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auto motor zubehör - amz

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technik markt<br />

Wieviel Mobilität können<br />

wir uns in den kommenden<br />

Jahren noch leisten?<br />

Wird das Automobil<br />

für die breite Bevölkerung<br />

auch künftig noch bezahlbar sein? Wie<br />

entwickeln sich langfristig die Autokosten?<br />

Was können Automobilhersteller<br />

und Handel tun, um die Kostenexplosion<br />

zu bremsen? Mit diesen Fragen<br />

setzt sich die vom Institut für Automobilwirtschaft<br />

(IFA) im Auftrag der Dekra<br />

erstellte Studie „Cost-of-Ownership“<br />

auseinander. Die Branche sieht sich<br />

nicht nur durch die Finanzkrise enormen<br />

Herausforderungen gegenüber: „Zum<br />

Anstieg der Kraftstoffpreise kommt das<br />

Sinken der Kaufkraft, die Kohlendioxid-<br />

Problematik und der Druck auf die Fahrzeugrestwerte“,<br />

erklärt der Vorsitzende<br />

der Geschäftsführung der Dekra Automobil<br />

GmbH, Dipl.-Ing. Clemens Klinke.<br />

„Will das Automobil unter diesen Vorzeichen<br />

seine Attraktivität für die Breite der<br />

Bevölkerung erhalten, kommt es darauf<br />

an, der steigenden Kostenbelastung<br />

Paroli zu bieten.“<br />

So mussten die Deutschen im vergangenen<br />

Jahrzehnt für ihr Auto immer<br />

tiefer in die Tasche greifen. Im Zeitraum<br />

von 1995 bis 2007 stieg der Preisindex<br />

für die Anschaffung und den Unterhalt<br />

12 <strong>amz</strong> - <strong>auto</strong> | <strong>motor</strong> | <strong>zubehör</strong> Nr. 6-2009<br />

Ist das Auto<br />

morgen noch<br />

bezahlbar?<br />

_ Eine Studie des<br />

Instituts für Automobilwirtschaft<br />

belegt:<br />

Die Sensibilität der<br />

Kunden gegenüber<br />

den „Cost-of-Ownership“<br />

wächst. Jetzt<br />

besteht Handlungsbedarf<br />

für Hersteller<br />

und Händler.<br />

von Autos mit einem Plus von 34,3 Prozent<br />

deutlich stärker als die allgemeinen<br />

Verbraucherpreise, die um knapp 20 Prozent<br />

zulegten. Setzen sich die aktuellen<br />

Trends fort, könnte der Anteil der Autokosten<br />

am monatlichen Haushaltsnettoeinkommen<br />

von heute durchschnittlich<br />

661 Euro (20,4 Prozent) auf 864 Euro<br />

(22,8 Prozent) im Jahr 2015 steigen, und<br />

im Jahr 2020 könnten es bereits 1049<br />

Euro (25 Prozent) sein.<br />

Finanzierungskosten:<br />

Plus von 40 Prozent<br />

Der Dekra/IFA-Studie zufolge sind für<br />

die gestiegenen Kosten die Kraftstoffpreise<br />

(plus 4,7 Prozent), die Preise für<br />

Wartungs- und Reparaturarbeiten (jährlich<br />

plus 2,1 Prozent) aber auch die Kfz-<br />

Steuern verantwortlich, die sogar um 6,5<br />

Prozent zulegten. Eine Kostenexplosion<br />

gab es bei den Finanzierungskosten, die<br />

sich von 2005 bis 2007 von 1000 Euro<br />

auf 1400 Euro erhöhten – ein Plus von<br />

40 Prozent. Die Fahrzeugpreise hingegen<br />

blieben mit einem Plus von rund einem<br />

Prozent jährlich unter dem allgemeinen<br />

Verbraucherindex von 1,5 Prozent pro<br />

Jahr. Der Löwenanteil der Autokosten<br />

entfällt auf den Wertverlust. Diese Position<br />

summiert sich im Schnitt über alle<br />

Fahrzeugklassen auf 50,4 Prozent. Zweitwichtigster<br />

Posten sind die Kraftstoffkosten<br />

(23,9 Prozent), gefolgt von Steuer<br />

und Versicherung (16,5 Prozent) sowie<br />

Wartung und Reparatur (9,2 Prozent).<br />

Je größer das Auto, desto höher ist der<br />

Wertverlust. Am höchsten ist er bei Oberklassefahrzeugen<br />

mit 66,9 Prozent Anteil<br />

an den Autokosten. Bei kleineren Autos<br />

hingegen fallen die Kraftstoffkosten in<br />

der Relation stärker ins Gewicht.<br />

Die Werkstattkosten betragen über<br />

alle Fahrzeugklassen hinweg 9,2 Prozent<br />

der Gesamtkosten. Bei Oberklassefahrzeugen<br />

(7,7 Prozent), bei leichten Nutzfahrzeugen<br />

(7,9 Prozent) und bei mittelgroßen<br />

Geländewagen (8,4 Prozent) liegt<br />

dieser Anteil unter dem Durchschnitt.<br />

Stärker ins Gewicht fällt er bei den Minis<br />

(10,6 Prozent), den Sportwagen (10,3 Prozent)<br />

und den Mini Vans (10,2 Prozent).<br />

Die Preise für Wartungs- und Reparaturarbeiten<br />

erhöhten sich seit dem Jahr<br />

1995 um insgesamt 30,5 Prozent und<br />

damit stärker als die Verbraucherpreise<br />

(plus 22, 6 Prozent), der Stundenverrechnungssatz<br />

stieg von 53,73 Euro auf 65,04<br />

Euro – ein Plus von 21 Prozent. Gründe<br />

sind der anhaltende Anstieg der Personal-<br />

und Personalzusatzkosten, aber auch die<br />

steigenden Kosten für Diagnosegeräte<br />

und Spezialwerkzeuge und die Erhöhung<br />

der Mehrwertsteuer. Die Preise für Ersatzteile<br />

und Zubehör stiegen zwischen<br />

1995 und dem ersten Halbjahr 2008 nur<br />

moderat, um 14,5 Prozent, an.<br />

Als starker Kostentreiber wirkte sich<br />

der deutliche Anstieg der Wertverluste<br />

seit Anfang des Jahrzehnts aus. So sank<br />

der Restwert eines zwei Jahre alten Fahrzeuges<br />

im Schnitt von etwa 70 Prozent<br />

im Jahr 2000 auf knapp 64 Prozent. Trotz<br />

seiner hohen Bedeutung wird dieser Faktor<br />

von den meisten Kaufinteressenten<br />

noch immer unterschätzt, ergab eine IFA-<br />

Online-Befragung von 1071 Privatkunden<br />

im Juni 2008. Am wichtigsten für die<br />

Kaufentscheidung von Neuwagen-Käufern<br />

sind die Kraftstoffkosten, die 74 Prozent<br />

der Befragten als „sehr wichtig“ bezeichnen.<br />

Es folgen die Reparaturkosten<br />

(70 Prozent) sowie die Versicherungskosten<br />

(69 Prozent) und erst danach der<br />

Wertverlust mit 63 Prozent.<br />

Was Handel<br />

und Hersteller tun können<br />

Doch wie kann die Branche die steigenden<br />

Kosten in den Griff bekommen?<br />

Die bei Prof. Dr. Willi Diez am Institut für<br />

Automobilwirtschaft entstandene Studie<br />

nennt im Wesentlichen vier Handlungsfelder,<br />

auf denen die Automobilhersteller<br />

und Händler zur Reduzierung der Kosten<br />

beitragen können:

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