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STRASSENBAHN MAGAZIN Aus Berlin für Hessen und Baden (Vorschau)

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Einsteigen, bitte …<br />

Straßenbahn als<br />

Wahlkampfthema?<br />

Stimmen Sie ab<br />

In Hamburg ist die Debatte um die Straßenbahn<br />

zurück. Die CDU-Fraktion<br />

stellte Ende Februar ein Konzept <strong>für</strong> den<br />

Bau eines Stadtbahnnetzes mit knapp<br />

100 Kilometern Länge <strong>für</strong> die Hansestadtvor.<br />

Demnach könnten ausgehend von drei<br />

Haupttrassen bis zum Jahr 2029 womöglich<br />

17 (!) Linien eingerichtet werden. Sie würden<br />

die Verkehrsprobleme im Bereich zwischen<br />

Burgwedel bzw. Poppenbüttel im Norden<br />

<strong>und</strong> Veddel bzw. Billstedt im Süden sowie<br />

zwischen dem Elbeeinkaufszentrum im Westen<br />

<strong>und</strong> der Sieker Landstraße im Osten<br />

entschärfen <strong>und</strong> eine wichtige Ergänzung zu<br />

Hochbahn <strong>und</strong> Busnetz darstellen.<br />

Wir Nahverkehrsfre<strong>und</strong>e freuen uns über<br />

solche Nachrichten <strong>und</strong> denken: „Schön,<br />

haben es die Hamburger endlich auch begriffen!?“<br />

Doch was <strong>für</strong> uns nur konsequent <strong>und</strong><br />

vernünftig erscheint, entpuppt sich auf den<br />

zweiten Blick als politisches Wahlkampf -<br />

thema im Vorfeld der Urnengänge 2014. Der<br />

aktuell amtierende SPD-Bürgermeister Olaf<br />

Sollte der Bau von Straßen- <strong>und</strong> Stadtbahnen ein Wahlkampf -<br />

thema sein?<br />

• Ja, das erhöht die Chance, ihren Bau zu verwirklichen.<br />

• Nein, Wahlkampfversprechen werden fast nie umgesetzt.<br />

• Ob Thema oder nicht, Wahlkämpfe <strong>und</strong> Absichtserklärungen spielen<br />

<strong>für</strong> die Verwirklichung überhaupt keine Rolle.<br />

Stimmen Sie online ab: www.strassenbahn-magazin.de<br />

Scholz schließt den Bau von Stadtbahnen<br />

seit vielen Jahren regelrecht stur aus. Andere<br />

Parteien wittern hier Morgenluft. Und so<br />

verkommt das wichtige Thema Stadt- bzw.<br />

Straßenbahn zu einem politischen Machtspiel.<br />

Meine Kollegen von der Boulevardpresse<br />

überbieten sich in diesem Ränkespiel<br />

in Parteilichkeit <strong>und</strong> Inkompetenz – gegen<br />

Stadtbahnen. Unausgereifte Passagen im<br />

CDU-Papier nehmen sie zum Anlass, alles<br />

zu zerreden; teure, neue Hochbahnpläne<br />

der SPD bejubeln sie hingegen.<br />

Klar ist, dass der Finanzierungsspielraum<br />

des ÖPNV begrenzt ist. Aber zwei Schienenverkehrsmittel<br />

in einer Stadt prinzipiell auszuschließen,<br />

nur um private Vorlieben auszuleben,<br />

ist weder zeitgemäß noch den<br />

Bürgern gegenüber verantwortbar. Zudem<br />

Städte wie <strong>Berlin</strong>, München oder Köln beweisen,<br />

dass gerade das Zusammenspiel von<br />

S-/U-Bahnen mit Stadt-/Straßenbahnen <strong>und</strong><br />

dem Busverkehr den Bedarf optimal deckt.<br />

Doch davon sind auch mehrere norddeutsche<br />

CDU-Politiker leider bis heute<br />

nicht überzeugt – im Gegenteil.<br />

Und so lesen Hamburgs<br />

Bündnisgrünen entsetzt in<br />

der Presse die abfälligen<br />

Wortmeldungen einzelner<br />

CDU-Köpfe contra der Stadtbahnpläne.<br />

Aber hat dieses<br />

sensible Thema eine solche<br />

„Schlammschlacht“ verdient?<br />

Im Schatten der<br />

Hochbahn stand die<br />

Hamburger Straßenbahn<br />

meist, bis sie<br />

schließlich 1978<br />

endgültig eingestellt<br />

wurde. Ob die Bürger<br />

<strong>und</strong> Parteien endlich<br />

die Vorteile eines<br />

Stadtbahnnetzes <strong>für</strong><br />

ihre Stadt erkennen?<br />

LINDSAY BRIDGE<br />

André<br />

Marks<br />

Verantwortlicher<br />

Redakteur<br />

<strong>STRASSENBAHN</strong> <strong>MAGAZIN</strong> 6 | 2014<br />

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