FIT FOR FUN Beauty SPECIAL DIE GEHEIMNISSE des Killer-Engels Ihre Rollen in „Charlie’s Angels“ und „Kill Bill“ haben Lucy Liu das Image der draufgängerischen und zugleich wunderschönen asiatischen Kampfmaschine verliehen. Wir haben die Amerikanerin mit chinesischen Wurzeln in München getroffen – und sie verriet uns unter anderem, was in ihrer Sporttasche schon alles explodiert ist AUTOR CHRISTO FÖRSTER W ie es passieren konnte, dass sie zum Actionstar wurde, ist Lucy Liu bis heute schleierhaft. Klar, sie hat immer Sport gemacht, aber nie wirklich exzessiv. Trotzdem galt sie spätestens 2003 nach Quentin Tarantinos Kultstreifen „Kill Bill“, in dem sie Uma Thurmans Widersacherin O-Ren Ishii spielte, als Kampfkunst-Ikone. Heute sind die Rollen der New Yorkerin nicht mehr ganz so actiongetrieben, aber nicht minder spannend: In „Nomads“, der am 22. Januar in die US-Kinos kommt, spielt Lucy Liu eine Dokumentarfilmerin, die über U-Bahn-Selbstmorde recherchiert. Mit ihren mittlerweile 43 Jahren sieht sie dabei immer noch großartig aus. Dass das nicht nur an ihren guten Genen liegt, macht sie im FIT-Exklusivinterview klar. Lucy Liu, welche Rolle spielen Sport und Fitness in Ihrem Leben? Eine sehr große. Auch wenn ich gerade kein Actionmovie drehe, muss ich am Set immer bei bestmöglicher Gesundheit sein. Ich arbeite oft von frühmorgens bis spät in die Nacht, dazu kommen die starken Temperaturunterschiede bei Dreharbeiten. Ohne Sport werde ich da viel schneller krank. Bewegung hilft mir, meine mentale und körperliche Balance zu halten, und stärkt meine Abwehrkräfte. Hat sich Ihr Training in den vergangenen Jahren gewandelt? Ja, früher habe ich viel Krafttraining gemacht. Heute gehe ich lieber laufen und zum Pilates. Und zwar nicht zum Training auf der Matte, sondern an die klassischen Pilates-Geräte wie Cadillac oder Reformer. Die erhöhen die Widerstände während der Übungen, ohne zu viel Druck auszuüben. Sind Sie gut darin, sich selbst zum Sporttreiben zu motivieren? Grundsätzlich schon. Aber wenn es zum Beispiel draußen zu heiß oder saukalt ist, dann brauche ich schon einen kleinen Schubser. „Früher habe ich in AUSGELEIERTEN SHIRTS trainiert. Das passiert mir heute nicht mehr“ Ich habe das Glück, in New York mit einem tollen Personal Trainer arbeiten zu können. Und wenn ich mit ihm einen Termin vereinbart habe, dann halte ich ihn auch ein, egal wie das Wetter ist. Wo machen Sie lieber Sport? Drinnen oder draußen? Normalerweise gehe ich lieber ins Fitnessstudio. Ich mag klimatisierte Räume beim Workout und vermeide zu viel Sonne auf meiner Haut. New York ist leider auch nicht so grün wie zum Beispiel Los Angeles. Da hat man die Natur vor der Haustür, kann toll wandern oder am Strand spazieren gehen. Dafür kannst du in New York alles zu Fuß machen. An manchen Tagen erledige ich mein gesamtes Cardio-Workout mit einem Gang zum Supermarkt. Wie wichtig ist Ihnen Ihr Trainings-Outfit? Also ich gehe nicht los und kaufe mir die neuesten und angesagtesten Sportklamotten. Aber ich habe Freundinnen, die achten extrem darauf, dass ihre Schuhe auch zu ihrem T-Shirt passen, die sehen immer top gestylt aus. Eine von ihnen fragte mich neulich, ob ich mich im Dunkeln angezogen hätte. Da wurde mir klar, dass ich mich vielleicht doch ein bisschen mehr anstrengen sollte, bevor ich das Haus verlasse, um ins Fitnessstudio zu gehen. Aber mir ist wichtig, dass es funktional und bequem ist. Beim Pilates zum Beispiel möchte ich mich wohl fühlen und mich nicht um meine Kleidung kümmern müssen. Früher bin ich durchaus mal in ausgeleierten T-Shirts zum Sport gegangen – wenn aber das T-Shirt zu locker sitzt, rutscht es bei manchen Übungen nach oben, und ich muss ständig daran herumfummeln: Diese Lektion habe ich in den letzten Jahren gelernt. Ich trage auch keine zu langen Hosen mehr, die in den Geräten hängen bleiben. Funktionalität steht bei mir an erster Stelle. Wie sehen Sie nach dem Training aus? Ich glaube, dass man sich nach jedem Training vor allem gut fühlt, selbst wenn man nicht unmittelbar an Gewicht verloren oder an Muskeln zugelegt hat. Man ist selbstsicherer und fühlt sich wohl. Für FOTO: ANNE MENKE/PMI/TRUNKARCHIVE.COM 78 fitforfun 12/2011
LUCY LIU, 43 Schauspielerin WURZELN Lucy Alexis Liu kam im New Yorker Stadtteil Queens zur Welt. Ihre Eltern sind Einwanderer aus Taiwan KARRIERE Der Durchbruch gelang ihr als Ling Woo in der TV-Serie „Ally McBeal“ (1998–2002). Kinohighlights: „Charlie’s Angels“ (2000), „Kill Bill“ (2003), „Kung Fu Panda 1 + 2“ (2008, 2011). „Nomads“ kommt am 22. Januar in die US-Kinos fitforfun12/2011 79