Winter 2008 - Pfarre Gratwein
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DAS GRATWEINER PFARRBLATT 11<br />
Weihnachtsgedanken für ältere Menschen<br />
In der Weihnachtszeit werden viele Erinnerungen an<br />
frühere Zeiten, an Kindheit und Jugend wach. Die Botschaft<br />
von Weihnachten geht tiefer. Es geht um die<br />
Menschwerdung Gottes und um unsere eigene. Es geht<br />
um das „Werden“ und weniger um den Rückblick,<br />
denn der Weg unserer Menschwerdung ist nicht abgeschlossen<br />
– auch wenn es manchem recht wäre – wir<br />
sind noch immer unterwegs und stehen vor diversen<br />
Herausforderungen, die wir mit Mut und Zuversicht bewältigen<br />
sollen – egal wie alt wir sind.<br />
Darum Herr, führe uns aus der Dunkelheit unseres Lebens<br />
zu einem Licht, das von dir ausgeht und schon auf<br />
den Spuren unseres Lebens erkennbar wird.<br />
Ida Herberstein<br />
Danken – warum eigentlich?<br />
Ein Jahr geht zu Ende und da ist es an der Zeit, DAN-<br />
KE zu sagen – warum eigentlich??<br />
Man will heutzutage Gerechtigkeit – „Das steht mir<br />
rechtlich zu!“. Wir haben vorgesorgt durch diverse Versicherungen<br />
und der Sozialbereich wurde von milden<br />
Gaben gesäubert. Auch die Dankbarkeit wurde durch<br />
Rechtsansprüche ersetzt. Für das, was mir zusteht<br />
brauche ich nicht dankbar zu sein.<br />
Lieber Gott, wir sollen Dich Vater nennen und als Vater<br />
ist es Deine Pflicht, sich um die Kinder zu kümmern.<br />
Doch davon merken wir nicht viel. Wir plagen<br />
uns mit unseren Sorgen, mit Geldknappheit, dem Arbeitsplatz<br />
und verschiedenen Weh-Wehchen herum.<br />
Manche Anstrengung ist umsonst. Wo bleibt da Deine<br />
helfende Vaterhand? Wofür und warum sollen wir<br />
dankbar sein?<br />
Gedankt muss dort werden, wo das Recht endet. Danke<br />
für unser Leben. Wir konnten uns weder die Eltern,<br />
noch die Zeit und das Land aussuchen. Danke für Sonne<br />
und Regen, für das Dach über dem Kopf, unsere<br />
Kleidung und die fünf Sinne. Es besteht ja kein Rechtsanspruch<br />
auf Liebe, Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft<br />
– unser Leben beruht auf einer geschenkten Existenz,<br />
Freude und Dankbarkeit schaffen eine Verbindung<br />
mit dem Sichtbaren und dem Unsichtbaren, mit<br />
allen Geschöpfen und ihrem Schöpfer.<br />
Darum lieber Gott: DANKE für Deine Gaben im vergangenen<br />
Jahr und unsere Bitte an Dich: Schenk uns<br />
das Vertrauen, dass Du zu uns stehst in Freud und<br />
Leid, in Dunkelheit und Licht. Schenk uns Gewissheit,<br />
dass Du in jeder Situation bei uns bist und uns nie vergisst,<br />
auch wenn es uns gar nicht so vorkommt. Dann<br />
können wir voll Zuversicht ins nächste Jahr gehen,<br />
denn alles was bleibt ist die Liebe, die Erkenntnis, die<br />
Geste, die das Herz und das Wort, das die Seele öffnet.<br />
Ida Herberstein