Wellenlehre und Optik - Physik-Institut - Universität Zürich
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Infolge der Luftturbulenzen können astronomische Fernrohre nur einen Winkelbereich<br />
von 1” ausnutzen, um eine hohe Auflösung <strong>und</strong> Lichtstärke zu erreichen, können Teleskope<br />
in Satelliten ausserhalb der Atmosphäre installiert werden. In neuester Zeit wurde die<br />
adaptive <strong>Optik</strong> entwickelt; mit einem Hohlspiegel, der mit einzelnen, beweglichen, steuerbaren<br />
Segmenten aufgebaut ist, können mit einem nahegelegenen Leitstern die Tubulenzen<br />
on-line korrigiert werden 33 .<br />
3.5.3 Mikroskop<br />
Ähnlich der Lupe sollen mit dem Mikroskop kleine Objekte unter vergrössertem Sehwinkel<br />
betrachtet werden. Objektiv- <strong>und</strong> Okular-Linse haben einen Abstand, der grösser als die<br />
f 1<br />
Summe ihrer Brennweiten ist. Das Objekt liegt unmittelbar<br />
ausserhalb der Brennweite f 1 der Objektiv-<br />
f 2<br />
G u<br />
R<br />
B'<br />
linse, sein Bild B ′ wird durch das Okular wie durch<br />
eine Lupe beobachtet. Man erhält ein umgekehrtes,<br />
B v<br />
b<br />
virtuelles, stark vergrössertes Bild. Die gesamte Vergrösserung<br />
ergibt sich wie folgt.<br />
L<br />
Das Objektiv bewirkt eine Lateralvergrösserung (Vergrösserung in der zur Achse senkrechten<br />
Richtung) von m 1 ≈ −b/f 1 . Das Okular erzeugt eine Winkelvergrösserung M 2 ≈ L/f 2 .<br />
Die Gesamtvergrösserung ist<br />
M = m 1 M 2 = − bL<br />
f 1 f 2<br />
Q<br />
Kondensor<br />
1 max<br />
Objekt<br />
2 max<br />
Objektiv<br />
Brennebene<br />
f<br />
Q +4<br />
Q +3<br />
Q +2<br />
Q +1<br />
Q 0<br />
Q -1<br />
Q -2<br />
Q -3<br />
x<br />
Bildebene<br />
Zur Untersuchung des Auflösungsvermögens<br />
des Mikroskopes<br />
kann man entweder<br />
selbstleuchtende (H. v.<br />
Helmholtz, 1874) oder nichtselbstleuchtende<br />
Objekte (E.<br />
Abbe, 1873) voraussetzen. Wir<br />
wählen die zweite Betrachtungsweise.<br />
Als Modell für ein<br />
Objekt mit Struktur wählen<br />
wir ein Strichgitter, das mit<br />
parallelem Licht kohärent beleuchtet<br />
wird.<br />
Ohne Gitter würde die Lichtquelle als Punkt Q ◦ in der Brennebene der Objektivlinse<br />
abgebildet werden. Mit Gitter entstehen auch abgebeugte Bilder Q ±1 , Q ±2 etc. der<br />
Lichtquelle. Diese Beugungsmaxima können wir als kohärente Lichtquellen auffassen, deren<br />
Wellen durch Superposition in der Bildebene das uns interessierende reelle Bild des<br />
Gitters erzeugen. Es existiert also eine Beziehung zwischen dem Beugungsbild, das alle<br />
Information über das Objekt enthält, <strong>und</strong> dem reellen Bild. Ein strukturloses Objekt<br />
würde kein Beugungsbild <strong>und</strong> damit auch kein Bild erzeugen. Abbe erkannte, dass die<br />
Abbildung einer Struktur an das Vorhandensein von Beugungsspektren geknüpft ist.<br />
Da alle Beugungsbilder zum Aufbau des reellen Bildes beitragen, sind im Prinzip auch<br />
alle notwendig. Schneiden wir also in der Brennebene mit einem Spalt alle Beugungsmaxima<br />
mit Ausnahme desjenigen nullter Ordnung ab, so kann in der Bildebene kein<br />
33 J.Hardy “Adaptive <strong>Optik</strong>”, Spektrum der Wissenschaft, Aug. 1994,<br />
L.A.Thompson ‘Adaptive Optics in Astronomy”, Physics Today, Dec.1194<br />
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