Winter 2008 - Pfarre Gratwein
Winter 2008 - Pfarre Gratwein
Winter 2008 - Pfarre Gratwein
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
4 DAS GRATWEINER PFARRBLATT<br />
Wendezeit – Reifezeit<br />
Auszug aus dem Vortrag am 4. Nov. <strong>2008</strong> im Clubraum<br />
der MZH <strong>Gratwein</strong> von Sr. Evelyn Ender, Schwester des<br />
Ordens Sacre Coeur, in der Erwachsenenbildung tätig.<br />
Veranstalter: Kneipp-Aktiv-Club <strong>Gratwein</strong><br />
Was macht unser Leben lebenswert? Unser Leben<br />
hat so viele Facetten, man darf es nie nur von einer, sondern<br />
muss es immer von verschiedenen Seiten aus betrachten.<br />
Streichen wir Wörter wie richtig oder falsch.<br />
Unsere Lebenslinie ist wellenförmig, es gibt immer wieder<br />
Höhen (Glücksmomente) und Tiefen (Leid). Meistens<br />
so um die Lebensmitte kommt dann eine Zeit des<br />
Nachdenkens, der Sinnsuche – eine Wendezeit.<br />
Was ist jetzt zu tun und was ist zu lassen? Ich muss immer<br />
wieder Entscheidungen treffen. Jede einzelne der<br />
vielen Möglichkeiten, die ich wähle, hat aber auch ihren<br />
Preis, hat Konsequenzen und man trägt dafür auch Verantwortung.<br />
Hilfreich ist ein Blick in die Vergangenheit.<br />
Hadere ich mit meiner Vergangenheit, wird es eine Verlustgeschichte<br />
sein – oder ich akzeptiere und bejahe<br />
sie, dann kann und wird es eine Reifungsgeschichte<br />
sein. Wichtig dabei: sehen – erkennen – einsehen und<br />
hören – horchen – gehorchen (dem Herzen gehorchen –<br />
was ist gut, was nicht?)<br />
Wir alle haben Charaktereigenschaften in uns, wovon<br />
eine meist sehr ausgeprägt ist (durch Erziehung usw.).<br />
Wenn ich z.B. sehr auf Ordnung bedacht bin, wäre es<br />
heilsam für mich, wenn ich die andere Seite, das Gegenüber,<br />
in diesem Fall die Wandlung d.h. die Entfaltung<br />
wertschätzen lerne. Das gilt natürlich für alle Eigenschaften.<br />
Je älter ich werde, umso stärker kommen<br />
meine Eigenschaften zum Vorschein, ich selbst bestimme<br />
allerdings auch die Richtung, wohin ich mich entwickle.<br />
Ich kann sie enger werden lassen, d.h. meine Eigenschaften<br />
werden zwanghaft oder ich weite meine Ansichten<br />
und werde großzügiger und barmherziger .<br />
Will ich Veränderung? Dann muss ich mich ändern,<br />
denn nur ich kann durch meine Veränderung<br />
mein Umfeld ändern. Dabei soll ich meinen Alltag genau<br />
anschauen, wo ist meine „Engstelle“, wo gibt es<br />
Schwierigkeiten? Reagiert mein Körper schon mit<br />
„Sperren“? Gehe ich gut mit mir um?<br />
Wie kann ich Veränderung bewirken? In dem ich<br />
Situationen, die mich belasten beobachte, meine Gefühle<br />
und meine Bedürfnisse dazu kenne, und dann den<br />
Anderen bitte, dies oder jenes zu tun oder nicht zu tun<br />
und nicht fordere!<br />
Wenn Zweifel und Bedenken aufkommen, STOP sagen,<br />
zur Ruhe kommen, in den „Atem“ gehen. Atmen – überlegen<br />
– entscheiden! Und zu jeder Entscheidung innerlich<br />
JA sagen – mit Klarheit und nicht mir Härte.<br />
Um mich vor Verletzungen zu schützen, brauche ich für<br />
mich, für meine Seele einen „heiligen Raum“. Alles was<br />
von außen kommt, zuerst außerhalb meines „Raumes“<br />
ablegen, betrachten, was soll damit geschehen und dann<br />
erst Entscheidungen treffen.<br />
Verwandlung passiert allerdings nicht an einem Tag. Leben<br />
wir Beziehung und nicht Abhängigkeit! Und Beziehung<br />
kann gelingen, wenn ich mein Gegenüber achte<br />
und ehre, auch wenn ich anderer Meinung bin!<br />
Ich bin Menschwerdung Gottes. Ich komme aus Gott<br />
und kehre dorthin zurück. Gebundenheit, woran auch<br />
immer, hält mich von Gott fern. Dazu muss ich loslassen<br />
können. Und vielleicht des Öfteren auch meinem<br />
Schöpfer einfach DANKE sagen.<br />
Gertraud Strobl<br />
Neue Kantorin<br />
Unser Kantor Lukas Steinwender ist ja mittlerweile als Frater Gregor im Stift Rein.<br />
Es ist uns gelungen, Frau Barbara Seebacher, langjähriges Mitglied in unserem<br />
Kirchenchor und Leiterin des „Schlosschor St. Veit“ als neue Kantorin zu gewinnen.<br />
Wir wünschen ihr viel Freude bei ihrer neuen Aufgabe!