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<strong>Penig</strong>er Amtsblatt 25. Januar 2014<br />

Ausgabe 1<br />

AUS DEM BESTAND DER<br />

HEIMATGESCHICHTE DES ARCHIVS<br />

DER STADTVERWALTUNG<br />

Zeitungsberichte aus dem<br />

„Tageblatt für <strong>Penig</strong> und Lunzenau“<br />

Januar 1914<br />

„<strong>Penig</strong>. Wieder ist ein Jahr ins Meer der Ewigkeit hinabgerauscht. Ein Jahr!<br />

Wie leicht diese zwei Silben sich aussprechen und welche Summe Arbeit<br />

und Mühe, Freud und Leid, Hoffnung und Enttäuschung schließen sie ein.<br />

Schnell vorüber eilt ein Jahr dem Glücklichen, dem alles gelingt, was er<br />

beginnt, dem nur Freude beschert sind, langsam schleicht es dem dahin,<br />

der nur Leiden zu tragen hat, der Hoffnung auf Hoffnung scheitern sieht.<br />

Wenn das alte Jahr scheidet und die Glocken das neue einläuten, dann<br />

läßt wohl ein jeder die vergangenen 365 Tage an seinem Geiste vorüberziehen.<br />

Der Glückliche wird finden, daß auch ihm das Mißgeschick nicht<br />

erspart geblieben, der Unglückliche, daß auch in sein Leid manchmal<br />

ein Sonnenstrahl des Glücks fiel. Wie weise ist es auch eingerichtet, daß<br />

keines Menschen Geist den Schleier der künftigen Tage zu lüften vermag<br />

und die Zukunft nicht offen vor unseren Augen liegt.<br />

„<strong>Penig</strong>. Der Winter, der von allen herbeigesehnte, zeigt sich von seiner<br />

schönsten Seite. Frau Holle setzt ihr begonnenes Werk noch fleißig fort<br />

und es herrscht eine Temperatur, die Tauwetter nicht aufkommen läßt. Das<br />

Wehen hat etwas nachgelassen, sodaß auch die ebenen Fluren nun volles<br />

Winterkleid tragen. Somit herrscht das schönste Winterwetter und es wird<br />

in ausgiebiger Weise den Wintersportfreunden gehuldigt. ...“<br />

Das Glück kommt uns ja immer gelegen, würden wir aber auch das<br />

Unglück, die unser wartenden Enttäuschungen standhaft tragen? Wohl<br />

kaum, und darum gab Gott uns die Hoffnung in die Herzen, die sonnige<br />

Hoffnung, mit der wir hineinsegeln ins neues Jahr. Möge die Fahrt für alle<br />

unsere Leser und Leserinnen eine hoffnungsvolle und glückliche sein.<br />

Glückauf zur Fahrt durch das Jahr 1914!“<br />

„<strong>Penig</strong>. Der Einladung zwecks Gründung eines Geflügelzüchtervereins<br />

für gestern Sonntag nachmittag nach Englers Restaurant hier hatten mehrere<br />

Interessenten Folge geleistet. U. a. war auch der Vorsitzende des<br />

hier schon bestandenen Geflügelzüchtervereins, der vor 25 Jahren von<br />

demselben ins Leben gerufen worden war, mit erschienen. Somit fanden<br />

die Anwesenden genügend Anhalt zur Erfüllung ihres Zweckes. Es wurde<br />

beschlossen zwecks Auflebung des alten Vereins demselben korporativ<br />

beizutreten und somit vorerst nur Geflügelzuchtinteressenten zu vereinigen.<br />

Zum Nutzen der Geflügelzucht wurden auch schon mannigfache<br />

Anregungen gegeben. Auch sollen noch bekannte Geflügelzüchter zum<br />

Beitritt aufgefordert werden. Nächsten Sonntag nachmittag soll nach Fritz<br />

Schneiders Cafe hier die erste Vereinsversammlung einberufen werden<br />

zwecks voller Konstituierung des Vereins und Aufstellung des Jahresprogramms.<br />

Der rationellen Geflügelzucht wurde gleich von vornherein das<br />

Wort gesprochen. So wurde in Erwähnung gezogen die Anschaffung<br />

einer Brutmaschine von vereinswegen, der gemeinschaftliche Besuch<br />

von Großgeflügelzüchtereien, die Besprechung von Rassegeflügel und<br />

in Anregung gebracht die Veranstaltung einer Ausstellung. Man schied<br />

erstmalig mit dem Bewußtsein, daß die Geflügelzucht in weiteren Kreisen<br />

hier und der Umgegend erneut großes Interesse herrscht und dass der<br />

alte Geflügelzüchterverein wieder zum vollen Blühen gelangen werde.“<br />

„Obergräfenhain. An Stelle des Gemeindevorstandes Herrn Liebing,<br />

dessen Wahlzeit mit Schluß des Jahres abläuft, und der eine Wiederwahl<br />

ablehnte, ist Herr Gutsbesitzer Alfred Hartmann gewählt worden. Der<br />

Genannte wird vom 1. Januar 1914 ab den Gemeindevorstandsposten<br />

übernehmen. Herr Hartmann ist auch Vorstand des Kgl. Sächs. Militärvereins<br />

zu Obergräfenhain und Umgegend.“<br />

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