4.37 sowie die analytische<br />
Beziehung <strong>in</strong> Abhängigkeit des Massenstromes _m und der Vorlaufübertemperatur T VL<br />
berechnet. Die Darstellung im 3-dimensionalen Diagramm ermöglicht den Vergleich mit der<br />
analytischen Lösung. Abbildung 4.21 zeigt das gefittete Kennfeld des untersuchten Flächenheizelementes,<br />
wobei folgende Parameter ermittelt wurden:<br />
a =15:0026; b =0:0705937; c =0:00190433; (4.42)<br />
24 Das Least-Square-Fitt<strong>in</strong>g erfolgt <strong>in</strong> GNUPLOT mit dem beschriebenen Marquardt-Levenberg-Verfahren.