Philosophisches Themendossier - Philosophie.ch
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Glossar<br />
• Analogie<br />
(von grie<strong>ch</strong>. ἀναλογία „Verhältnis“) bezei<strong>ch</strong>net in der<br />
<strong>Philosophie</strong> eine Form der Übereinstimmung von<br />
Gegenständen hinsi<strong>ch</strong>tli<strong>ch</strong> gewisser Merkmale.<br />
• Assimilation<br />
(von lateinis<strong>ch</strong> assimilare: ähnli<strong>ch</strong> ma<strong>ch</strong>en), bedeutet<br />
allgemeine Anglei<strong>ch</strong>ung oder Anpassung. Als soziologis<strong>ch</strong>er<br />
Begriff der Prozess, in dessen Verlauf<br />
Individuen oder Gruppen die dominante Kultur einer<br />
anderen Gruppe übernehmen und in deren Gesells<strong>ch</strong>aft<br />
integriert werden.<br />
• Immigration<br />
Übers<strong>ch</strong>reiten Mens<strong>ch</strong>en im Zuge ihrer Migration<br />
Ländergrenzen, werden sie aus der Perspektive<br />
des Landes, das sie betreten, Einwanderer oder<br />
Immigranten (von lat.: migrare, wandern) genannt.<br />
(Aus der Perspektive des Landes, das sie verlassen,<br />
heißen sie Auswanderer oder Emigranten.)<br />
• Ineffizienz<br />
unwirksam, ni<strong>ch</strong>t leistungsfähig; unwirts<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong><br />
• Inkohärent<br />
Man bezei<strong>ch</strong>net damit den inneren oder äußeren<br />
fehlenden Zusammenhang oder Ni<strong>ch</strong>tzusammenhalt<br />
von etwas. Inkohärent kann somit mit den<br />
Worten „zusammenhanglos“ oder „unzusammenhängend“<br />
glei<strong>ch</strong>gesetzt werden. Eine Behauptung<br />
ist beispielsweise dann inkohärent, wenn sie ni<strong>ch</strong>ts<br />
mit dem vorangegangenen Gesagten zu tun hat.<br />
• Liberalismus<br />
Der Liberalismus ist eine Ideologie, die primär eine<br />
mögli<strong>ch</strong>st freie Entfaltung der Bürger eines Staates<br />
fordert. Der Staat soll ni<strong>ch</strong>t in das frei zu wählende<br />
Leben seiner Bürger eingreifen oder dies nur dort<br />
tun, wo die Wahrnehmung der Freiheit eines Einzelnen<br />
dazu führen kann, dass ein anderer in der Auslebung<br />
seiner Freiheit bes<strong>ch</strong>ränkt wird. Der Staat<br />
hat somit die Si<strong>ch</strong>erheit seiner Bürger und deren<br />
Freiheit zu garantieren. Diese Ideologie entwickelte<br />
si<strong>ch</strong> im 19. Jahrhundert als Folge der Aufklärung,<br />
wel<strong>ch</strong>e die Freiheit des Einzelnen als wesentli<strong>ch</strong>e<br />
Forderung postuliert hatte. Besonders in wirts<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>er<br />
Hinsi<strong>ch</strong>t entwickelte si<strong>ch</strong> der Liberalismus<br />
zu einer einflussrei<strong>ch</strong>en Theorie. Das Postulat,<br />
dass der Staat si<strong>ch</strong> mögli<strong>ch</strong>st aus den Handlungen<br />
seiner Bürger heraus zu halten habe, wurde von<br />
liberalen Ökonomen au<strong>ch</strong> auf de Berei<strong>ch</strong> der Wirts<strong>ch</strong>aft<br />
angewandt. Der Begriff des „freien Marktes“<br />
steht somit eng in Verbindung zum wirts<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>en<br />
Liberalismus. Die Idee dahinter ist, das Güter ohne<br />
Eins<strong>ch</strong>ränkungen (bspw. Zölle) zwis<strong>ch</strong>en Ländern<br />
gehandelt werden sollen. Diese Idee war vor allem<br />
in der ersten Phase eines globalisierten Weltmarktes<br />
von 1850-1880 sehr populär, wurde dann<br />
aber von nationalistis<strong>ch</strong>en Wirts<strong>ch</strong>aftsmodellen in<br />
den Zeiten der beiden Weltkriege wieder verdrängt.<br />
Eine Renaissance erlebte der Liberalismus seit den<br />
1970er Jahren. Friederic<br />
h August von Hayek, Milton Friedmann und Karl<br />
Popper sind die bekanntesten Theoretiker dieser<br />
Wiederentdeckung des Liberalismus, die gemeinhin<br />
als Neoliberalismus bes<strong>ch</strong>rieben wird. Politis<strong>ch</strong><br />
verfolgt der Neoliberalismus vor allem drei Ziele:<br />
1. Rückführung der Staatsquote<br />
2. Privatisierung ehemals staatli<strong>ch</strong>er Aufgaben<br />
3. Deregulierung des Kapitalverkehrs<br />
Einher damit ging in der politis<strong>ch</strong>en Realisierung<br />
dieser Ziele eine starke Bekämpfung der Gewerks<strong>ch</strong>aften,<br />
besonders in England unter Margret<br />
That<strong>ch</strong>er in den 1980er-Jahren. Kritiker ma<strong>ch</strong>en<br />
den Neoliberalismus als wesentli<strong>ch</strong>en Ursprung der<br />
derzeitigen Finanz- und Wirts<strong>ch</strong>aftskrise aus.<br />
• unilateral<br />
(von lat. unus: „einer, einzig“; latus: „Seite“) bedeutet<br />
„einseitig“. In der Politik, speziell der Diplomatie,<br />
wird der Begriff für das Handeln eines Staates ohne<br />
Rücksi<strong>ch</strong>tnahme auf andere verwendet. Dieses<br />
Verhalten bedeutet, dass eine Nation keinerlei<br />
diplomatis<strong>ch</strong>e Verständigungs- und Konfliktbewältigungsversu<strong>ch</strong>e<br />
unternimmt.<br />
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