Oktober / November (ca. 2.770 kB) - Paul-Gerhardt-Gemeinde

Gefragt, gesagt, getan.
Eine Kirche für die
Liebe auf den
zweiten Blick
Nein, diese Kirche muss
man nicht sofort lieben.
Grau kommt die Kirche
in der Gerauer Straße
daher – grau, betont
sachlich und schmucklos,
mit ihren 80 Jahren.
Die Fassade könnte ein
Lifting gebrauchen, der
Glockenturm strebt nicht in lichte
Höhen, sie steht auch bis heute
nicht unter Denkmalschutz.
Und doch hat es beim Bau der Kirche
in den 20-er Jahren des 20.
Jahrhunderts eine gewaltige Aufbruchstimmung
in der Gemeinde
gegeben, wie Zeitzeugen bis heute
berichten. Die Paul-Gerhardt-
Gemeinde platzte damals aus allen
Nähten und brauchte dringend
ein Gemeindehaus, einen Saal für
Versammlungen – und eine neue
Kirche. Der Bau erregte als Mehrzweckbau
in seiner Zeit viel Aufsehen,
viele Hoffnungen begleiteten
ihn.
Was hat die Architekten und Planer
der Gemeinde damals bewogen,
so und nicht anders zu bauen?
In welche Richtungen gingen
die Ideen der Stadtplanung in der
Zeit der Weimarer Republik in
Frankfurt? Wie könnte man die
Energie, die damals die Gemeinde
belebte, in die jetzt entschiedenen
Planungen der Renovierung der
Kirche leiten?
Diese Fragen stehen im Mittelpunkt
einer im Stadtteil viel beachteten
Veranstaltungsreihe und
Ausstellung zum 80. Geburtstag
der Kirche in der Gerauer Straße
unter dem Leitwort
„PGG>80PLUS>2.0“. So kamen
rund 100 Niederräder zur Geburtstagsfeier
der Kirche und zur
Eröffnung der Ausstellung Mitte
August – und gaben so eine Art
Liebeserklärung für die Kirche ab.
Ausgelegt war die neue Kirche auf
1000 Menschen – und die kamen
auch oft, selbst noch in der Zeit
der Nationalsozialisten, wie Carl
Walter, Sohn des damaligen Pfarrers
Walter, erzählte.
Die Kirche sei zunächst vor allem
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