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Einleitung<br />

Hydrogels werden zudem vom Quellverhalten beeinflusst, welches durch<br />

hydrophile/hydrophobe Bereiche im Polymer bestimmt wird. Häufig verläuft der<br />

Gelierungsprozess unter milden Bedingungen und sogar in situ, sodass Zellen,<br />

Wachstumsfaktoren oder andere bioaktive Produkte direkt im Polymer eingeschlossen<br />

werden können. Die Wechselwirkung von Zellen mit <strong>eine</strong>m Gel kann Auswirkungen auf die<br />

Zelladhäsion, -wanderung und -differenzierung haben. Lässt sich <strong>eine</strong> gelartige<br />

Mikroumgebung durch kontrollierte Bioabbaubarkeit schließlich vom Zellverband wieder<br />

lösen, so bieten sich Anwendungen auf dem Gebiet der Implantat-Medizin an. [16-18]<br />

Derzeit werden sowohl natürliche Hydrogele aus Collagen [19], Fibrin [20] oder Alginsäure<br />

[21] als auch synthetische Hydrogele aus Polyacrylsäurederivaten [22], Polyethylenglykol<br />

(PEG) [23] oder Peptiden [24] als 3D in vitro Modell-Systeme angewendet. Die natürlichen<br />

Polymere zeichnen sich durch unbestreitbare Biokompatibiltät und milde<br />

Gelierungsbedingungen aus. Oftmals treten jedoch Probleme durch biogene<br />

Verunreinigungen auf, die beim Gewinnungsprozess der Polymere nicht entfernt werden und<br />

so später unkontrollierbare Effekte auf Zellen haben. Synthetische Polymere sind zwar<br />

häufig einfacher zu kontrollieren, harsche Polymerisationsbedingungen oder mangelnde<br />

Biokompatibilität behindern jedoch den Einsatz in der Zellkultur.<br />

1.2.4 Zellattraktion in Hydrogelen<br />

Hydrogele sind aufgrund ihrer Zusammensetzung stark hydrophil. Die Adsorption von<br />

Prot<strong>eine</strong>n der Extrazellulärmatrix, wie den Glykoprot<strong>eine</strong>n Laminin, Fibronektin oder<br />

Vitronektin, im Gel oder auf der Geloberfläche kann durch Entropie gesteuerte Prozesse<br />

äußerst gering sein. Zu diesen Prozessen zählt unter anderem der hydrophobe Effekt.<br />

Dieser beschreibt die Tatsache, dass unpolare Moleküle im polaren Medium aggregieren,<br />

um <strong>eine</strong> möglichst kl<strong>eine</strong> Kontaktoberfläche einzunehmen. In wässriger (= hydrophiler)<br />

Umgebung kommt es zur Aggregation unpolarer Seitenketten im Inneren <strong>eine</strong>s Proteins.<br />

Dies ist entropisch betrachtet günstiger, da die Wassermoleküle ansonsten um die<br />

hydrophoben Gruppen <strong>eine</strong> käfigartige Struktur bilden würden. Die Hydrophobizität <strong>eine</strong>r<br />

Seitenkette gibt Auskunft über ihre hydrophile bzw. hydrophobe Tendenz. [25] Generall lässt<br />

sich sagen, dass mit steigender Hydrophilie <strong>eine</strong>r Oberfläche die Proteinaffinität zu dieser<br />

abnimmt. Eine allgemeingültige Regel bzw. exakte Korrelation zwischen Hydrophobiemax<br />

und Ausmaß der Proteinadsorption ist jedoch nicht möglich.<br />

Viele Zellen benötigen <strong>alle</strong>rdings die ECM-Moleküle als Adhäsionspunkte zur Besiedelung<br />

der Gelstrukturen, um mittels ihrer Integrin-Rezeptoren auf der Zellmembran mechanisch an<br />

das Substrat zu koppeln. Schematisch ist die Integrin-vermittelte Adhäsion in Abbildung 1-3<br />

dargestellt. Häufig wird die Anheftung, Wanderung und Vermehrung von Zellen in <strong>eine</strong>m Gel<br />

begünstigt, wenn Prot<strong>eine</strong> oder Peptide, die über Adhäsionsdomänen verfügen, kovalent<br />

immobilisiert sind. [9]<br />

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