auto motor zubehör - amz
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technik <strong>auto</strong>mobil<br />
ternen Kosten und andererseits gilt es,<br />
beim Preiskampf zu bestehen. Die Lenkung<br />
der Schäden durch die Versicherer<br />
in bestimmte Werkstätten ist für diese<br />
vielfach mit reduzierten Werkstattpreisen<br />
und hohen Nebenleistungen verbunden.<br />
Hier steht die zu erzielende Rendite<br />
bei einer Reparatur im Vordergrund.<br />
Denn nur bei ausreichender Rendite ist<br />
der Betrieb in der Lage, langfristig in die<br />
technische Ausrüstung und Aus- sowie<br />
Weiterbildung seiner Mitarbeiter zu investieren.<br />
Langfristig ist eine Konzentration<br />
auf mittelgroße bis größere Betriebseinheiten<br />
für die Unfall-Instandsetzung zu<br />
erwarten, die sowohl Karosserie- und<br />
Lackarbeiten durchführen. Ähnlich wie<br />
in der Karosseriereparatur verhält es sich<br />
im Lackierbereich, wenn man sich bereits<br />
die heutige Entwicklung wie etwa die<br />
Wasserlacktechnolgie betrachtet. In der<br />
Zukunft wird sich hier die Musik im UV-<br />
Bereich abspielen, was wiederum mit hohem<br />
Investment für die Betriebe verbun-<br />
Mal mehr, meist weniger<br />
_ Die Interessengemeinschaft<br />
Fahrzeugtechnik und Lackierung<br />
e.V. stellt strittige Reparaturzeiten<br />
für Karosserie- und Lackierarbeiten<br />
auf den Prüfstand.<br />
Die Interessengemeinschaft für Fahrzeugtechnik<br />
und Lackierung e. V. (IFL) ermittelt Fehler<br />
und Mängel in den Arbeitszeiten für Karosserie-<br />
und Lackierarbeiten in den gängigen<br />
EDV-gestützten Kalkulationssystemen und<br />
weist diese aus. Foto: TÜV Rheinland<br />
22 <strong>amz</strong> - <strong>auto</strong> | <strong>motor</strong> | <strong>zubehör</strong> Nr. 6-2009<br />
den ist und ihnen einen entsprechenden<br />
hohen Fahrzeug-Durchsatz abverlangt.<br />
Einzelne Betriebe mit drei oder vier<br />
Durchgängen am Tag werden das nicht<br />
leisten können. Größere Karosseriebetriebe<br />
verzeichnen aus wirtschaftlicher<br />
Sicht Vorteile, da man dort Arbeitsabläufe<br />
optimieren und den Leistungsgrad<br />
erhöhen kann.<br />
Oldtimerrestauration –<br />
Back to the Roots<br />
Neben steigenden Anforderungen im<br />
Instandsetzungssektor verzeichnen die<br />
Karosseriebetriebe erfreulicherweise in<br />
jüngster Zeit einen Run auf ihre angestammte<br />
handwerkliche Tradition. „Von<br />
immer größerer Bedeutung gestaltet<br />
sich für unsere Karosseriefachbetriebe in<br />
letzter Zeit das Thema Oldtimerinstandsetzung<br />
und -restaurierung. Sie ist nach<br />
wie vor zwar ein schwieriges Segment, da<br />
sie in einer bestimmten Preisklasse angesiedelt<br />
ist. Denn eine hoch qualifizierte<br />
Das Problem dürfte hinlänglich<br />
bekannt sein. Ein Reparaturauftrag<br />
wird nach den<br />
Arbeitswerte(AW)-Vorgaben<br />
des jeweiligen Automobilherstellers<br />
kalkuliert und anschließend der<br />
Schaden repariert. Im Zuge der Reparatur<br />
stellt man fest, dass die Zeitvorgaben<br />
unmöglich einzuhalten sind, da<br />
sie einfach den vollen Reparaturumfang<br />
nicht widerspiegeln. So wurde laut der<br />
Interessengemeinschaft für Fahrzeugtechnik<br />
und Lackierung e.V. (IFL) beispielsweise<br />
für einen Fiat Panda ab Baujahr<br />
09/03 (Typ 169 - Audatex-Code: 8 04) aus<br />
Praxismeldungen bekannt, dass im Kalkulationssystem<br />
Audatex die Aus- und Einbauzeit<br />
der oberen Türscharniere vorne<br />
links und rechts (Leitnummern 1487 und<br />
1488) mit den vorgegebenen 2,5 AW (15<br />
Minuten) pro Türscharnier falsch ist. Die<br />
richtige Arbeitszeit für ein Türscharnier<br />
beträgt 55 AW (5,5 Stunden). Hier macht<br />
schon einen Unterschied, ob man hier in<br />
Folge eines Druckfehlers 2,5 oder 55 AW<br />
zugrunde legen muss.<br />
Da es sich hier nicht um Einzelfälle<br />
handelt und eine Institution zur Klärung<br />
derartiger Fälle dringend erforderlich<br />
machte, wurde im Januar 2007 von verschiedenen<br />
Verbänden und Organisationen<br />
aus der Werkstattbranche die Interessengemeinschaft<br />
für Fahrzeugtechnik<br />
Restaurierung kann nicht zu Dumping-<br />
Bedingungen erfolgen“, macht Nagel<br />
deutlich. Wenn es um das handwerkliche<br />
Geschick und Knowhow bei der Blechbearbeitung<br />
sowie Lackierung geht, sieht<br />
er die Karosseriefachbetriebe in diesem<br />
Segment gut aufgestellt, da man es dort<br />
mit einem wiederherstellenden Beruf zu<br />
tun hat.<br />
„Eine Stärke unseres Berufes ist, dass<br />
in der Ausbildung heute neben den modernen<br />
Technologien auch nach wie vor<br />
das Instandsetzen, also Ausbeulen oder<br />
Gas- und Sauerstoffschweißen gefordert<br />
werden. Die zur Restaurierung wichtigen<br />
Reparaturtechniken, wie das Ausbeulen,<br />
werden also auch von den kommenden<br />
Generationen beherrscht und weitergeführt“,<br />
führt ZKF-Präsident Nagel weiter<br />
aus. Neben der Moderne, sprich modernsten<br />
Reparaturtechniken, ist hier<br />
weiterhin das gute alte handwerkliche<br />
Geschick gefragt.<br />
Jürgen Rinn<br />
und Lackierung e.V. (IFL) gegründet. Dort<br />
hat man sich zum Ziel gesetzt, Fehler und<br />
Mängel bei den Arbeitszeiten für Karosserie-<br />
und Lackierarbeiten in den gängigen<br />
EDV-gestützten Kalkulationssystemen zu<br />
ermitteln und im Dialog mit dem jeweiligen<br />
Schadenskalkulationsanbieter und<br />
dem Automobilhersteller abzuändern,<br />
also die „richtigen Arbeitszeiten“ für<br />
einzelne Reparatur- oder Lackierarbeiten<br />
herzustellen.<br />
Die IFL vertritt die reparierenden und<br />
lackierenden Fachbetriebe sowie auch<br />
die Interessen der Kfz-Sachverständigen.<br />
Die Interessensgemeinschaft besteht aus<br />
den Werkstattverbänden Zentralverband<br />
Karosserie- und Fahrzeugtechnik (ZKF),<br />
Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe<br />
(ZDK), den Karosserieverbänden<br />
aus Österreich und der Schweiz, den<br />
Sachverständigenorganisationen TÜV,<br />
Dekra, BVSK und SSH sowie den Schadenskalkulationsanbietern<br />
Audatex und<br />
DAT. Friedrich Nagel, Präsident des Zentralverbands<br />
Karosserie- und Fahrzeugtechnik,<br />
ist Vorsitzender der IFL. Als sein<br />
Stellvertreter wurde in der Mitgliederversammlung<br />
2008 Wilhelm Hülsdonk, Bundesinnungsmeister<br />
des Zentralverbands<br />
des deutschen Kraftfahrzeuggewerbes,<br />
gewählt. jr.<br />
www.ifl-ev.de