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<strong>Penig</strong>er Amtsblatt 25. Januar 2014<br />
Ausgabe 1<br />
3. Hochwassereinsatz 2013<br />
Vergleich der Einsätze der Gemeindefeuerwehr in den letzten zehn Jahren.<br />
In 2013 fand eine Alarmübung im Bereich der Gemeindefeuerwehr mit<br />
Beteiligung von sechs Ortsfeuerwehren im Gewerbegebiet „Kreisel“ unter<br />
der Leitung der örtlich zuständigen Ortsfeuerwehr statt. Dabei wurde die<br />
Zusammenarbeit der beteiligten Wehren sowie die Wasserversorgung<br />
in schwierig zu erreichenden Gebieten trainiert sowie zahlreiche Erfahrungen<br />
gesammelt. An dieser Stelle ist der Firma Lindner Kreissägeblatt-<br />
Service GmbH zu danken, die ihre Firma zu diesem Zwecke zur Verfügung<br />
stellte.<br />
Über den Ausbildungs- und Einsatzdienst hinaus nahmen einzelne Ortsfeuerwehren<br />
an verschiedenen Wettkämpfen im Gemeindegebiet und<br />
im Landkreis teil.<br />
Die Jugendarbeit war auch in 2013 wieder ein wichtiger Punkt, da über<br />
die Jugendfeuerwehren nach wie vor der Großteil des Nachwuchses der<br />
Gemeindefeuerwehr gewonnen wird. Derzeit findet die Jugendfeuerwehrarbeit<br />
in drei Jugendwehren (Obergräfenhain, Langenleuba-Oberhain und<br />
<strong>Penig</strong>) statt.<br />
Die satzungsgemäß alle fünf Jahre durchzuführende Wahl der örtlichen<br />
Wehrleitung in Zinnberg/Thierbach wurde um ein Jahr verschoben.<br />
2. Personal<br />
Die Personalsituation der Gemeindefeuerwehr <strong>Penig</strong> mit ihren 333 Angehörigen<br />
stellt sich wie folgt dar:<br />
Personalveränderung in der Gemeindefeuerwehr (Männer / Frauen / gesamt).<br />
Mit dem derzeit vorhandenen Personal kann die Einsatzbereitschaft unter<br />
normalen Umständen gemäß der seit September gültigen Alarm- und<br />
Ausrückordnung gewährleistet werden. Bei den verschiedenartigen Einsätzen<br />
in 2013 betrug die Einsatzstärke zwischen zwei und 41 Kameraden.<br />
Während des Einsatz- und Ausbildungsdienstes verunfallten in 2013 drei<br />
Kameraden (2007: 1 / 2011: 1 / 2012: 2).<br />
Mehrere Angehörige der Gemeindefeuerwehr sind den Gefahrguteinheiten<br />
und dem Katastrophenschutz des Landkreises Mittelsachsen in<br />
verschiedenen Einheiten zugehörig.<br />
Der momentane Altersdurchschnitt in der Gemeindefeuerwehr <strong>Penig</strong> liegt<br />
bei 40 Jahren. Eine wesentliche Aufgabe ist es, die Personalminderung<br />
der aktiven Abteilung durch Nachwuchsgewinnung weiter zu minimieren,<br />
denn allein in den nächsten fünfzehn Jahren verlässt ein Drittel der<br />
derzeit aktiven Kameradinnen/Kameraden altersbedingt den Bereich der<br />
Einsatzkräfte.<br />
Die Gemeindefeuerwehr der Stadt <strong>Penig</strong> bewältigte den Hochwassereinsatz<br />
im Gemeindegebiet vom Freitag, 31. Mai bis zum Sonntag,<br />
9. Juni 2013. Er war der bisher größte jemals durchgeführte Feuerwehreinsatz<br />
im Gemeindegebiet. Dabei wurden alle Hilfskräfte aus einer<br />
Einsatzleitung herausgeführt und je nach Verfügbarkeit eingesetzt. Das<br />
Zusammenspiel zwischen den neun Ortsfeuerwehren, der Stadtverwaltung,<br />
dem Bauhof und den zahlreichen Helfern und Firmen als auch den<br />
betroffenen Anwohnern war hervorragend. Nur so war es möglich, die<br />
Ereignisse in ihrer Gesamtheit ruhig und sachlich zu beherrschen und parallel<br />
auch die zeitgleichen Einsätze bei drei Bränden, einem Verkehrsunfall<br />
auf der Autobahn und mehreren Ölspuren professionell abzuarbeiten.<br />
Dabei waren sich alle Verantwortungsträger bewusst, dass getroffene Entscheidungen<br />
nicht immer auf die einhellige Akzeptanz aller treffen kann,<br />
sondern ein gesundes Maß des Gemeinwohls gefunden werden musste.<br />
Die Ereignisse betrafen nicht nur den Bereich entlang der Zwickauer<br />
Mulde und der Leuba, sondern sie erstreckten sich auf alle Ortslagen<br />
der Gemeinde. Der Beginn des Geschehens lag dabei um 05.30 Uhr in<br />
Wernsdorf mit dem Einsatz der Ortsfeuerwehr Niedersteinbach.<br />
Die größte Herausforderung begann am Sonntag, 02.06.2013, als gegen<br />
10.30 Uhr der Sandsackverbau in der Baustelle der Schutzmauer nachgab<br />
und die Lunzenauer Straße schlagartig überflutet wurde. Darauf folgend<br />
mussten zahlreiche Evakuierungen im Stadtgebiet durchgeführt werden.<br />
Am späten Nachmittag musste durch die Einsatzleitung gegen 17.00 Uhr<br />
sogar die Evakuierung des Feuerwehrgerätehauses in <strong>Penig</strong> angeordnet<br />
werden, sodass bis 20.00 Uhr ein Umzug in das Rathaus erfolgte.<br />
Die Aufräumarbeiten folgten dem Rückgang des Hochwassers ab Montag,<br />
13.00 Uhr und begannen dabei auf der rechten Muldenseite und im<br />
Gerätehaus, um bis Abends dort die Nutzung wieder herzustellen. Die<br />
weiteren Aufräumarbeiten liefen daran anschließend abschnittsweise bis<br />
zum Freitagvormittag.<br />
Nachdem nach acht Tagen Einsatz bis zum Freitagnachmittag alle wesentlichen<br />
Arbeiten abgeschlossen waren und die Einsatzkräfte in ein ruhiges<br />
Wochenende starten wollten, kamen am Samstag und Sonntag weitere<br />
Starkregenniederschläge. Des Weiteren waren <strong>Penig</strong>er Einsatzkräfte in<br />
Herrenhaide bei einem Gebäudebrand und in Döhlen bei einem Gefahrguteinsatz<br />
beteiligt. Somit konnte erst am 09.06.2013 gegen 19.30 Uhr<br />
der Hochwassereinsatz beendet werden.<br />
Die Ereignisse waren so komplex, dass hier nur ein paar Zahlen aus dem<br />
Einsatz dargestellt werden:<br />
• Dauer: 31.05. / 05.30 Uhr bis 09.06. / 19.30 Uhr<br />
• Sirenenalarm „Katastrophe“: 02.06. / 11.00 Uhr für <strong>Penig</strong>, Thierbach<br />
und Zinnberg<br />
• Einsätze: rd. 250<br />
• Einsatzstunden: rd. 7250 Std.<br />
• Fw-Einsatzkräfte: bis zu 133 am Tag, zuzüglich Helfer und Firmen<br />
• Unterstützung: 04.06. / Fw Mühlau, Hartmannsdorf und Niederfrohna<br />
• Verbaute Sandsäcke: rund 8000<br />
• Höchststand „Mulde“: 03.06.13 / 02:00 - 03:00 Uhr<br />
• Verunfallte Kameraden: 3<br />
Das Ergebnis der gemeinsamen Arbeit aller konnte man im Vergleich<br />
mit anderen vom Hochwasser betroffenen Orten in Sachsen auch daran<br />
sehen, dass bereits ein bis zwei Tage nach Rückgang des Wassers aus den<br />
betroffenen Bereichen der Ausgangszustand im Rahmen des Möglichen<br />
einschließlich der kompletten Müllbeseitigung nahezu abgeschlossen war.<br />
Am 04.06.2014 erhielten wir Unterstützung mit insgesamt 33 Einsatzkräften<br />
durch die Feuerwehren aus Mühlau, Hartmannsdorf und Niederfrohna.<br />
Im Zuge der Nachbereitung und Einsatzauswertung erfolgte in Zusammenarbeit<br />
mit der Landestalsperrenverwaltung am 12. Oktober 2013<br />
eine Beurteilung der Ereignisse und der Wirksamkeit der ergriffenen<br />
Maßnamen.<br />
Für die Auszeichnung mit der „Fluthelfermedaille 2013“ durch den<br />
Freistaat Sachsen wurden in einer ersten Meldung an die Sächsische<br />
Staatskanzlei rund 200 Helfer aus der Bürgerschaft, aus Firmen und der<br />
Feuerwehr vorgeschlagen.<br />
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