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von Herrn Reinhard Wilms - ICBM

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EINLEITUNG<br />

refraktär sein und stellt für die mikrobiellen Gemeinschaften einen schwer zugänglichen<br />

Elektronendonator dar.<br />

1.2 Vergleich der Wattsedimente mit Sedimenten des offenen Ozeans<br />

Während die Sedimentation in den Wattenmeeren nicht kontinuierlich erfolgt und immer<br />

wieder starken Veränderungen unterliegt, ist der Meeresboden der offenen Ozeane einer<br />

kontinuierlichen Sedimentation unterworfen. Das Fehlen <strong>von</strong> erosiven Prozessen im offenen<br />

Ozean führt zu einem stetigen Aufwuchs der Sedimente <strong>von</strong> 0,1 – 1,0 Zentimeter pro<br />

1.000 Jahre (Backman et al., 2006). Altersbestimmungen dieser Sedimente sind demnach sehr<br />

viel einfacher durchzuführen als für Wattenmeersedimente. Zusätzlich findet man im offenen<br />

Ozean feingeschichtete Sedimente, deren geologische Ablagerungsprozesse genau datiert<br />

werden können. Rückschlüsse auf das Klima und die Sedimentationsbedingungen zum<br />

Zeitpunkt der Ablagerung sind demnach möglich. Zusätzlich sind Umweltbedingungen wie<br />

Temperatur, Druck, Salinität ect. der Sedimente des offenen Ozeans nur geringen<br />

Schwankungen unterworfen.<br />

Die Temperatur der Ozeansedimente nimmt z. B. nur im Laufe <strong>von</strong> Jahrtausenden<br />

kontinuierlich zu und bleibt an der Wassergrenze mit 1-3 °C konstant (Stephens et al., 2002).<br />

Dies erfolgt durch konstante Wassertemperaturen der Tiefsee und der zunehmenden<br />

Temperatur <strong>von</strong> Sedimenten mit der Tiefe (Erdwärme). Im Gegensatz zu den Sedimenten des<br />

offenen Ozeans können die Oberflächensedimente des Wattenmeeres im Sommer an einem<br />

Tag bis zu 20 °C Temperaturunterschied aufzeigen (Harrison & Rhizacklea, 1987).<br />

Jahreszeitliche Schwankungen <strong>von</strong> 8 °C treten sogar noch in fünf Metern Tiefe auf (4 °C im<br />

Winter und 12 °C im Sommer).<br />

Der Nährstoffeintrag im offenen Ozean ist im Vergleich zu den küstennahen Wattgebieten<br />

sehr viel geringer, da jeglicher Sedimentationseintrag (Marine Snow) größere Strecken zurück<br />

legt und dabei schon diversen mikrobiellen Remineralisierungsprozessen unterworfen ist<br />

(Simon et al., 2002). Die Wattsedimente der Nordsee werden dagegen <strong>von</strong> hohen<br />

Nährstoffeinträgen aus den umliegenden Landmassen über Siele und Flüsse versorgt. Der<br />

geringe Nährstoffeintrag für die Sedimente des offenen Ozeans führt zu chemischen<br />

Gradienten, die sich über bis zu hunderten <strong>von</strong> Metern ausbilden können (D'Hondt et al.,<br />

2004; Parkes et al., 2005). Die Sedimente des Wattenmeeres zeigen ähnliche chemische<br />

Profile, allerdings über eine geringere Tiefenskala und sind somit sehr viel steiler (Böttcher<br />

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