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Dokumentation der Fachtagung vom 4.6.2013 in Berlin - Perspektive ...

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Thomas Son<strong>der</strong>mann<br />

9<br />

Me<strong>in</strong>e Damen und Herren, <strong>der</strong> demografische<br />

Wandel, <strong>der</strong> ja <strong>in</strong> aller Munde ist und <strong>der</strong> damit postulierte<br />

hohe Fachkräftebedarf erfor<strong>der</strong>t aber nicht nur<br />

staatliches Handeln, son<strong>der</strong>n auch gesamtgesellschaftliches<br />

Engagement. Heute Nachmittag werden Sie im<br />

Rahmen <strong>der</strong> „Schlaglichter“ Näheres über die sehr<br />

erfolgreiche Kooperation unserer Nachqualifizierungsprojekte<br />

mit Betrieben erfahren. Die Projekte haben<br />

viele Betriebe dafür gew<strong>in</strong>nen können, die Nachqualifizierung<br />

als eigenes Instrument <strong>der</strong> Personalentwicklung<br />

und für die Rekrutierung ihres Nachwuchses und<br />

Fachkräftenachwuchses zu nutzen. Das Spannende<br />

ist, dass sich zeigt, dass es sich für Unternehmen auch<br />

lohnt, Ungelernte zu Fachkräften nachzuqualifizieren.<br />

E<strong>in</strong> Punkt noch mal: Fünf Jahre läuft das Programm<br />

jetzt und neigt sich dem Ende zu. Wir geben damit die<br />

Themen nicht auf. Zum Beispiel wird die Nachqualifizierung<br />

im Bereich „Jobstarter“ weiter betrieben. Aber ich<br />

habe das anfangs schon gesagt, die Rolle des BMBF kann<br />

nicht se<strong>in</strong>, aus e<strong>in</strong>er Projektför<strong>der</strong>ung <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Anschlussprojektför<strong>der</strong>ung<br />

und noch mal <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Anschlussprojektför<strong>der</strong>ung<br />

zu gehen. Irgendwann ist <strong>der</strong> Punkt gekommen,<br />

da müssen wir die K<strong>in</strong><strong>der</strong>, die wir hier geme<strong>in</strong>sam<br />

groß ziehen, auch laufen lassen, und entwe<strong>der</strong> wir haben<br />

es gut gemacht, dann werden sie laufen, o<strong>der</strong> nicht.<br />

E<strong>in</strong> Punkt, wo wir unsere Arbeit auch noch mal<br />

fokussiert e<strong>in</strong>setzen werden <strong>in</strong> <strong>der</strong> Folgezeit, ist die<br />

Integration <strong>der</strong> Mitbürger<strong>in</strong>nen und Mitbürger mit<br />

dem sogenannten „Migrationsh<strong>in</strong>tergrund“. Sie werden<br />

mitbekommen haben, dass das e<strong>in</strong>e Personengruppe<br />

ist, <strong>der</strong> wir <strong>in</strong> <strong>der</strong> letzten Legislaturperiode beson<strong>der</strong>e<br />

Aufmerksamkeit gewidmet haben. E<strong>in</strong> Stichwort zum<br />

Beispiel das Anerkennungsgesetz, das darauf abzielt,<br />

diesen Menschen, die e<strong>in</strong>e berufliche Qualifikation<br />

erworben haben, aber dummerweise nicht <strong>in</strong> Deutschland,<br />

e<strong>in</strong>en Rechtsanspruch zu vermitteln und zu<br />

geben, mit dem ihre Qualifikationen formal anerkannt<br />

werden, wenn sie denn gleichwertig s<strong>in</strong>d und die dann<br />

eben auch wie<strong>der</strong> e<strong>in</strong>e Anerkennung <strong>der</strong> bis dah<strong>in</strong><br />

erbrachten Lebensleistung enthalten. Der Bund hat<br />

da se<strong>in</strong>e Hausaufgaben gemacht. Sie wissen, es gibt<br />

Berufsgesetze, die gehören auf die Landesebene. Da gibt<br />

es Län<strong>der</strong>, die s<strong>in</strong>d so weit, dann gibt es Län<strong>der</strong>, die s<strong>in</strong>d<br />

lei<strong>der</strong> noch nicht so weit, und ich glaube, es ist im Interesse<br />

gerade auch <strong>der</strong> Betroffenen, dass diese Län<strong>der</strong><br />

möglichst schnell nachziehen.<br />

Für die Zielgruppe <strong>der</strong> Migrant<strong>in</strong>nen und Migranten<br />

haben wir im BMBF im Rahmen des „Regionalen<br />

Übergangsmanagements“ und <strong>der</strong> „Abschlussorientierten<br />

modularen Nachqualifizierung“ zwei Begleitprojekte<br />

umgesetzt. Das BMBF beauftragte das „Zentrum<br />

für Türkeistudien und Integrationsforschung“ mithilfe<br />

des Netzwerks „BIZ – Bildung ist Zukunft“, <strong>in</strong>tensiv<br />

mit türkischsprachigen Medien zu kooperieren. Ziel<br />

war es, die türkischstämmige Geme<strong>in</strong>schaft mit Presse,<br />

Rundfunk, Fernsehen und Internet über das deutsche<br />

Ausbildungssystem und die Nachqualifizierungsmöglichkeiten<br />

gezielt zu <strong>in</strong>formieren, und das Netzwerk<br />

BIZ wirkt auch nach dem Ende <strong>der</strong> Projektför<strong>der</strong>ung<br />

bundesweit weiter. Das zweite Begleitprojekt „Mit<br />

MigrantInnen für MigrantInnen“ – <strong>in</strong>terkulturelle<br />

Kooperation zur Verbesserung <strong>der</strong> Bildungs<strong>in</strong>tegration“<br />

– wird durchgeführt von <strong>der</strong> MoZaik gGmbH,<br />

Bielefeld. Es bezog im Projekt geschulte ehrenamtliche<br />

Bildungsbeauftragte aus Migrantenorganisationen als<br />

Netzwerkpartner eng e<strong>in</strong>. Das BMBF wird die För<strong>der</strong>ung<br />

und Weiterentwicklung des <strong>in</strong>tegrativen Konzeptansatzes<br />

von MoZaik über dieses Vorhaben weiter<br />

för<strong>der</strong>n mit e<strong>in</strong>er vierjährigen Laufzeit. Dazu haben<br />

wir Anfang April den Startschuss gegeben. Das Projekt<br />

heißt „Interkulturelle Netzwerke – Bildungsbeauftragte<br />

für junge Menschen!“, und es wird auf den erfolgreich<br />

erprobten Konzepten <strong>der</strong> ehrenamtlichen Bildungsbeauftragten<br />

aufbauen und diese Konzepte weiter transferieren.<br />

Sie werden heute Nachmittag im Rahmen <strong>der</strong><br />

„Schlaglichter“ auch hierzu noch Genaueres erfahren.<br />

An den Schluss e<strong>in</strong>er jeden Rede gehören Appell<br />

und Dank. Ich fange mit dem Appell an: Nutzen Sie den<br />

heutigen Tag, lassen Sie sich von Ihren Kolleg<strong>in</strong>nen und<br />

Kollegen berichten, erkennen Sie, was kann ich davon<br />

nutzen, was kann man transferieren. Dank Ihnen allen,<br />

die Sie sich <strong>in</strong> diesen fünf Jahren engagiert haben. Dank<br />

aber auch – und das darf man am Ende e<strong>in</strong>es Programms,<br />

glaube ich, durchaus mal sagen – an das Team<br />

beim PT-DLR, was uns über die Jahre hier begleitet hat.<br />

Und Dank auch an me<strong>in</strong>e Mitarbeiter<strong>in</strong>nen und Mitarbeiter,<br />

<strong>der</strong>en hohes Engagement ich tagtäglich gerade<br />

bei diesem Thema erlebe.<br />

Me<strong>in</strong>e Damen und Herren, ich wünsche Ihnen jetzt<br />

e<strong>in</strong>e erfolgreiche Tagung.<br />

Vielen Dank!

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