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Wellenlehre und Optik - Physik-Institut - Universität Zürich

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δx<br />

x 0<br />

= 30<br />

6 · 10 −7 ( 29.8 · 10<br />

3<br />

2.998 · 10 8 ) 2<br />

= 0.49<br />

Perspektivische Darstellung der Apparatur<br />

von Michelson <strong>und</strong> Morley 22 .<br />

Eines der experimentellen Probleme<br />

des Michelson Morley Experimentes lag<br />

in der Verbiegung <strong>und</strong> Deformation der<br />

Versuchsanordnung bei der Drehung<br />

um 90 0 , die einen Effekt vortäuschen<br />

würde, sowie eine grosse Empfindlichkeit<br />

gegen Vibrationen.<br />

In der ersten Anordnung wurde daher nur δx/x 0 = 1/5 erwartet. Zur Lösung dieses experimentellen<br />

Problems wurde die Apparatur auf einer massiven Steinplatte auf Quecksilber<br />

schwimmend montiert, <strong>und</strong> der Lichtweg wurde mit bis zu zehnfacher Reflexion auf 15m<br />

verlängert, um den Effekt δx ∝ l 1 + l 2 zu vergrössern.<br />

Das Ergebnis des Michelson Morley Experimentes zeigte keinerlei beobachtbare<br />

Verschiebung auch nicht bei einer Reihe von Messungen mit verschiedenen Wellenlängen,<br />

Sternlicht, zu verschiedenen Jahreszeiten (falls sich der Äther gegenüber der Sonne bewegen<br />

sollte), mit verschiedenen Intensitäten, mit oder ohne elektrischen <strong>und</strong> magnetischen<br />

Feldern. Neuere Ergebnisse liefern v(Äther)≤ 30 m/s <strong>und</strong> für bewegte Quellen <strong>und</strong> ruhende<br />

Beobachter mit c ′ = c + k · v wurde bestimmt<br />

k ≤ 10 −6 aus astronomischen Daten (Doppelsterne) 24<br />

k ≤ (−3 ± 13) · 10 −5 Experimente bei 5 GeV am CERN mit dem π 0 → γγ Zerfall 25 ,<br />

k ≤ (−4 ± 22) · 10 −2 aus dem π 0 → γγ Zerfall unter 180 0 bei niedriger Energie in einem<br />

PSI Praktikum.<br />

Folgerung: Es gibt keinen Äther. Die Lichtgeschwindigkeit ist unabhängig<br />

von der Geschwindigkeit der Quelle <strong>und</strong> des Beobachters.<br />

Wird in einem Inertialsystem Licht von einer punktförmgen<br />

Quelle als sphärische Welle (Kugelwelle) emittiert, so erscheint<br />

es als Kugelwelle in jedem anderen Inertialsystem.<br />

Diese Ergebnisse waren 1905 die Gr<strong>und</strong>lage <strong>und</strong> der Ausgangspunkt von Einsteins Relativitätstheorie<br />

26 .<br />

24 H. Thirring, Z. <strong>Physik</strong> 31(1925)133<br />

25 T. Alväger et al., Phys.Letters 12(1964)250<br />

26 Für eine Kugelwelle gilt x 2 + y 2 + z 2 − (ct) 2 = 0 <strong>und</strong> in einem bewegten System mit der Relativgeschwindigkeit<br />

v ◦ gilt x ′2 + y ′2 + z ′2 − (ct ′ ) 2 = 0. Damit ist x 2 + y 2 + z 2 − (ct) 2 = x ′2 + y ′2 + z ′2 − (ct ′ ) 2 .<br />

Aus dieser Relation kann die Lorentz-Transformation mit v ◦ ‖ x abgeleitet werden zu (Phys. III)<br />

x ′ =<br />

√ x − v ◦t<br />

1 − v<br />

2 ◦ /c , 2 y′ = y, z ′ = z, t ′ = t − xv ◦/c 2<br />

√<br />

1 − v<br />

2 ◦ /c . 2<br />

Für die Geschwindigkeiten gilt dann<br />

v x ′ =<br />

v x − v ◦<br />

1 − v x v ◦ /c 2 , v′ y = v √<br />

y 1 − v<br />

2 ◦ /c 2<br />

1 − v x v ◦ /c 2 , v′ z = v √<br />

z 1 − v<br />

2 ◦ /c 2<br />

1 − v x v ◦ /c 2 .<br />

Mit v ◦ ≪ c geht die Lorentz-<br />

Transformation in die Galilei-<br />

Transformation über.<br />

43

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